Ratgeber

DIY: Ein Moog DFAM für alle? Easy nachgebaut mit Voltage Modular

Schon seit je her hat Moog (Moog Geräte auf Thomann ansehen) Legendenstatus inne, sei es mit Klassikern wie Minimoog, Voyager, Sub Phatty oder dem bulligen System 55. Doch auch die aktuellen „Handlichen“ wie Mother-32 und DFAM sind auf dem besten Wege, sich mit ihrem ganz andersartigen Konzept in die gleiche Liga einzureihen. Und warum sollte nicht jeder einen Moog zuhause haben? Also bauen wir doch einfach einen DFAM nach!

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1 Percussion-Synth
Im Kontrast zu seinem Namen ist der „Drummer From Another Mother“ kein reiner Drum-Synth, sondern legt den Schwerpunkt auf Percussionund Bass-Sequenzen. Denn mit seinen beiden Oszillatoren und dem Noise-Modul in Kombination mit zackigen Hüllkurven und zwei Acht-StepSequenzern lassen sich sowohl rhythmische als auch melodische Sequenzern zaubern.

2 Oszillatoren & Noise
Das lässt sich doch auch am Rechner nachbauen, oder? Klaro! Wir verwenden dafür unseren Voltage Modular von Cherry Audio (siehe Heft-Software) und laden zu Beginn zweimal das Oscillator-Modul, sowie den Noise-Generator. Zwecks besserer Übersicht mit späterer Verkabelung fügen wir auch gleich mehrere Blank-Panels hinzu, die wir passend beschriften.

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3 Zwei Wellenformen
Da der DFAM nur die Wellenformen Square und Triangle bietet, brauchen wir einen Eight To One Switch für jeden Oszillator. Reduzieren Sie jeweils die STEPS auf 2 und verbinden die beiden Wellenform-Outs mit den Eingängen der Switches. Somit können Sie per Knopfdruck auf MANUAL STEP die Wellenformen umschalten. Übrigens färben wir alle Audiokabel rot.

4 Hard Sync
Um das Synchronisieren der Oszillatoren zu ermöglichen, laden wir einen weiteren Switch mitsamt Blank-Panel. Auch hier reduzieren wir die STEPS auf 2, verbinden aber nur den ersten Eingang mit dem Square-Out des VCO-1. Achten Sie darauf, das Kabel ausgehend vom Switch-Eingang zum Square-Out zu ziehen, ansonsten ziehen Sie das bestehende Kabel heraus.

5 Frequenzmodulation
Den Switch-Out führen wir zum HARD-SYNCEingang des VCO-2. Weil es sich hierbei um Audio-Modulationen handelt, färben wir die Kabel gelb. Da der VCO-1 des DFAM den zweiten Oszillator per FM modulieren kann, verbinden wir den FREQ-MOD-Eingang des VCO-2 mit dem Triangle-Out des VCO-1 und drücken den EXP-Schalter, damit dieser zu LIN(ear) wechselt.

6 Mixer & Filter
Das Noise-Modul erweitern wir um einen AMPLIFIER und führen den WHITE-NOISEAusgang zu dessen INPUT. Danach laden wir einen 6-INPUT-MIXER und führen die Ausgänge der Switches sowie des Amps in die ersten drei Eingänge. Dessen Ausgang wiederum routen wir in ein Filter. Das LADDER-FILTER-Modul kommt uns hier sowohl klanglich als auch optisch entgegen.

7 Hüllkurven
Für die Klangerzeugung fehlen nur noch Hüllkurven für Filter und Lautstärke, sowie ein Amp. Diese drei fügen wir hinzu, ebenso ein Blank-Panel für den VCA. Der Filter-Ausgang landet im AMPLIFIER, während die jeweils positiven Hüllkurven-Outs die in die CV-Eingänge von Filter und Amp geroutet werden. Der Amp Output führt zum MAIN OUT von Voltage-Modular.

8 Sequenzer
Kommen wir zum Herzen des DFAM: Den Sequenzern. Das 8-STEP-SEQUENCER-Modul kommt hier gerade recht. Laden Sie es zweimal mitsamt Blank-Panels, die wir „Pitch Seq“ und „Velocity Seq“ nennen. Wenn Sie das Programm als Plug-in nutzen, verbinden Sie PLAY und STOP bei TRANSPORT oben mit PLAY und STOP des ersten Sequenzers. Laden Sie ein SYNC-DIVIDER-Modul.

9 Clock-Signal
Dieses kümmert sich darum, dass die BPM-Angaben der Standalone-App oder Ihrer DAW in ein Clock-Signal umgewandelt wird. Verbinden Sie dazu SYNC OUT und PLAY GATE unter TRANSPORT mit SYNC IN und RESET des Moduls. Der CLOCK OUT läuft zum EXT-CLK-Eingng des ersten Sequenzers. Aktivieren Sie den EXT-Button. Nun läuft der Sequenzer synchron zur DAW.

10 Gate Trigger
Damit der zweite Sequenzer brav mit läuft, senden wir den TRIG OUT des ersten zum EXT-CLK-Eingang des zweiten und aktivieren auch hier EXT. Den GATE OUT des ersten verbinden wir mit den GATE IN‘s der beiden Hüllkurven. Laden Sie gleich noch eine dritte und verbinden auch diese, denn diese gleich Einfluss auf die Tonhöhe der Oszillatoren nimmt.

11 Sequenzer
Damit die Sequenzer etwas bewirken, müssen wir sie mit Parametern verbinden. Der Pitch Sequenzer wirkt im DFAM mit individueller Intensität auf die Oszillatoren, weswegen wir zwei 6-INPUT-MIXER laden und in beide den CV Output des Sequenzers routen. Außerdem bauen wir noch einen weiteren ENVELOPE-GENERATOR ein, der ebenfalls die Tonhöhe moduliert.

12 Individueller Pitch
Führen Sie dessen positiven CV Out jeweils zum zweiten Eingang der beiden neuen Mixer. Somit lassen sich die Intensitäten von Sequenzer und Pitch-Hüllkurve pro Oszillator individuell regeln. Fehlt nur noch der Velocity-Sequenzer: Neben diesen laden wir einen weiteren Amp, verbinden CV OUTPUT mit dem Mod-Eingang des Amps und drehen CV AMOUNT voll auf.

13 Fertig!
In den INPUT routen wir das Audiokabel des Amps, der nach dem Filter folgt (der aktuell noch zum MAIN OUT führt). Der OUTPUT des neuen Amps wiederum landet dafür im MAIN OUT. Damit ist es geschafft! Um bei diesem Wust an Modulen und Parametern aber die Übersicht nicht zu verlieren, blenden wir mit dem PERFORM-Button ganz oben die Macro-Regler ein.

14 Live-Performance
Damit können wir neun Regler und vier Buttons mit beliebigen Parametern belegen und „abkürzen“. Bewährt haben sich wie beim DFAM die Lautstärken der Oszillatoren und Noise, sowie FM Amount, Decay der Pitch-Hüllkurve und die vier Regler der Input-Mixer, die sich um die Tonhöhen-Modulationen kümmern. Rechtsklicken Sie dazu den gewünschten Regler.

15 Mehr Moog-Knobs
Im nun erscheinenden Popup können Sie über die Option „Perform Assign“ einen der Macro-Regler mit dem Parameter belegen. Übrigens: Wenn Sie mehr von der originalen Optik wollen, laden Sie das kostenlose Vult-Knobs-Modul mehrfach ins Rack. Die typischen Moog-Regler funktionieren ähnlich wie Macros und sehen einfach sexy aus. Viel Spaß beim Drummen!

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