Gesundheitsämter sollen Zugriff bekommen

Künftige CoronaWarn-App soll Datenschutz aushöhlen

Schränkt der Datenschutz in der Corona-Krise die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Infektionen zu stark ein? Gesundheitspolitiker wollen nun die CoronaWarn-App für Gesundheitsämter zugänglich machen.

Von   Uhr

Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland sorgen für Aufregung in der Politik. Gesundheitspolitiker der Großen Koalition wollen Nachbesserungen bei der CoronaWarn-App.

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Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, steht dabei auch zur Debatte, die strengen Datenschutzvorgaben zugunsten einer besseren Nachverfolgung von Infektionen zu lockern.

„Die App könnte uns noch besser helfen, wenn die Gesundheitsämter punktuell einen Datenzugang erhalten würden“, sagte der Bundestagsabgeordnete Tino Sorge (CDU) dem Focus. Denkbar wäre demnach eine freiwillige Option für App-Nutzer, ein positives Corona-Testergebnis direkt an das lokale Gesundheitsamt weiterzugeben.

„Dadurch könnten die Behörden bei der Ermittlung von Infektionsketten spürbar entlastet werden und Kontaktpersonen schneller warnen“, erklärte Sorge.

Karl Lauterbach (SPD) will, dass die App mit Zusatzfunktionen wie einem digitalen Kontakttagebuch ergänzt wird. So könnten Nutzer selbst für jeden Tag eintragen, mit wem sie zusammen waren und im Falle einer Infektion sich besser an solche Ereignisse erinnern. Einen direkten Zugriff der Behörden auf dieses Tagebuch soll es nicht geben.

Lauterbach schlägt zudem vor, die Zahl der registrierten Kontakte zwischen App-Nutzern zu messen. „Damit könnten wir größere Cluster-Infektionsherde schneller erkennen und bekämpfen“, sagte Lauterbach dem Focus.

Die Bundesregierung bereitet in Kooperation mit SAP und Deutsche Telekom bereits technische Änderungen vor. Die Corona-Warn-App solle „kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert“ werden, sagte die Sprecherin des Bundesministeriums für Gesundheit dem Focus. Zusätzliche Funktionen dürften dabei aber nicht im Widerspruch zum Grundsatz der Freiwilligkeit stehen.

Die Updates sollen die Messqualität erhöhen und den Warnprozess verbessern, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Die CoronaWarn-App ist seit Mitte Juni 2020 verfügbar und wurde seitdem mehr als 21 Millionen Mal heruntergeladen. Wie oft sie tatsächlich eingesetzt wird, ist nicht bekannt.

Was hältst du von den Vorschlägen, die CoronaWarn-App aufzurüsten? Ist das im Angesicht der Pandemie einfach ein nötiges Opfer oder sollten die Behörden davon die Finger lassen?

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Bezüglich Datenschutz sollte man in dieser schwierigen Zeit etwas pragmatischer agieren.
Wenn ich bedenke wieviele von den größten Verfechtern des Datenschutzes große Facebook und Instagram Fans sind, dann kann ich diese Diskussion nicht nachvollziehen.

Facebook, Google, Instagram, WhatsApp und Amazon finanzieren wir mit unseren Daten. Das Schlimme an dieser Tatsache ist, dass wir das nur merken, wenn wir sehr sensibel auf die Reaktionen des Internets achten.
Z.B. Ich suche heute nach einer neuen Jacke und bekomme morgen auf jeder Plattform entsprechende Angebote.

Das ist noch kein Problem. Diskutiere ich aber mal finanzielle Probleme im Netz mit guten Freuden, kann es Passieren dass mir eine Autofinanzierung morgen verweigert wird.

Nur mal ein paar Fakten zum Überdenken des Datenschutzes speziell bei der Corona App.
Nicht falsch verstehen, ich bin großer Verfechter des Datenschutzes.

Die Gesundheitsämter haben im Fall einer Infektion sowieso Zugriff auf die Daten. Ohne App entsteht allerdings ein erhöhter manueller Aufwand. Den sollte man den Verweigerern mal in Rechnung stellen.

"Auf die Daten"?
Auf welche Daten erhalten die Gesundheitsämter denn Zugriff? Also: Daten in Zusammenhang mit der App effektiv keine. Die App ermöglicht es ja prinzipiell, dass sich eben diejenigen bei den Ämtern melden, die auf Rot gesprungen sind ohne dass Sie in irgendwelchen Listen aufgetaucht sind. Also würde die App schon ein erhebliches "Plus" an Daten darstellen, auf die das Gesundheitsamt zugreifen könnte.
Ob man das jetzt gut findet oder nicht ist eine andere Sache.

Die App funktioniert seit Anbeginn nicht auf älteren Geräten, viele Software Versionen werden nicht unterstützt. Ein Grab für den Steuerzahler, wie auch beim BER. Finger weg von persönlichen Daten und Maßnahmen des Staates. Die Vergangenheit hat gezeigt das Minister Unfähigkeit produzieren.

hIlFe! mEiN nOkIa 3310i fUnKtIoNiErT mIt dEr aPp nIcHt!
Nichts für ungut. Man kann halt nicht jedes noch so alte Telefon mit der Software erreichen. Man muss Grenzen setzen.
Wo Sie gerade von der Verschwendung von Steuergeldern reden: Man erreicht mit der App in der Theorie rund 80% aller im Einsatzbefindlichen Geräte, man könnte auf 85% kommen, wenn man Geräte miteinbezieht, die zwar grundsätzlich kompatibel sind, auf denen der Nutzer aber kein ausreichend neues OS Installiert hat. Beispielsweise der iPhone 6s Nutzer, der obwohl er iOS 13 nutzen könnte noch iOS12 nutzt.
Um die 20 verbleibenden Prozente auch erreichen zu können müsste man vermutlich etwas das 3-fache des bisher aufgewendeten Geldes aufwenden. Von den 20% werden sich vermutlich ¼ die App auch herunterladen, die anderen Smartphones in dem Alter sind ohnehin zu schwachbrüstig oder haben keine ausreichende Akku-Performance mehr, als dass sie der Last mehr als 2 Stunden standhielten. Und für diese 5% mehr an Smartphones wollen Sie solche Ausgaben rechtfertigen?
Dann haben wir bald echt den BER2.0.

als Warnap getarnt :-)

Moin, ich habe die App am ersten Tag installiert. Bin enttäuscht über die tatsächliche Brauchbarkeit. So funktioniert die App nach der Wiederherstellung aus der Cloud nicht mehr. Also löschen und alles von vorne...
Sollte der Datenschutz auch nur ansatzweise eingeschränkt werden, habe ich nun ja schon Übung: Löschen (aber keine neue Installation...!-)

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