Test

HTC One Max im Test: Maxi-Display, Mini-Verarbeitung

Der Familienzuwachs HTC One Max erhielt seinen Namenszusatz in erster Linie aufgrund seiner Display-Größe. Das Design und vor allem die Verarbeitung sind allerdings nicht gerade maxi.

Auf den Miniaturisierungswahn des HTC One Mini folgt nun der Gigantismus des HTC One Max – auf den ersten Blick fällt der Familienzuwachs vor allem durch eines auf: Sein großes Display. Hardware-Komponenten wie Prozessor, Arbeitsspeicher und Kamera sind gleich geblieben. Nur hier und da hat HTC an der Tuning-Schraube seines Riesenbabys gedreht.

Dass sich dieses Phablet auch zum Telefonieren eignet, möchte man aufgrund der enormen Dimensionen erst gar nicht wahrhaben – doch es geht, obwohl es die Handfläche ordentlich ausfüllt und auf Dauer zu der einen oder anderen Verkrampfung führen kann. Selbst eine große Hand benötigt die Hilfe der zweiten, um es vollständig zu bedienen.

Design, Verarbeitung, Haptik und Display

Äußerlich ähnelt das HTC One Max seinen beiden Geschwistern. Obwohl HTC den Gehäuserand aus minderqualitativem Polycarbonat angefertigt und sich somit an das HTC One Mini anlehnt, bleibt das edle Design nicht ganz auf der Strecke. Eine Aluminiumschale ziert die Rückseite des Phablets. Die Schale selbst lässt sich bequem abnehmen. Dafür genügt es die winzige, aber dennoch gut erreichbare Schiebtaste nach unten zu ziehen und die Rückseite löst sich vom Gehäuse.

Sobald man die Abdeckung entfernt hat, kommen die Einschubfächer für SIM- und microSD-Karte zum Vorschein – diese optionale Speichererweiterung fehlt beim HTC One und HTC One Mini. Also ein deutliches Plus für das HTC One Max. Wer sich einen austauschbaren Akku unter der Haube erhofft, wird allerdings enttäuscht. Die Batterie im Phablet ist leider fest verankert.

Um den Aludeckel wieder auf der Rückseite anzubringen, genügt es, die Schale an allen Kanten hinunterzudrücken bis sie einrastet. Vorsicht. Zu oft sollte man die Schale nicht abnehmen und wieder aufsetzen, denn die Klickhäkchen erwecken den Eindruck, dass sie jederzeit abbrechen könnten. Die Schattenseite des filigranen Designs. Zudem fällt auf, dass die Aluminiumschale das Gehäuse nicht überall gleichmäßig abdeckt. Egal wie fest wir gedrückt haben, in der rechten oberen Ecke unseres Testmodells blieb ein Schlitz offen, der groß genug ist, um Wasser oder Schmutz in das Innere eindringen zu lassen. Hier sollte HTC nachbessern.

Die Lautstärkeregler sowie der Ein- und Ausschaltknopf für das Display befinden sich am rechten Gehäuserand und bieten einen guten Druckpunkt. Bei der Display-Taste sind wir jedoch geteilter Meinung. Hält man das Handy in der rechten Handy, lässt sich das Display bequem über den Daumen ein- und ausschalten. Gleichzeitig läuft man dadurch Gefahr, dass man die Taste selbst dann drückt, wenn es unerwünscht ist.

Aufgrund der üppigen Maßen von 16,4 x 8,3 x 1,0 Zentimetern und des verbauten Materials bringt das HTC One Max 217 Gramm auf die Waage und zählt somit nicht gerade zu den Fliegengewichten unter den Phablets. Für die meisten Hemdtaschen dürfte es somit schlichtweg zu groß und zu schwer sein. Die Tiefe und Breite einer Jeans-Hosentasche reicht gerade aus, um es beim Gehen mit sich herumzutragen. Setzt man sich allerdings hin, drückt es an den Oberschenkel, so dass man nicht umhinkommt, es aus der Hosentasche zu nehmen. 

