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Kindle Fire HDX und neues Betriebssystem Mojito

Amazon stellte gestern seine drei neuen Kindle-Fire-Tablets vor. Das Kindle Fire HDX 8.9 ist ein High-End-Tablet mit extrem hoher Auflösung. Sein kleiner Bruder, das HDX 7 besitzt die gleiche Hardware, hat aber ein kleineres Display und das bisherige Kindle Fire HD bekommt ein neues Design und wird zur günstigen Einsteiger-Variante. Außerdem veröffentlicht Amazon mit den neuen Tablets eine neue Version des Betriebssystems und verpasst ihm einen Notruf-Tech-Support-Button.

Amazon kündigte gestern die neuen Kindle-Fire-Tablets offiziell an. Zwei Geräte firmieren unter dem Namen Kindle Fire HDX und eines wird Kindle Fire HD heißen. Das Design der neuen Kindle -Fire-Modelle wurde etwas überarbeitet, im Stil bleiben sich die Tablets jedoch treu. Die Rückseite ist flach geworden, der Rahmen schräger und wesentlich kantiger. Die Boxen befinden sich weiterhin auf der Rückseite, sind jedoch optisch nicht mehr durch ein silbernes Band abgesetzt. Die Bedienelemente sind nicht im gewohnten 90-Grad-Winkel zum Display angebracht, sondern befinden durch die neue Schräge des Rahmens auf der Rückseite der Tablets.

Kindle Fire HDX 8.9

Das Kindle Fire HDX 8.9 besitzt, wie der Name schon sagt, ein 8.9-Zoll-Display. Die Auflösung liegt bei 2.560 x 1.600 Pixel, woraus sich eine Pixeldichte von 339 ppi ergibt. Im Inneneren besitzt das Tablet einen Snapdragon-800-Quad-Core-Prozessor mit einer Taktung von 2,2 GHz und 2 GB RAM. Auf der Rückseite des Kindle Fire HDX 8.9 befindet sich eine Kamera mit einem 8-Megapixel-Sensor, während die Frontkamera in der Lage ist HD-Videos aufzunehmen.

Je nach Größe des internen Speichers, müssen Interessenten eventuell tiefer in die Tasche greifen. Die 16-GB-Variante ist für 380 US-Dollar erhältlich, die 32-GB-Version wird 430 US-Dollar kosten und für 64 GB Speicher muss man 480 US-Dollar hinblättern. Wem Wi-Fi nicht ausreicht, der kann sich für 100 US-Dollar extra einen SIM-Kartenschacht (4G-LTE) hinzukaufen.

Kindle Fire HDX 7

Das Kindle Fire HDX 7 besitzt, wie sein großer Bruder, ebenfalls einen Snapdragon-800-Quad-Core-Prozessor mit 2,2-GHz-Taktung und 2 GB RAM. Das 7-Zoll-Display muss allerdings mit einer etwas schwächeren Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel auskommen. Durch den kleineren Screen erreicht das Tablet aber immer noch ppi-Werte rund um den Retina-Standard von 326 ppi.

Preislich liegt das HDX 7 deutlich unter dem HDX 8.9. Die günstigste Variante mit 16 Gb ist bereits für 230 US-Dollar erhältlich, die 32 GB-Version kostet 270 US-Dollar und die 64-GB-Variante 310 US-Dollar. Auch hier kann für 100 US-Dollar Aufpreis ein SIM-Kartenschacht hinzugefügt werden.

Kindle Fire HD

Das Kindle Fire HD bekommt in erster Linie ein Design-Update, die Hardware rührt Amazon nicht an. So besitzt das Fire HD auch in seiner neuen Variante weiterhin einen 7-Zoll-Screen mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Pixel und einen 1,5-GHz-Dual-Core-Prozessor von Texas Instruments. Der Arbeitsspeicher liegt wie gehabt bei 1 GB RAM. Das Tablet wird allerdings deutlich günstiger: Für nur rund 140 US-Dollar wird das Kindle Fire HD mit 8 GB internem Speicher erhältlich sein.

Neues Betriebssystem

Mit den Kindle Fire HDX bringt Amazon auch eine neues Betriebssystem heraus. Die dritte Version des Fire OS bekommt mit „Mojito“ erstmals einen offiziellen Namen. Die beiden neuen Fire-HDX-Tablets und das neue Fire HD werden mit Mojito ausgestattet sein. Ob das Betriebssystem, das auf Android Jelly Bean basiert, aber wie üblich sehr stark angepasst wurde, auch für Kindle-Fire-Geräte der älteren Generationen zur Verfügung stehen wird, ist nicht bekannt.

Die größte Neuerung des Betriebssystems dürfte das Tech-Support-Tool „Mayday“ sein. Mit einem Tap auf das Mayday-Symbol wird der Nutzer des Tablets mit einem Amazon-Mitarbeiter verbunden. Den Techniker kann man auf dem Display des Tablets live dabei zusehen, wie er hilft, die eigene Frontkamera wird jedoch nichts übertragen.

Dem Support-Mitarbeiter wird das Display des eigenen Tablets gespiegelt, sobald der Mayday-Button betätigt wurde. Bei der Eingabe von Passwörtern soll der Amazon-Angestellte diese Funktion jedoch ausschalten. Außerdem sind die Mitarbeiter angewiesen, die Bildschirm-Übertragung abzuschalten, sobald der Nutzer sie darum bittet. Für alle Besitzer eines Fire-HDX-Geräts ist Mayday kostenlos.

Fazit

Das Kindle Fire HD ist eine Option für alle, die sich mit dem Gedanken herumschlagen, ein Kindle-Tablet zu kaufen, denen aber der Preis bisher etwas zu hoch war. Ein HD-Tablet mit dieser Hardware-Ausstattung bekommt man nirgends sonst für so wenig Geld. Das Kindle Fire HDX 7 ist für seine Ausstattung immer noch recht günstig, hier könnte man sich jedoch schon einmal das Nexus 7 oder das iPad mini ansehen, die zwar beide teurer, dafür aber auch besser ausgestattet sind. Das Kindle Fire HDX 8.9 sucht dagegen seinesgleichen. Die Hardware ist vergleichbar mit jedem anderen High-End-Tablet, es kostet aber deutlich weniger.

Der große Nachteil ist die Software. Das Betriebssystem der Kindle-Fire-Tablets ist im Vergleich zu Android oder iOS relativ eingeschränkt. Der App-Store ist etwas sparsamer bestückt und die Einstellungsmöglichkeiten sind beschränkt. Der Panik-Button „Mayday“ könnte zwar zum Killer-Feature werden, allerdings ist der Datenschutz definitiv nicht mehr gegeben, wenn man den Inhalt seines Displays an einen Tech-Support-Mitarbeiter, also quasi an einen wildfremden Menschen, überträgt.

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