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Telekom drosselt auch alte DSL-Kunden

Die Telekom legt Handschellen an. Zunächst hieß es noch, nur Neukunden sind von der Volumenbeschränkung für DSL-Verträge betroffen, nach der bei einem 16-Mbit-Anschluß schon nach 75 Gigabyte übertragenen Daten die Geschwindigkeit auf unerträgliche 384 Kbit/s gedrosselt wird. Nun kristallisiert sich immer mehr heraus, dass wohl fast jeder Kunde geknebelt wird.

Laut einem Bericht des Fokus sollen auch Kunden, die die DSL-Option nachträglich buchen, als Neukunden betrachtet werden. Auch wenn bei einem bestehenden DSL-Anschluss der Tarif gewechselt wird, wird das als Neuabschluss ausgelegt. Auch wenn jemand seinen Telekom-Vertrag unberührt lässt, kann er sich unbeschwertem Surf-Vergnügen nicht sicher sein. Der Marktführer wird in den nächsten Jahren seine Telefonanschlüsse, an die das DSL normalerweise gekoppelt ist, umstellen. Aus dem herkömmlichen oder ISDN-Anschluss wird IP-basiertes Telefonieren, was wiederum eine Vertragsänderung darstellt. Glück hat nur derjenige, der sich vor dem 1. Mai 2013 für die IP-Telefonie entschieden hat. Die Umsetzung der Drosselung wird ab 2016 erfolgen.

Die Telekom argumentiert gerne, 75 Gigabyte übertragene Daten kommen nur nach wirklich intensiver Nutzung des Internets zustande. Dem ist nicht so: Gerade Cloud-Nutzung oder Video on Demand schlägt mit großen Datenmengen zu Buche.

Dabei ist nicht jeder Anbieter so knickrig wie der rosa Riese. Neben vielen, für die eine Drosselung  nicht in Frage kommt, wie bei Vodafone, ist bei Kabel Deutschland eine Verringerung der Übertragungsgeschwindigkeit erst nach einer Nutzung von 60 Gigabyte pro Tag zu befürchten, wie man bei Heise nachlesen kann. Man kann gespannt sein, ob sich der Widerstand gegen die Telekom, der sich derzeit im Netz regt, Früchte trägt.

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