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Stromschläge kurieren Facebook-Sucht

Zwei Doktoranden der amerikanischen Universität MIT entwickelten und bauten ein Gerät, dass sie davon abhalten sollte, allzu viel Zeit auf Facebook zu verschwenden. Zuerst mit Hilfe von Elektroschocks und später mit beleidigenden Anrufen, konnten sie so ihre Produktivität steigern.

Zwei US-amerikanische Doktoranden verbrachten viel zu viel Zeit auf Facebook, anstatt zu arbeiten. Nach eigenen Angaben waren es bis zu 50 Stunden wöchentlich. Also entwickelten die beiden Forscher des MIT (Massachusetts Institute of Technology) ein Gerät, das ihnen Stromschläge verpasste, sobald sie zu lange auf Facebook herumwanderten. Dazu reichte ihnen eine selbstprogrammierte Software, ein Mini-Computer und eine Elektrode aus. Die Elektrode brachten Robert Morris und Daniel McDuff an der Tastatur an, so dass ein Handballen darauf abgelegt werden musste.

Verbrachten Morris und McDuff zu viel Zeit auf Facebook, wurde das vom Programm erkannt. Auf dem Bildschirm erschien eine Warnung in Form eines umgedrehten roten Daumens und die Elektrode erteilte dem User einen schwachen aber schmerzvollen Stromschlag. Das Projekt nannten die beiden Doktoranden „Pavlov Poke“, nach dem russischen Wissenschaftler Ivan Pavlov, der vor mehr als 100 Jahren erfolgreich einen Hund konditionierte.

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Morris und McDuff empfehlen ihr Experiment nicht zur Nachahmung. Sie selbst schalteten die Elektrode schnell wieder ab, da die Stromschläge zu schmerzhaft waren. Als Alternative installierten sie ein Programm, dass einen Anrufauftrag vergab, wenn sie zu lange auf Facebook unterwegs waren. Der Anrufer las einen vorgefertigten Text vor, der sie beschimpfte und zur Arbeit aufforderte.

Insgesamt werteten Morris und McDuff das Projekt als Erfolg. Ihre Produktivität konnten sie so steigern. Allerdings läge es ihnen fern, Menschen zu konditionieren. Stattdessen sehen sie das Projekt eher als Kunstwerk, durch das Menschen dazu aufgefordert werden sollen, über ihr eigenes Zeitmanagement, vor allem im Bezug auf Facebook nachzudenken.

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