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Ratgeber

Toptipps zur Wildlife-Fotografie (inkl. Wildpark-Empfehlungen in Deutschland)

Müssen Sie zur Wildlife-Fotografie in die Savanne Afrikas reisen, damit Sie beeindruckende Bilder nach Hause bringen können? Die Antwort: jein. Um Sie bestens auf Ihren nächsten Fotoausflug vorzubereiten, haben wir Ihnen unsere Toptipps zusammengestellt.

Wildlife-Fotografie: Tipps, Objektive & deutsche Wildparks

Wilde Tiere finden sich überall auf der Welt – natürlich überzeugen gelungene Aufnahmen von wilden Löwen und grasenden Giraffen immer wieder, aber auch eine Singdrossel aus dem eigenen Garten kann ein tolles Fotomotiv sein, wenn sie denn spannend festgehalten wurde.

Womit wir direkt beim Thema wären: Wilde Tiere einfach „nur“ abzulichten reicht in den meisten Fällen nicht aus, um den Betrachter, oder gar eine Jury wie bei unserem Wettbewerb zu beeindrucken. Hier können Sie Ihre Wildlife-Fotos übrigens noch bis 30. September 2020 einreichen.

Daher haben wir hier eine ganze Reihe an Tipps zusammengestellt, mit denen Ihnen im besten Fall noch bessere Wildlife-Bilder gelingen werden. Diese Tipps sind dabei nicht nur von fotografischer Natur, sondern teils auch ganz praktisch: Sie erfahren etwa, wie Sie eine Futterstelle einrichten oder einen Bohnensack als Unterlage nutzen – für gelungene Aufnahmen aus dem Garten, dem örtlichen Park und darüber hinaus.

Wie so oft gilt allerdings auch bei der Wildlife-Fotografie: Übung macht den Meister – und seien Sie geduldig. Wilde Tiere halten sich selten an den Zeitplan des Fotografen.

Wildlife-Fotografie Tipps

Bevor es Sie in die Wildnis hinauszieht, sollten Sie Ihre Fähigkeiten im eigenen Garten trainieren. Wer keinen besitzt, kann zum Beispiel im Schrebergarten-Verein nach einer Fotomöglichkeit fragen. 

Für Fotos von frei lebenden Tieren müssen Sie nicht unbedingt weit reisen. Tatsächlich haben viele Wildlife-Fotografen ihre ersten Erfahrungen bei der Vogelfotografie im Garten gesammelt.

Bei der Wildtierfotografie sind ein Teleobjektiv und ein gutes Stativ fast schon Pflicht. Die top Telezoom-Objektive acht verschiedener Hersteller haben wir hier bereits für Sie getestet. Unsere Kaufberatung zum Thema Stative finden Sie hier, wir haben zehn Fotostative ab 70 Euro getestet und geben drei klare Kaufempfehlungen.

Gartenvögel sind klein, und falls Sie diese nicht mit Futter nah genug heranlocken können, brauchen Sie Brennweiten von 200 bis 500mm, um das Tier bildfüllend zu zeigen. Die kleineren APS-C-Sensoren sind hier übrigens im Vorteil.

Der Sensor fängt einen kleineren Ausschnitt des Bildes ein als ein Kleinbildsensor, sodass das Motiv im finalen Bild größer erscheint. Hier müssen Sie den Crop-Faktor miteinbeziehen, der bei Nikon, Sony, Pentax und Fujifilm bei 1,5x liegt, bei Canon bei 1,6x. Ein 300mm-Objektiv liefert an einer APS-C-Kamera von Canon also eine äquivalente Brennweite von etwa 480mm am Vollformatsensor.

Weicher Hintergrund

Teleobjektive bieten nicht nur mehr Reichweite, sondern auch mehr Kontrolle über den Hintergrund. Je länger die Brennweite, desto weniger Hintergrund sehen Sie im Bild. Gärten können unruhige Motive sein. Da ist die Wahl eines klaren, ruhigen Hintergrunds wichtig.

