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De-Mail: BSI wählt unsichere Methode zum Verschicken von Passfotos

Das BSI testet in den nächsten drei Monaten die Versendung von biometrischen Passfotos direkt vom Fotografen an das jeweilige Amt. Dazu wird der unsichere E-Mai-Dienst De-Mail verwendet.

Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) startet ein neues Pilotprojekt. In Göttingen und Köln sollen noch diesen Monat Fotografen biometrische Passbilder direkt an das jeweils zuständige Amt schicken können. Die Übertragung soll dabei verschlüsselt erfolgen. Diese Passfotos könnten für Ausweise, Reisepässe und Führerscheine genutzt werden. Das Projekt ist für einen Zeitraum von drei Monaten angesetzt. Ziel ist es die Praxistauglichkeit dieses Verfahrens zu testen. Noch können sich Fotografen aus Köln und Göttingen für das Projekt eintragen.

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Alternativ hat das BSI auch über einen zentralen Bilderserver nachgedacht, auf den die teilnehmenden Fotografen die Fotos hochladen und die Ämter sie nach Bedarf wieder herunterladen können. Nach Gesprächen mit Fachhändlern, den Kommunen, Dokumentenherstellern und Fotografen-Verbänden wählte das Bundesamt jedoch eine Methode via De-Mail.

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Die De-Mail ist ein unsicherer und kostenpflichtiger E-Mail-Dienst. Die E-Mails werden zwar verschlüsselt, jedoch auf dem De-Mail-Servern wieder entschlüsselt und auf Viren untersucht. Eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist nicht gegeben.

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Eine Erweiterung des Pilotprojekts sieht vor, dass in Zukunft auch Foto-Automaten über einen De-Mail-Gateway in das System eingebunden werden können. Die Betreiber der Automaten müssten die Verbindung zwischen dem Gerät und dem Gateway allerdings mit einer sogenannten Transport Layer Security (TLS), zum Beispiel SSL, verschlüsseln.

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