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Test

Lichtstarke Linsen: Nikon Z-NIKKORE im Profi-Einsatz

Porträtfotografen brauchen Objektive, die perfekte Schärfe und eine weiche Hintergrundunschärfe liefern. Lichtstark sollten sie sein und gut in der Hand liegen. Ansprüche, die die neuen Nikon Z-NIKKORE auf den ersten Blick mitbringen. Aber wie sieht es im Praxiseinsatz aus? Wir haben einen Profi losgeschickt und nach seinen Eindrücken gefragt.

Objektiv-Tipp | NIKKOR Z 24 mm 1:1,8 S

Mit dem lichtstarken 24 mm Weitwinkelobjektiv NIKKOR Z 24 mm 1:1,8 S wurde ein hochmodernes Vollformat-Festbrennweitenobjektiv in das NIKKOR Z-Portfolio aufgenommen. Zwölf Linsen in zehn Gruppen, davon eine ED-Glas-Linse, vier asphärische Linsen sowie Linsen mit Nanokristallvergütung ermöglichen eine brillante Detailtreue.

Fotografen erhalten enorm scharfe Bildergebnisse – bis in die Bildecken! Beim Bokeh wurde auf eine natürliche Wiedergabe geachtet. So wirkt die Hintergrundunschärfe harmonisch – nicht nur bei Offenblende. Besonders in den Bereichen Architektur und Landschaft, aber auch bei Straßenaufnahmen wird dieses Objektiv seine Einsätze finden. Spannend ist die Naheinstellgrenze von lediglich 0,25 m. Mit ca. 450 Gramm Gewicht ist die Festbrennweite nicht zu schwer und dank des breiten Einstellrings sehr gut zu handhaben.

www.nikon.de | Preis (UVP): 1.199 Euro

Mit den beiden Kameras Z 6 und Z 7 begab sich Nikon vor gar nicht all zu langer Zeit auf neues Terrain: Das spiegellose Vollformat zog nun auch ins Haus des japanischen Kameraherstellers ein – und überzeugte sofort auf ganzer Linie. Im selben Atemzug folgte eine Reihe Z-NIKKORE, vom Weitwinkelzoom über Normalbrennweiten bis in den Telebereich stellte Nikon direkt eine ganze Objektiv-Palette parat. Auf dem Papier lesen sich deren Werte tadellos, aber wie schlagen sie sich in den Händen eines Profifotografen, der auf Kamera und Objektive beruflich angewiesen ist? Wie ist das Handling? Wie die Lichtstärke? Was macht das Bokeh und der Autofokus?

Um das zu testen, haben wir den Kölner Profi Christopher Pattberg Mitte Dezember losgeschickt, damit er für uns Testaufnahmen mit dem neuen Nikon-System anfertigt und ihn anschließend nach seinen Eindrücken gefragt. Im Gepäck hatte er das NIKKOR Z 24 mm 1:1,8 S, das NIKKOR Z 85 mm 1:1,8 S und das Nikon AF-S NIKKOR 70-200 mm 1:2,8E FL ED VR Objektiv, das er mit dem Bajonettadapter FTZ an seine Nikon Z 6 angebracht hat.

» Eine Unterführung in Köln bot dem Profifotografen die perfekte Kulisse. Im Einsatz hier waren das NIKKOR Z 24 mm 1:1,8 S (Bild links) und das AF-S NIKKOR 70-200 mm 1:2,8E FL ED VR inkl. Bajonettadapter FTZ.

Objektiv-Tipp | Bajonettadapter FTZ

Profifotograf Christopher Pattberg testete nicht nur die beiden Z-NIKKORE, sondern auch die Möglichkeit, F-Bajonett-Objektive via Adapter an seiner spiegellosen Kamera zu befestigen. Nikon stellt dafür den Bajonettadapter FTZ zur Verfügung (oben im Bildbeispiel in Verbindung mit der Nikon Z 6 und dem AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8G ED), mit dem sich die automatische Belichtungsteuerung nutzen lässt.

F-Bajonett-Objektive mit integriertem AF-Antrieb behalten die volle AF-Kompatibilität. Mehr noch, F-Bajonett-Objektive mit integriertem Bildstabilisator (VR) erhalten in Verbindung mit der Kamera eine verbesserte Bildstabilisierung – dafür sorgt die kameragestützte Erkennung der Verdrehung gegen die optische Achse. „Ich war absolut überrascht, wie genau der Bildstabilisator in Verbindung mit dem Adapter und der Z 6 arbeitet“, so Pattberg. „Selbst lange Verschlusszeiten lassen sich problemlos aus der Hand fotografieren.“

www.nikon.de | Preis (UVP): 299 Euro

Einsatz: indoor & outdoor

„Ich wollte die Objektive sowohl im Innen- als auch im Außeneinsatz testen und schauen, wie sie sich unter verschiedenen Lichtsituationen verhalten“, so Pattberg. „Für die Außenlocation bot sich eine Unterführung in der Kölner Innenstadt als die perfekte Kulisse an – auch wenn es ein sehr kalter Winterabend war, aber so konnte ich zusätzlich sehen, ob die Objektive auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ihre Leistungen bringen.“

Pattberg arbeitete zunächst mit dem NIKKOR Z 24 mm 1:1,8 S, um noch mehr von der Brückenkonstruktion aufs Bild zu bekommen und war sofort von der Abbildungsleitung und der Schärfe angetan. „Die Location war insofern ideal, als dass man hier sehr schön sehen kann, wie harmonisch die Unschärfe im Hintergrund verläuft.