Je weiter Hecken, Sträucher und Bäume vom Vogel entfernt sind, desto weicher erscheinen sie im Bild, was Ihr Hauptmotiv besser hervorhebt. Arbeiten Sie mit einer geöffneten Blende, um den Effekt zu verstärken.

Richten Sie den Blick aber nicht nur auf die Vögel, sondern auch auf den Boden: Fotos auf Augenhöhe, bei denen der Vordergrund nah an der Linse liegt und der Hintergrund weit entfernt ist, richten die Aufmerksamkeit ideal auf das Tier in der Schärfeebene.

Legen Sie das Objektiv auf einen Bohnensack (gibt es hier bereits für unter 20 Euro auf Amazon), und machen Sie es sich gemütlich – es könnte nämlich dauern.

Kameraeinstellung

Wählen Sie den richtigen Modus

Setzen Sie die Kamera auf Blendenvorwahl und wählen Sie eine geöffnete Blende von f/4 oder f/5,6. So wird der Hintergrund unscharf und die Verschlusszeiten können recht kurz bleiben. Erhöhen Sie bei Bedarf den ISO-Wert, damit die Verschlusszeit nicht länger als 1/500 s ausfällt.

Fokussieren Sie sorgfältig

Für Tierporträts eignet sich der Fokusmodus Single Shot bzw. One Shot mit einem einzigen Fokuspunkt, den Sie auf die Augen ausrichten sollten. Für fliegende Vögel oder rennende Tiere wählen Sie den kontinuierlichen Autofokus, bei dem das Objektiv laufend nachgestellt wird.

Kurze Serienfolgen schießen

Stellen Sie an der Kamera die schnellste Betriebsart ein, um ganze Sequenzen aufzeichnen zu können. Schießen Sie nur kurze Bildfolgen, damit der Zwischenspeicher nicht zu schnell gefüllt wird, sonst gönnt sich die Kamera zwischendurch Schreibpausen. So bleibt die Kamera jederzeit schussbereit.

Basis-Kenntnisse für Wildtierfotos

Die Komposition zählt

Auch wenn eine mittige Platzierung funktionieren kann – besonders, wenn das Tier direkt in die Kamera schaut –, ist es meist interessanter, das Motiv außerhalb der Mitte zu positionieren. Lassen Sie etwas Raum in Blick- bzw. Bewegungsrichtung des Tieres frei, das wirkt natürlicher.

Achten Sie auf den Hintergrund

Angesichts exotischer Tiere vergisst manch einer schon mal, was sonst noch im Bild passiert. Aber der falsche Hintergrund ruiniert auch das tollste Motiv. Hier wächst dem Elefanten scheinbar ein Baum aus dem Kopf. Eine erhöhte Kameraposition hätte dies vermeiden können.

Fotografieren Sie in RAW

Auf einer einmaligen Fotosafari sollten Sie im RAW-Format fotografieren. So bleiben Sie flexibler in der Nachbearbeitung. Zum Beispiel ist die korrekte Belichtung dunkler Tiere in heller Umgebung und umgekehrt schwierig. RAW ermöglicht spätere umfangreichere Anpassungen der Helligkeit.

Wildlife-Fotografie in Deutschland: Wildparks in Ihrer Nähe

In Deutschland gibt es eine ganze Reihe Wildparks und Zoologische Gärten, in denen man Wildtiere bestaunen und fotografieren kann. Das Wildkatzendorf Hütscheroda in Thüringen (www.wildkatzendorf.com) hat sich beispielsweise auf heimische Raubkatzen spezialisiert.

Frei lebende Wisente finden Besucher in der Wisent-Welt in Bad Berleburg (www.wisent-welt.de). Im Zoo Leipzig (www.zoo-leipzig.de) steht unter anderem die riesige Menschenaffen- Anlage „Pongoland“ und im Münchner Tierpark Hellabrunn sind Löwen und Raubkatzen in der Geozone „Afrika“ zu Hause (www.hellabrunn.de).

Produkthinweis

Wildlife Photographer of the Year: Portfolio 29