Quelle: https://www.tech.de/news/sind-fake-news-gefaehrlich-antwort-ja-10092639.html

Autor: Martin Grabmair

Datum: 27.12.2016

Fake!

Sind Fake-News gefährlich? Die Antwort ist ja!

Fake-News können in großer Zahl und langfristig nicht nur die öffentliche Meinung beeinflussen, sondern auch konkrete Probleme verursachen. Ein Beispiel ist eine Fake-News, die einem israelischen Minister eine Aussage in den Mund legte, die Pakistan drohte, woraufhin der pakistanische Verteidigungsminister entsprechend antwortete.

Postfaktisch ist das Wort des Jahres und Fake-News haben angeblich sowohl den US-Wahlkampf entschieden, als auch für Brexit gesorgt und den Aufstieg der AFD hierzulande ermöglicht. Wie gefährlich Fake-News aber wirklich sein können, zeigt folgendes Beispiel:

Der pakistanische Verteidigungsminister, Khawaja M. Asif, warnte Israel, sein Land würde mit Nuklearwaffen zurückschlagen, wenn notwendig. Dabei handelte es sich um eine Reaktion auf eine Aussage des israelischen Verteidigungsministers Moshe Yaalon, der angeblich Pakistan damit gedroht haben soll, das Land mit Nuklearwaffen zu zerstören, wenn es in Syrien einmarschieren solle. Das Statement impliziert zudem, dass Pakistan auf der Seite des IS stehe.

Fake-News sorgen für diplomatische Peinlichkeit

Das Problem dabei ist, dass der israelische Verteidigungsminister so eine Aussage nie getätigt hat. Sie wurde ihm von einer Fake-News in den Mund gelegt, die einige Tage später auch die Regierung Pakistans erreichte. Pakistan versäumte es anschließend, sich über diplomatische Kanäle mit Israel in Verbindung zu setzen, um zu klären, was denn da los sei. Mittlerweile hat Pakistan aber wieder zurückgerudert. Pakistan habe sein nukleares Arsenal nur, „um seine Freiheit zu schützen“.

Fake-News sind ein wachsendes Problem. Allen voran Facebook gilt als Verteiler solcher Fake-News, weil sich dort echte Nachrichten mit Satire, Comedy oder Meinungen und im schlimmsten Falle auch einfach falschen Behauptungen mischen, die vom Nutzer kaum voneinander zu unterscheiden sind.