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Samsung Apps vs. Google Play - Welcher Store hat die Nase vorn?

Mit seinem eigenen App-Store versucht Samsung dem Platzhirsch Google Play die Stirn zu bieten. Wir haben ermittelt, in welchen Bereichen Samsung Apps gegenüber der mächtigen Konkurrenz punkten kann.

Start frei zum Vergleich der beliebtesten App Stores für Besitzer eines Galaxy-Smartphones und -Tablets: Auf der einen Seite der allseits bekannte und bewährte, langjährige Platzhirsch Google Play Store. Auf der anderen Seite der Herausforderer Samsung Apps, der mit einem für die verschiedenen Galaxy Geräte optimierten Angebot aufwartet. Was wie ein Kampf David gegen Goliath anmutet, führt – soviel erlauben wir uns schon vorab zu verraten – zu einem überraschend knappen Ergebnis.

Verfügbare Apps

Hier hat naturgemäß der Google Play Store mit über 700.000 verfügbaren Apps die Nase vorn. Natürlich ist Masse nicht gleich Klasse, sodass man im Play Store auf eine riesige Menge nutzloser, schlecht gemachter oder nicht korrekt funktionierender Apps stoßen. Das Angebot von Samsung Apps ist zwar mit unter 100.000 bedeutend kleiner, jedoch sind die angebotenen Apps laut Samsung handverlesen und wurden auf ihre Kompatibilität zu den Smartphones des Herstellers getestet. Nichtsdestotrotz hat man bei Google  Play deutlich größere Chancen auf einen Treffer, wenn man eine bestimmte App sucht – weshalb Runde 1 eindeutig an Google geht.

VORTEIL: Google

Oberfläche und Bedienkomfort

Hat Google noch bei der vorangegangenen Version der Play-Store-App auf stylische Menüs im Kacheldesign á la Windows 8 gesetzt, wurde die Oberfläche der zum Redaktionsschluss neuesten Version 4.0.27 aufs Wesentliche reduziert – sprich: simple, aber sehr übersichtliche Listendarstellung wie bei der versammelten Konkurrenz. Manche Anwender empfinden dies als Rückschritt, doch dem Bedienkomfort hat die visuelle Entschlackung auf jeden Fall gut getan. Samsung präsentiert seine Liste in zwei Spalten, was einerseits auf kleinen Displays nicht ganz so übersichtlich ist, jedoch mehr Alternativen auf einen Blick anzeigt. Beide Anbieter warten mit komfortablen Web-Interfaces auf, sodass man alternativ auch im Browser des Computers auf Shoppingtour gehen kann. Wie bei den Apps, sind auch die Web-Oberflächen in Sachen Design und Bedienung nahezu identisch.

VORTEIL: unentschieden

Rubrizierung und Übersichtlichkeit

Auch in dieser Disziplin folgen beide Anbieter den allgemeinen Standards – 27 (Google) respektive 21 (Samsung) Kategorien unterteilen das Angebot der App Stores in relativ übersichtliche Häppchen. Wichtige Rubriken wie Soziale Netzwerke, Lifestyle, News/Magazine oder Spiele bieten beide, die sonstigen Rubriken unterscheiden sich weitgehend nur durch die Namensgebung. Beide Stores präsentieren ausgewählte Apps auf der Startseite, glänzen mit Top-Listen und unterteilen das Angebot in kostenlose und kostenpflichtige Apps.

VORTEIL: unentschieden

Beschreibungen und Wertungen

Bevor man sich eine App herunterlädt und installiert, will man sich möglichst genau über deren Inhalte und Funktionen schlau machen.
Hierbei sind die ausführlichen Beschreibungstexte und aussagekräftigen Screenshots in Google Play unschlagbar – zusammen mit einer Vielzahl von Kundenbewertungen kann man sich ein genaues Bild über die jeweilige App machen. Samsung zieht hier aufgrund der viel kleineren Userbasis und der weniger detaillierten Beschreibungen und Anwenderwertungen den Kürzeren.

VORTEIL: Google

Bezahlmethoden und Rückgaberecht

Wenn man sich für eine App entschieden hat, können man bei Google Play über die im Google Wallet hinterlegten Kreditkartendaten
oder über die Mobilfunkrechnung von Vodafone/Telekom den Kauf abschließen. Ähnlich funktioniert der Kaufvorgang bei Samsung Apps: Die mit dem Samsung-Konto verknüpfte Kreditkarte dient als bevorzugtes Zahlungsmittel, während man alternativ über die Rechnung von gleich sechs Mobilfunkprovidern abrechnen lassen kann. Zahlungsalternativen wie Paypal oder Bankeinzug bietet leider keiner der Dienste an. Beim Rückgaberecht nehmen sich die Kontrahenten nicht viel: Samsung räumt zwar kategorisch keinerlei Rückgaberecht ein, doch die auf viel zu knappe 15 Minuten nach dem Kauf beschränkte Rückgabeoption von Google ist auch nicht viel besser. Hier besteht auf beiden Seiten deutlicher Nachbesserungsbedarf.

VORTEIL: unentschieden

Gerätekompatibilität und Datenübertragung

In dieser Disziplin kann – vor allem für Besitzer von Galaxy-Geräten – Samsung Apps deutlich punkten. Während man bei Google Play bei einer interessanten App oftmals die Meldung „nicht mit Ihrem Gerät kompatibel“ erhält, garantiert Samsung die Kompatibilität der angebotenen Apps mit dem jeweiligen Modell. Ist zum Beispiel ein Galaxy S3 registriert, werden nur auf diesem Modell lauffähige Apps präsentiert. Die Übertragung der Apps funktioniert in beiden Stores schnell und zuverlässig direkt übers Mobilfunknetz oder eine bestehende WLAN-Verbindung. Sofern die Web-Applikation auf dem Computer verwendet wird, werden die Apps per
Push-Technologie an das Endgerät übermittelt. Diese letzte Runde geht aufgrund des erhöhten Komforts für Samsung-Besitzer knapp an Samsung Apps.

VORTEIL: Samsung

Fazit: Knapper Sieg für Google Play

Der Endstand lautet 4:3 für Google Play. Der Sieger kann vor allem beim deutlich größeren App-Angebot und bei den besseren Beschreibungen nebst Hunderten User-Reviews punkten, was natürlich der wesentlich breiteren Anwenderbasis geschuldet ist. Herausforderer Samsung Apps kann in Sachen Gerätekompatibilität punkten, was in der Natur der Markenbindung liegt. Gleichstand 
herrscht bei Bedienung und Oberfläche, wo beide Services hervorragend abschneiden. Eine gemeinsame Schlappe kassierten beide Anbieter bei den stark eingeschränkten Zahlungsoptionen und dem nicht vorhandenen (Samsung) respektive extrem kurz gehaltenen (Google) Rückgaberecht.

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