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Mozilla verliert die Hälfte des Aufsichtsrates - wegen homophobem CEO?

Mit der Ernennung von Mozillas neuem Vorstandsvorsitzenden, Brendan Eich, verlassen drei Aufsichtsräte das Unternehmen. Der Hersteller von Firefox und Thunderbird dementiert, dass dies im Zusammenhang mit einer Spende von Eich für das Homosexuellen-Ehe-Verbot in Kalifornien steht.

Drei von sechs Mitgliedern des Aufsichtsrates von Mozilla sind mit der Ernennung des neuen Vorstandsvorsitzenden zurückgetreten. Die Mutterfirma von Firefox, Thunderbird und Firefox OS verliert mit Gary Kovacs und John Lilly und somit zwei ehemalige Chefs von Mozilla, die nach ihrer Amtszeit weiterhin im Aufsichtsrat tätig waren. Zudem verlässt Ellen Siminoff, CEO des Bildungs-Start-Ups Shmoop, das Unternehmen. Die drei verbleibenden Aufsichtsräte sind der Mozilla-Mitgründer Mitchell Baker, LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffmann und die Vorstandsvorsitzende von Spiegel Online, Katharina Borchert.

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Homophober CEO?

Mozillas neuer CEO ist der Unternehmens-Mitgründer Brendan Eich. Er war in die Kritik geraten, weil er 2008 mit einer Spende von 1.000 US-Dollar ein Gesetz unterstützt hatte, das die Homosexuellen-Ehe in Kalifornien verbieten sollte. Das Gesetz wurde zwar beschlossen, 2012 jedoch für Verfassungswidrig erklärt. Eich ist sich um diese Kontroverse bewusst. In einem Blog-Eintrag schrieb er, er verpflichtet sich dazu, dass „Mozilla ein Ort ist und bleiben wird, der alle einbezieht, unabhängig von der sexuellen Orientierung, Geschlechts-Identität, Alter, Rasse, Ethnie, wirtschaftlichem Status oder Religion.“

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Das Wall Street Journal berichtet, dass die drei scheidenden Aufsichtsräte gerne einem unternehmensfremden Vorstandsvorsitzenden die Verantwortung für Mozilla übertragen hätten. Eichs Spende hätte mit der Aufgabe ihrer Posten als Aufsichtsräte nichts zu tun. Bisher diente Jay Sullivan als amtierender CEO. Sullivan, der für Mozilla sechs Jahre lang als COO tätigt war, verlässt das Unternehmen. Sein Nachfolger als COO wird Li Gong, der jahrelang bei Microsoft und Sun Microsystems unter Vertrag stand, sein.

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Ausscheiden stand angeblich schon lange fest

Mittlerweile erklärte ein Sprecher Mozillas, dass das Ausscheiden von zwei Aufsichtsräten bereits seit längerer Zeit geplant war. Einer kündigte im Januar an, dass er seinen Posten räumen werde, ein anderer wollte nach dem Abschluss der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden seine Amtszeit beenden.

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