Quelle: https://www.tech.de/news/smartphone-kodak-verpasste-chance-10091970.html

Autor: Martin Grabmair

Datum: 20.10.2016

Blick über den Tellerrand

Smartphone von Kodak? Verpasste Chance

Kodak hat ein Smartphone vorgestellt – zum zweiten Mal. Während das Telefon in Sachen Stil auf ganzer Linie überzeugt, ist es im Bereich Hardware aber nichts Besonderes. Das wäre überhaupt kein Problem, würde das Ektra mit seiner Kamera auf ganzer Linie überzeugen. Aber leider ist die Kamera des Kodak-Smartphones nur auf einem Level mit Smartphones, die bereits vor rund einem Jahr auf den Markt kamen.

Für Kamera-Hersteller wie Kodak ist das Smartphone-Zeitalter ein Albtraum. Schließlich haben die mittlerweile sehr guten Smartphone-Kameras echte Kameras beinahe komplett verdrängt. Die Bildqualität dieser Geräte ist mindestens genauso gut wie die dezidierter Digitalkameras. Lediglich DSLR-Geräte und High-End-Profi-Kameras können sich noch gegen Smartphones behaupten.

Der Kamera-Hersteller Kodak versucht sich deshalb auch auf dem Smartphone-Markt – zum wiederholten Mal. Nach dem wenig beachteten IM5 hat das Unternehmen mit dem Ektra ein zweites Smartphone vorgestellt. Produziert wird das Smartphone aber nicht von Kodak selbst, sondern von der britischen Firma Bullitt. Bullitt stellt auch die extrem widerstandsfähigen Smartphones für CAT her und bald auch ein Land-Rover-Smartphone.

Kodak Ektra: Style aber nicht viel mehr. Schade

Leider setzt Kodak bei seinem Ektra beinahe ausschließlich auf Style. Das Smartphone sieht einer Vintage-Kamera sehr ähnlich und kann deshalb allein vom Aussehen her sehr überzeugen. Auch das Zubehör ist sehr gelungen. Die Hardware, bestehend aus 3 GB RAM, 32 GB internem Speicher und einem MediaTek-Helio-X20-Prozessor, ist für ein 450-Pfund-Smartphone ganz in Ordnung. Leider gilt das aber auch für die Kamera. Die sollte eigentlich das Herzstück des Ektra sein, ist aber leider nur "okay" und nicht herausragend. Die sehr auffällige Linse auf der Rückseite kann Fotos mit einer Auflösung von 21 Megapixeln schießen und besitzt einen IMX230-Bildsensor von Sony, den das Unternehmen bereits vor einem als einem Jahr in seinem Xperia Z3+ verbaut hatte – das ist gut, aber von einem Kodak-Smartphone erwartet man eigentlich mehr. Leider eine verpasste Chance, denn zumindest optischen Zoom hätten wir erwartet.