Die Säulen der Unterführung geben dem Bild Tiefe und das Farbspiel zwischen dem kühlen Blau und den gelben Straßenlaternen am Ende der Unterführung liefert einen wunderbaren Kontrast, den das Objektiv in meinen Augen sehr natürlich eingefangen hat. Besonders Architekturfotografen werden die Weitwinkel-Brennweite zu schätzen wissen“, so der Fotograf, der sein Model mit einem einfachen Aufhellblitz durch einen diffusen Lichtschirm freigestellt hat.

„Damit sich die kühle Blaufärbung der Beleuchtung nicht auf das Gesicht des Models überträgt“, so Pattberg, der sehr zufrieden ist, mit den Testaufnahmen. „Ich sehe keine Schwäche, weder bei der Abbildung noch beim Bokeh. Außerdem hilft die hohe Lichtstärke, auch bei schwachen Lichtbedingungen.“ Und wie sieht es mit dem Handling aus? „Die Z-NIKKORE haben einen besonders breiten und griffi - gen Einstellring, der tatsächlich gerade bei Kälte superangenehm zu handhaben ist – ob mit Handschuhen oder ohne“, erläutert Pattberg.

Porträtbrennweite 85 mm

» Der Profifotograf Christopher Pattberg testete die beiden Nikon-Objektive im Innen- und Außeneinsatz. Besonders der Augen-Autofokus saß nach seiner Meinung immer präzise.

Als klassisches Porträtobjektiv boten sich mit dem NIKKOR Z 85 mm 1:1,8 S schließlich Aufnahmen an, die sich auf das Gesicht des Models konzentrieren. Besonders vom Bokeh der 85-mm- Festbrennweite schwärmt Pattberg regelrecht. „Die unscharfen Lichtpunkte im Hintergrund sind einfach perfekt – besser geht es nicht. Genau so stelle ich mir ein weiches Bokeh vor, das einem Motiv das gewisse Etwas gibt. Aber vor allem die Schärfeleistung ist genial“, sagt der Kölner, der für seine Porträtaufnahmen den Augen-AF an seiner Nikon Z 6 nutzte.

„Die Schärfe sitzt sofort auf den Augen, da musste ich mir zu keinem Zeitpunkt Sorgen machen.“ Und der generelle Bildeindruck? „Wunderbar natürlich! Auch beim Shooting in der zweiten Location, einer Wohnung bei Abendbeleuchtung, habe ich Bilder erhalten, die der Situation absolut gerecht werden“, so Pattberg, der ergänzt, dass nicht nur das Model, sondern der gesamte Bildstil natürlich wirkt – so wie er es sich gewünscht und erhofft hatte. Kurzum: Mit den Z-NIKKOREN gelingen harmonische Aufnahmen unter verschiedenen Lichtbedingungen.

Was aber, wenn Fotografen auf das Z-System umsteigen und noch ihre bisher verwendeten F-Bajonett-Objektive einsetzen wollen? „Nikon bietet hierfür den Bajonettadapter FTZ, der wirklich tadellos funktioniert“, erklärt Christopher Pattberg. Für seinen Test nahm er extra das Nikon AF-S NIKKOR 70-200 mm 1:2,8E FL ED VR Telezoomobjektiv mit und befestigte es via Adapter an seiner Z 6. „Zum 70-200-mm-Objektiv muss ich sicher nicht viel sagen.

Es ist zu Recht ein Klassikerim Nikon-Portfolio, das dank seiner Flexibilität immer seinen Einsatz fi nden wird“, so Pattberg. „Ich wollte, wie erwähnt, dabei explizit testen, ob es über den Adapter einwandfrei funktioniert, ob der Autofokus greift und wie die Bildergebnisse wirken – und da gab es keinerlei Schwierigkeiten, man merkt überhaupt keinen Unterschied.“

» Ein Aufhellblitz genügt Christopher Pattberg, um die gewünschte Lichtsituation (s. oben) herzustellen. Seine Aufnahmen hat er meist mit Offenblende vorgenommen.

Der Fotograf

Christopher Pattberg (35) assistierte von 2004 bis 2007 einem Werbefotografen in Düsseldorf, ehe er sich 2007 selbstständig machte und seither hauptberuflich als Fotograf arbeitet. Zu seinen fotografischen Schwerpunkten zählen unter anderem die Porträt- und Unternehmensfotografie in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland.

www.christopherpattberg.de

Testurteil des Profis

„Wer die Nikon-Z-Kameras bereits testen konnte, weiß deren Qualität absolut zu schätzen. Und das dazugehörige Objektiv-Portfolio ist schon jetzt mehr als ausreichend. Beide von mir getesteten Festbrennweiten waren wunderbar in ihrer Handhabung und in der Abbildungsleitung. Besonders beeindruckt war ich vom Autofokus.

Die Augenerkennung funktioniert unglaublich schnell und präzise, selbst wenn man schnell von Hoch- auf Querformat wechselt. Und wer das spiegellose Nikon-Vollformat mit seinen bisherigen F-Bajonett- Objektiven benutzen möchte, kann dies problemlos tun, dank Bajonettadapter FTZ.“

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