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WiSee erkennt Gesten im WLAN Netz

Forscher entdeckten einen neue Art der Gestensteuerung. Mit WiSee ist es möglich Gesten innerhalb des WLAN Netzes zu erkennen und als Befehl auszuführen. Zum einen eröffnet das neue Möglichkeiten in der Computerbedienung, erregt allerdings auch Besorgnis bei Datenschützern.

Eingabegeräte sind sind das Herzstück einer jeden Maschine, denn in irgendeiner Art und Weise muss der Mensch mit der Technologie kommunizieren können. Über ein Jahrhundert gab es nur die physische Tastatur und bis heute ist sie bei den meisten Geräten nicht wegzudenken. Vor 30 Jahren fand schließlich auch die Maus zu weltweiter Verbreitung und mittlerweile gibt es auch Stifte und virtuelle Tastaturen. All diese Methoden sind jedoch recht umständlich, da sie den Umweg von Symbolen und Schrift gehen müssen, um zu funktionieren.

Seit Kurzem ist endlich der nächste Schritt verfügbar, der eine direktere Kommunikation mit der Maschine ermöglicht. Spracherkennung und Gestensteuerung haben es auf die Smartphones und in die Spielekonsolen geschafft und sind endlich funktionell geworden

Forscher der Universität Washington haben jetzt mit WiSee einen Weg entdeckt, wie das WLAN Netz zur Gestensteuerung genutzt werden kann. Dabei ist kein weiterer Sensor oder ein Mikrofon notwendig, ein Router reicht völlig aus. Das Programm nutzt dabei Veränderungen im WLAN Netz, sobald sich etwas im Netzbereich bewegt und erkennt mit 94 prozentiger Zuverlässigkeit Gesten und setzt diese um. Man muss sich dabei nicht einmal im selben Raum aufhalten, um zum Beispiel die Musik am Computer leiser zu drehen.

Die Methode funktioniert ganz ähnlich wie beim Dopplereffekt. Wenn sich die Hand zum WLAN Sender bewegt wird, verkürzt sich die gemessene Wellenfrequenz, wenn sie sich weg bewegt, verlängert sie sich. Die Forscher konnten neun eindeutig erkennbare Gesten programmieren, unter anderem Armbewegungen und Fußtritte. Je mehr Personen sich im WLAN Netz befanden, desto unzuverlässiger wurde die Erkennung der Gesten und ab sechs Menschen funktionierte sie praktisch nicht mehr. Auch die Anzahl der WLAN Antennen eines Routers machte einen Unterschied. Je mehr, desto besser.

Diese Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und verspricht völlig neue Möglichkeiten bei der Bedienung technischer Geräte. Allerdings führt sie auch zu Besorgnis, vor allem bei Datenschützern. Was hindert zum Beispiel einen Hacker daran anhand des WLAN Netzwerks jede Bewegung einer Person in einem Raum auszulesen und zu überwachen? Ein WLAN Netzwerk könnte also wie eine Infrarotkamera missbraucht werden.

In einem Video kann man sehen, wie es funktioniert:

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