iPhone Sicherheit

So viel Geld zahlte das FBI für das Knacken des San-Bernardino-iPhones

Apple musste dem FBI nun bekanntlich doch nicht helfen, ein iPhone 5c zu knacken. Stattdessen hat die US-amerikanische Behörde einen anderen Weg in das iPhone gefunden, über den das FBI bisher keine Details verraten hat. Nun ist aber offenbar doch bekannt geworden, wer denn für das FBI Apples Sicherheitsfunktionen ausgehebelt hat. Außerdem gibt es einen Hinweis darauf, wie viel das FBI dafür zahlen musste.

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Die US-amerikanische Nachrichten-Seite Bloomberg will herausgefunden haben, wer für das FBI das iPhone 5c geknackt hat. Auch der Preis für diese Dienstleistung soll bekannt sein. So soll das FBI Cellebrite Mobile Synchronization Ltd., eine Abteilung des japanischen Unternehmens Sun Corporation damit beauftragt haben, das iPhone 5c eines der Attentäter des San-Bernadino-Anschlags zu knacken. Cellebrite ist in Israel ansässig und hat dem FBI bereits in der Vergangenheit mehrmals dabei geholfen, Sicherheitsmaßnahmen von Apple zu umgehen. Insgesamt soll das Unternehmen bereits 187 Einzelaufträge für das FBI abgearbeitet haben.

Da alle Beteiligten Stillschweigen vereinbart haben, ist es recht schwierig Details in Erfahrung zu bringen. Angeblich wurde das Cellebrite-Team jedoch von einem „brillanten“, in Seattle beheimatetem Hacker geleitet, der offenbar nicht Teil von Cellebrite ist. Außerdem hat Cellebrite Mobile Synchronization Ltd. am 21. März einen Auftrag für über 218.000 US-Dollar unterschrieben. Am gleichen Tag hatte das FBI sein Ersuchen zurückgezogen, mit dem es Apple dazu zwingen wollte, ein iPhone 5c durch die Entwicklung einer maßgeschneiderten Hintertür zu knacken. Der Verdacht liegt somit nahe, dass sich das FBI diese Maßnahme etwas mehr als 200.000 US-Dollar hat kosten lassen.

Bis vor wenigen Wochen verlangte das FBI von Apple, eine Hintertür für ein iPhone 5c zu bauen. Apple wehrte sich mit allen Mitteln gegen diese Maßnahme, da sie einen großen Präzedenzfall geschaffen hätte, der für zukünftige Fälle hätte herangezogen werden können. Nach dem Rückzug des FBI ist die Frage, ob diese Maßnahme berechtigt ist, weiterhin ungeklärt.

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Offensichtlich ist es äußerst aufwendig, selbst ein iPhone 5C zu knacken, das spricht erst einmal für die Sicherheitsanstrengungen von Apple. Auch zeigt es auf, das die Behörden vollkommen Ahnungslos sind, was das knacken von Informationen auf verschlüsselten Geräten angeht, folglich darf man an der Effektivität der Behörden doch sehr zweifeln.
Daher kann man auch annehmen, das die Daten, die Ed Snowden ans Tageslicht gebracht hat, zum teil doch nur einer Wunschvorstellung entsprungen sind.
Es wäre echt gut, wenn wir da mal genaueres zum Stand der Dinge erfahren könnten.

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