Sprachassistenten im Vergleich

Ring frei: Siri vs Google Now, welche Sprachassistenz ist besser?

Siri oder Google Now? Welche Sprachassistenz ist besser? Ein Vergleich. Siri zieht nun auch in das Mac-Universum ein und will hier die sprachbasierte Bedienung einführen. Doch wie schlägt sich die Dame derzeit gegen Googles Sprachassistenten?

Von   Uhr

Digitale Assistenten halten langsam aber stetig Einzug in unseren Alltag. War die Sprachbedienung lange Zeit in erster Linie Smartphones, Tablets und Desktop-Computern vorbehalten, schicken sich Interface-freie Wohn-Accessoires wie Amazon Echo und Google Home an, die eigenen vier Wände zu erobern – und das eher früher als später auch in Deutschland. Kein Wunder, dass sich vor der diesjährigen WWDC Gerüchte häuften, dass auch Apple in den Markt der sprachbegabten Smart-Devices einsteigt. Zwar lieferte die Keynote keinen Hinweis auf eine tatsächliche Umsetzung – trotzdem dürfte man auch in Cupertino den sich entwickelnden Markt mit höchsten Interesse beobachten. Denn die Konkurrenz hat bereits einen kleinen Vorsprung.

Siri

Apples Sprachassistent hat wahre Pionierarbeit geleistet und sich mittlerweile als kongenialer Begleiter vieler iPhone- und iPad-Nutzer etabliert. Mit der Eroberung des Mac könnte er auch in zahlreiche Büros und Studios Einzug halten. Um Siri aufzurufen, halten Sie auf iOS-Geräten den Home-Button gedrückt. Auf dem Mac wird Ihnen Siri mit einem Piktogramm in der Menüleiste bereitstehen, außerdem lauert Apples Sprachschatz auf Ihren gewohnten Aufruf: „Hey, Siri!“. Auch die App-Vorschläge, Informationen über Ausgeh- und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sowie die Auflistung aktueller Nachrichtenmeldungen der Spotlight-Suche nutzen die intelligenten Siri-Funktionen.

Siri kann …

… das Web durchsuchen
… SMS-Nachrichten versenden
… Textnachrichten vorlesen
… E-Mails vorlesen
… Anrufe starten
… FaceTime-Anrufe starten
… Apps starten
… Tweets versenden
… den Facebook-Status aktualisieren
… Apps und Kontakte vorschlagen
… Kalendereinträge verwalten
… Routen in Apple Karten finden
… öffentliche Verkehrsverbindungen finden
… den Wecker stellen
… Restaurants, touristische Attraktionen und Einkaufsmöglichkeiten finden
… Musik suchen und abspielen
… Fotos nach Datum und Ort finden
… bald auch mit Apps von Drittanbietern umgehen

(Bild: Apple)

Was macht Siri besonders?

Siri basiert auf einer interessanten Technologie, die nicht nur einzelne Wörter, sondern ganze Sätze verstehen kann und versucht, Sinnzusammenhänge zu verstehen. Seit iOS 9 existiert Siri nicht nur als separates Modul, sondern wurde weiter in die verschiedensten Funktionen des mobilen Betriebssystems integriert. Mit der Öffnung für Entwickler wird Siri auch in Apps von Drittanbietern Einzug halten und deren Funktionen um ihre Möglichkeiten erweitern. Als Suchassistent kann sich Siri bei Weitem noch nicht mit Google Now messen, trotzdem ist sie tiefer mit dem eigenen System verflochten als Googles Ansatz.

Ist Siri peinlich? Quatschen in der Öffentlichkeit

Zwar sind Apples und Googles Sprachassistenten ungemein praktisch und sparen eine Menge Tipparbeit, trotzdem ist ihre Akzeptanz im Alltag noch nicht allzu hoch. Besonders die Nutzung in der Öffentlichkeit scheint vielen Anwendern laut einer aktuellen Umfrage des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmen Creative Strategies noch suspekt.

