Test

Test: Arturia AudioFuse 8Pre - Mikrofon Preamp im Rackformat

Mit Hilfe der digitalen Anschlüsse bietet AudioFuse 8Pre (Jetzt bei Amazon kaufen) insgesamt 16 Eingänge und 20 Ausgänge, was auch für semi-professionelle Studios ausreichen dürfte. Verpackt ist das Ganze in ein schick designtes Rack-Gehäuse. Alternativ lassen sich die im auffälligen Orange lackierten Rackwinkel auch als Füße montieren, um das Interface auf dem Desktop abzustellen.

Die Front zieren zehn silberne Regler zum Einstellen des Eingangspegels der acht analogen Eingänge sowie der Lautsprecher- und Kopfhörerausgänge. Die Regler haben eine angenehme Größe, guten Drehwiderstand und ausreichend Abstand zueinander, sind allerdings nicht fest mit dem Gehäuse verschraubt und daher etwas wackelig. Neben einem Gain-Regler verfügt jeder Eingang über eine siebenstellige LED-Kette zur Pegelanzeige, zuschaltbare Phantomspeisung, Pad/Boost-Schalter sowie Phasenumkehr für Aufnahmen mit mehreren Mikrofonen. Separate Taster für Mono-Wiedergabe, Umschaltung zwischen Cue- und Mainmix, Sync/Clock sowie Starten der Konfigurations-Software sind im Praxiseinsatz ebenfalls sehr praktisch. Es gibt aber leider nur einen Kopfhöreranschluss, wir hätten uns einen zweiten, separat regelbaren Kopfhörerausgang gewünscht. Zwei Audioeingänge in Form von XLR/Klinke-Kombibuchsen haben es zum schnellen Anschluss eines Mikrofons oder Instruments auf die Vorderseite geschafft, sie können im Hi-Z-Instrumenteneingänge für E-Gitarre und Bass genutzt werden.

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Acht Mikrofon-Vorverstärker

Praktischerweise sind diese Anschlüsse zusätzlich auch noch einmal auf der Rückseite vorhanden, ergänzt um jeweils zwei Send/Return-Anschlüsse für den Insert-Weg. So können Sie direkt einen Kompressor oder Limiter einschleifen und Übersteuerungen vor dem Wandler verhindern. Hier finden Sie auch sechs weitere verriegelbare Kombi-Eingänge, insgesamt also acht.

Ausgangsseitig gibt es zehn Klinkenbuchsen, zumindest ein XLR-Ausgangspärchen zum direkten Anschluss an die Aktivmonitore ohne Adapterkabel wäre noch schön gewesen. Neben Ein- und Ausgang für die Wordclock-Synchronisation gibt es auch ADAT-Eingänge, und zwar jeweils zwei für Input und Output. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie mit Hilfe passender Wandler 16 zusätzliche Eingänge und/oder Ausgänge zur Verfügung haben. Es bleibt bei jeweils 8 Ein-/Ausgängen, der zweite Anschluss ermöglicht dabei aber eine Bandbreite von bis zu 96 kHz statt maximal 48 kHz. Der Anschluss an den Computer erfolgt zeitgemäß per USB-C, zwei Kabel auf USB-C oder USB-A werden mitgeliefert. Die AD/DA-Wandlung bietet 24-Bit bei maximal 192kHz. Die Treiber des AudioFuse 8Pre (Jetzt bei Amazon kaufen) sind multi-client-fähig und liefen im Test stabil. Die Latenz bewegte sich im durchschnittlichen Bereich eines USB-Interfaces und war vergleichbar mit dem Focusrite 18i20, diesbezüglich haben die Interfaces von RME mit dem speziell dafür entwickelten USB-Chip weiterhin einige Millisekunden die Nase vorne. Die Stromversorgung übernimmt ein externes Netzteil.

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Gute PreAmps mit angenehmer Färbung

Die speziell von Arturia für AudioFuse entwickelten DiscretePro-Vorverstärker sorgen wie bei der Desktop-Variante für einen warmen und runden Klang im Stile alter Analog-PreAmps. Mikrofonaufnahmen zeigen eine gewisse Klangfärbung, die durchaus als „edel“ bezeichnet werden kann und uns gut gefallen hat. Ein Apogee-Interface klang im Vergleich deutlich nüchterner, was bei nachgeschalteter Effektkette aber auch ein Vorteil sein kann. Die PreAmps des aufgrund ähnlicher Ausstattung als direkter Konkurrent anzusehenden Focusrite 18i20 3rd Gen zeigen vor allem bei Verwendung der AIR-Option ebenfalls eine hörbare Färbung, die allerdings klanglich etwas anders ausfällt. Es hängt dabei auch viel vom persönlichen Geschmack ab, welche Klangfarbe präferiert wird, weshalb sich ein Antesten vor dem Kauf empfiehlt.

Der Rauschabstand ist hervorragend, insbesondere in Bezug auf die DiscretePRO-Vorverstärker. Und die Wandler liefern einen klaren, transparenten und unverfälschten Sound mit hohem Detailreichtum und sehr guter Stereoabbildung.

Fazit

Mit dem AudioFuse 8Pre (Jetzt bei Amazon kaufen) bietet Arturia ein weiteres interessantes Audiointerface in der Mid-Budget-Klasse. AudioFuse 8Pre ist sowohl für ambitionierte Einsteiger als auch für semi-professionelle Musikproduzenten geeignet, die ein Interface mit vielen Mikrofon-Anschlüssen suchen, das zudem kompatibel mit allen aktuellen Systemen ist. Hervorzuheben ist der sehr gute Klang der Vorverstärker und Wandler sowie die praxisnahe Ausstattung, die auch einen Betrieb als reinen AD-DA-Wandler erlaubt.

Zweite Meinung gefällig? Bei unseren Kollegen von Amazona können Sie einen weiteren Testbericht zu diesem Produkt lesen.

Bewertung
Name
Arturia AudioFuse 8Pre
Pro
  • acht PreAmps
  • charaktervoller Klang
  • sehr rauscharm
  • 2 ADAT-Pärchen
  • Schickes Design
  • Creative-Suite
Preis
699 EUR
Bewertung
(83%)
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