Ratgeber

Google Docs: NSA ein Schnippchen schlagen und Textdokumente verschlüsseln

Textverarbeitung in der Cloud und sichere Daten – das passt einfach nicht zusammen? Doch! Mit diesen Tools nutzt ihr den Google-Service und verhindert zugleich, dass Dritte eure Inhalte lesen können.

Nach der NSA-Schnüffelaffäre macht ihr euch Sorgen um eure Daten, möchtet aber nicht auf das cloudbasierte Textverarbeitung von Google verzichten? Müsst ihr auch nicht! Mit den richtigen Mitteln verschlüsselt ihr eure Texte auch in der Google-Cloud. Dazu nötig ist entweder eine Erweiterung wie SafeGDocs für Firefox oder ein Webservice wie Fogpad. Dieser integriert eine weitere, komplette Textverarbeitung in Googles Online-Office-Paket. Allerdings: Sowohl SafeGDocs als auch Fogpad verschlüsseln bisher ausschließlich Texte. Präsentationen oder Tabellenkalkulationen lassen sich leider noch nicht direkt in der Cloud verschlüsseln.

Firefox-Erweiterung SafeGDocs

SafeGDocs verschlüsselt Daten, bevor diese auf die Google-Server gelangen – aber nur bei neuen Dokumenten. Ihr könnt eure Daten sogar doppelt schützen, mit einem Master-Passwort und mit einem individuellen Passwort für jedes Dokument. SafeGDocs verwendet standardmäßig kein automatisches Sichern, damit nichts unverschlüsselt auf die Google-Server gelangt. Daher müsst
ihr selbst regelmäßig den Sichern-Schalter oben rechts in der Fensterleiste betätigen oder im Menü ein automatisches Sicherungsintervall für verschlüsselte Dokumente aktivieren.

SafeGDocs verschlüsselt in der Gratisversion maximal fünf Dokumente. Der Sicherheitsstandard ist begrenzt auf 128-Bit-AES-Technik. Diese lässt sich mit genügend Rechenkraft durchbrechen. Als sicher geltende 256-Bit-Schlüssel und unbegrenzte Dokumentenzahl gibt es erst mit der Premium-Version. Diese ist allerdings noch nicht veröffentlicht. Termin und Gebühren stehen noch nicht fest. Beides will man vom Erfolg der Gratisversion abhängig machen.

Alternative: Fogpad

Fogpad verfolgt einen anderen Ansatz. Der Webservice nutzt Google Drive zum Speichern von Daten, bringt aber seine eigene Textverarbeitung mit, die er in das Google-Office integriert. Besonders schön: Fogpad funktioniert auch mit Safari und auf iPhone und iPad. Auf dem iPhone ist die Bedienung aufgrund des kleinen Displays jedoch nicht ganz einfach. Texte verschlüsselt Fogpad mit AES-256-Bit-Technologie besonders sicher, bevor diese auf den Google-Servern landen. Die Webseite selbst verwendet das sichere HTTPS-Protokoll und überträgt alle Daten verschlüsselt. Das funktioniert ohne Registrierung oder Download einer Software direkt im Browser. Die Sicherung erfolgt automatisch nach Ende jedes Tippvorgangs.

Zu Beginn müsst ihr euch mit eurem Google-Account anmelden. Anschließend erlaubt ihr Fogpad, eure Google-Ablage zu nutzen. Dann erscheinen alle mit Fogpad erstellten Dokumente auf dem Google-Server. Wichtig: Die Fogpad-Dokumente könnt ihr per Doppelklick auch mit der Online-Textverarbeitung von Google öffnen. Das solltet ihr aus Sicherheitsgründen jedoch vermeiden. Denn dann übernimmt Google die Hoheit. Folge: Die Verschlüsselung und damit die Sicherheit geht verloren. Dies verhindert ihr temporär, indem ihr mit der rechten Maustaste auf ein Textdokument klickt und im sich öffnenden Kontextmenü unter „Öffnen mit“ Fogpad auswählen. Ihr könnt Google auch veranlassen, mit Fogpad erstellte Text- dokumente nach Doppelklick immer mit Fogpad
zu öffnen. Dies nehmt ihr unter „Mehr“ > „Öffnen mit“ > „Apps verwalten“ > „Fogpad standardmäßig verwenden“ vor. Daraufhin verändert sich das Icon vor den entsprechenden Dokumenten.

Mit Fogpad erstellt ihr bis zu zehn Dokumente gratis. Für fünf US-Dollar (etwa 3,80 Euro) pro Monat könnt ihr bis zu 50 Dokumente verwenden, für zehn US-Dollar (etwa 7,60 Euro) dürft ihr unbegrenzt viele Dokumente anlegen.

Workshop: Fogpad zur 256-Bit-Verschlüsselung in Google Drive integrieren

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