Demnach haben …

  • aller iOS-Nutzer Siri bereits mindestens einmal bereits ausprobiert
  • verwenden Siri regelmäßig
  • sprechen auch in der Öffentlichkeit mit Siri
  • aller Android-Nutzer Google Now mindestens einmal bereits ausprobiert
  • verwenden Google Now regelmäßig
  • sprechen auch in der Öffentlichkeit mit Google Now

Google Now

Google Now wurde originär als Sprachbedienung für die weltweit führende Suchmaschine entwickelt, übernimmt mittlerweile jedoch eine Vielzahl anderer Funktionen. Anders als Apples per Hand gepflegter Sprachassistent greift Google Now auf dieselbe Datenbank zu, die Google auch für die Autovervollständigung seiner Dienste nutzt. Google Now lernt also selbstständig und gestaltet den Austausch mit seinem Nutzer daher hoch intuitiv, individuell und vor allen sprachsicher.

Google Now ist kein expliziter Sprachassistent, sondern hält auch auf sogenannten Now-Karten Informationen bereit, die eigens auf den Benutzer zugeschnitten sind. Zu den gebotenen Daten gehören etwa Wetter- und Verkehrsangaben, aber auch Aktualisierungen auf häufig besuchten Webseiten. Standardmäßig erscheint Google Now durch das Halten des Home-Buttons. Der eigens entwickelte Google-Now-Launcher hält es hingegen durch ein Wischen nach links bereit.

(Bild: Apple)

Google Now kann …

… die Google-Suche bedienen
… Interessen aus Ihren Websuchen zusammenstellen
… SMS-Nachrichten versenden
… Textnachrichten versenden
… Anrufe starten
… Apps starten
… den Heimweg per Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln planen und anzeigen
… an Termine erinnern
… Sie über Abfahrts- und Flugzeiten informieren
… Restaurants, touristische Attraktionen und Einkaufsmöglichkeiten finden
… Sie über Ihre favorisierten Sportteams auf dem Laufenden halten
… über Aktienkurse auf dem Laufenden halten
… kontextsensitive Hilfe zu angezeigten Daten liefern
… Musik suchen und abspielen
… Texte übersetzen
… den Wecker stellen

Was macht Google Now besonders?

Durch die Beobachtung Ihres Nutzerverhalten lernt Google Now Sie mehr und mehr können, um sich in Hinblick auf die präsentierten Informationen immer weiter an Ihre Interessen anzupassen. Egal, ob Arbeitswege, Nachrichten, Geburtstage oder Spielstände – Google Now erahnt intelligent die Informationen, auf die Sie zugreifen möchten.

Und der Sieger heißt …

Google Now erscheint proaktiver und Anwender-bezogener als Siri, das sich lange Zeit wie eine Science-Fiction-Version eines Sprachcomputers gerierte und anfühlte. Seit iOS 9 entwickelt sich Apples Sprachassistent jedoch zu einer echten Arbeitshilfe und einem „Backoffice“ für einfache Kommunikationsaufgaben. Mit der Umsetzung auf den Mac erweitert sich der Aufgabenbereich auf die Verwaltung von Dateien und Dokumenten, was Siri eine zusätzliche Professionalität verleihen könnte. Zwar steht Google Now auch auf Chromebooks zur Verfügung, fungiert hier aber ähnlich wie auf Android-Mobilgeräten und diest sich primär der Websuche an. Fast noch wichtiger: Siri wirkt nicht gar so clever und treffsicher wie Google Now, Apples Sprachdienst besitzt aber mehr Persönlichkeit. Und prädestiniert gerade deshalb für den Einsatz in Home-Devices.

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Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was der Artikel bezwecken soll. Als Apple-User werde ich doch nie im Leben Google Now nutzen, egal ob das hier oder da besser ist. Für Google ist es eine Datensammelmaschine, denn damit verdienen sie ihr Geld.

Ergo: Keine Alternative, nicht einmal im Ansatz.

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