Das aus den üppigen Dimensionen hervorgehende 5,9 Zoll-große Display ist jedoch eine wahre Wucht: Da die Luminanz bei 500 cd/m2 liegt, strahlt das enorm kontraststarke Display förmlich. Die Bildränder sind messerscharf und die Farben statt – egal von welchem Blickwinkel aus man das Display betrachtet. Dies liegt nicht zuletzt an Full HD und der dazugehörigen Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel. Ein anderes Highlight ist der auf der Rückseite angebrachte Fingerabdrucksensor. Anstatt einen Code einzugeben, genügt es hier den Finger auf den Sensor zu drücken und der Sperrbildschirm öffnet sich.

Im Test hat der Fingerabdrucksensor reibungslos funktioniert. Eine lange Lernphase benötigt der Sensor nicht. Praktisch: Es lassen sich bis zu drei unterschiedliche Fingerabdrücke speichern – ideal, um beispielsweise das HTC One Max innerhalb der Familie zu teilen. Da sich das Sensorfeld in der oberen Hälfte des Phablets befindet, eignet sich jedoch nur der Zeigefinger für diese Sicherheitstechnologie. Dafür erreichen selbst kürzere Zeigefinger den Sensor, ohne sich dabei zu verrenken.

Speicher, Prozessor und Co.

Der integrierte Speicherplatz kann sich mit seinen 16 beziehungsweise 32 GB (je nach Ausführung) durchaus sehen lassen. Dass HTC im Auslieferungszustand bereits fünf der 16 GB mit Betriebssystem und vorinstallierten Anwendungen belegt, ist zwar bedauerlich, aber dafür lässt sich der interne Speicher über eine separat erhältliche micro-SD um weitere stolze 64 GB erweitern. Also genug Platz für Fotos, Filme und andere Daten. Selbst Apps lassen sich auslagen, wobei sich hier die Auswahl in Grenzen hält. Entgegen der ursprünglichen Annahme, HTC entscheide sich für einen Snapdragon 800 aus dem Hause Qualcomm, der im Inneren mit 2,3 MHz taktet, belief es sich letztendlich doch auf den schwächeren Snapdragon 600, der Prozesse mit 1,7 GHz berechnet. Wenigstens hat HTC seinem Phablet vier Kerne spendiert, die sich bei der Performance bemerkbar machen.

Begleitet wird er von 2 GB Arbeitsspeicher und einer Adreno-320-GPU. Der Akku ist wie bei den kleinen Geschwistern nicht austauschbar. 3.300 mAh ist für das große und stromhungrige Full-HD-Display eigentlich nicht genug – vor allem, wenn man viel zockst und oft Videos guckt. Wer das HTC One Max mäßig nutz, wie der Batterie-Benchmark-Test simuliert, kann damit allerdings etwas mehr als einen halben Tag auskommen. Für den Arbeitsalltag, sofern dieser zwischen acht und zehn Stunden dauert, reicht der Akku allemal.

Betriebssystem und Funktionen

HTC liefert sein Phablet serienmäßig mit Android 4.3 aus. Darüber legt der Hersteller wie gewohnt seine hauseigene Oberfläche HTC Sense. Die Version 5.5 ist mit fünf neuen Funktionen ausgestattet. So kann man beispielsweise über die Quick Buttons zwölf Schnelleinstellungen individuell festlegen und deren Position per Drag-and-Drop sogar beliebig anpassen. Die Dual Camera, eine bei Samsung und LG bereits eingesessene Funktion, wird nun auch von Sense 5.5 unterstützt. Dabei lassen sich Fotos mit der Kamera auf der Rückseite knipsen und mit der Frontkamera geschossene Bilder gleichzeitig einblenden. Wohl mehr ein nettes Gimmick als nutzwertiges Feature.

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