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CAT B15Q im Test: Dieses Smartphone ist (beinahe) unzerstörbar

Smartphones sind immer in der Hosentasche und damit ständig unbequemen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Viele Hersteller passen ihre Flaggschiffe mittlerweile entsprechend an. Wer allerdings ein wirklich widerstandsfähiges Smartphone benötigt, kommt am CAT B15Qnicht vorbei.

Immer mehr Hersteller statten ihre Flaggschiff-Smartphone mit Outdoor-Zertifizierungen aus. Das Telefon ist nunmal immer und überall dabei und eine gewisse Widerstandsfähigkeit ist deshalb von Vorteil. Das CAT B15Q ist allerdings nicht nur gegen den gelegentlichen Regenschauer oder den unvermeidbaren Sturz aus der Hand gesichert. Es ist darauf ausgelegt auch unter den widrigsten Umständen seine Aufgaben klaglos zu verrichten.

Das sehr stabile Design erweckt Vertrauen

Das CAT beim B15Q keine halben Sachen macht, kann man schon am Design erkennen. Das Smartphone ist mit knapp 15 Millimeter sehr dick. Für ein Gerät mit einem 4-Zoll-Display ist es mit den Kantenmaßen 125 x 69,5 Millimetern zudem relativ groß. Das B15Q kann jedoch trotzdem problemlos mit einer Hand bedient werden, auch wenn man kleine Hände hat. Auch das relativ hohe Gewicht von 170 Gramm stört nicht.

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Das Kleine Display und die großen Kantenmaße bedeuten, dass das B15Q sehr große Bezel hat. Bezel bezeichnet den Rand zwischen Display und Kante eines Smartphones oder Tablets. Diese Bezel dienen als Knautschzone bei Stürzen. Sie ragen zudem rund 0,5 Millimeter über das Display hinaus, so dass dieses bei einem Sturz auf den Bildschirm zusätzlich geschützt ist. Der Screen ist zwar mit Gorilla Glass überzogen, allerdings kann man an dieser Stelle nicht genug Schutzeinrichtungen einbauen. Schließlich geht das Display sehr oft als erstes kaputt.

Die untere und obere Seite des Smartphones und alle vier Ecken sind aus gummiertem Plastik. Die Längsseiten hat CAT dagegen aus schickem Aluminium gefertigt. Die Bauteile aus Aluminium sind zudem mit deutlich sichtbaren Schrauben befestigt. Dadurch wirkt das Gerät äußerst zuverlässig und stabil. An der unteren Kante finden wir keine Anschlüsse vor. CAT hat an der rechten Seite des Smartphones drei gelbe Knöpfe angebracht. Der obere und der untere Button dienen der Lautstärkeregulierung. Die mittlere Taste kann der Nutzer frei belegen und zum Beispiel als Kamera-Auslöser verwenden.

Auf der linken Seite finden wir eine Abdeckung aus Gummi vor, die sehr fest sitzt. Darunter versteckt sich der micro-USB-Port, über den das B15Q geladen wird. CAT hat den Power-Knopf auf der oberen Kante des Smartphones angebracht. Dieser ist leider etwas umständlich zu erreichen. Eine Platzierung auf der Seite wäre praktischer gewesen. Neben dem Power-Knopf finden wir eine weitere große Abdeckung vor. Darunter verbirgt sich der Kopfhörer-Ausgang.

Unterhalb des Displays hat CAT drei Touch-Tasten verbaut. In der Mitte habe wir wie gewohnt den Home-Button. Rechts davon sitzt der Knopf für „Zurück“ und Links eine Taste mit der der Nutzer die einzelnen Screens bearbeiten kann. Eine Taste für den Task-Manager gibt es nicht. Oberhalb des Bildschirms ist im linken Eck das CAT-Logo zu sehen. Im rechten Eck sitzt die Frontkamera, die mit schwachen 0,3 Megapixeln auflöst.

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Die Rückseite des B15Q ist aus demselben gummierten Plastik wie die untere und obere Kante des Smartphones gefertigt und zudem mit einem groben Muster geriffelt. Das sorgt für ein extrem rutschfestes Gefühl, wenn man das Smartphone in der Hand hält. In der Mitte prangert das sehr große CAT-Logo aus Aluminium. Oberhalb des Logos hat CAT die Kamera mit 5-Megapixel-Sensor, die Blitz-LED und eine Bos für die Medienwiedergabe angebracht.

Die Rückseite kann der Anwender mit einem Schieberegler am unteren Rand entriegeln. Der abnehmbare Deckel sitzt sehr fest und muss mit ein wenig Gewalt heruntergezogen werden. Nach der Entfernung der Rückseite können wir den Akku mit seiner Kapazität von 2.000 mAh entfernen und erlangen Zugang zum microSD-Karten-Slot. Auch die beiden SIM-Karten-Slots, die parallel genutzt werden können, hat CAT unter dem Akku des B15Q versteckt. Der Rückendeckel geht beinahe so schwer wieder auf das Smartphone, wie er herunter geht. CAT nimmt die Widerstandsfähigkeit des Smartphones eben sehr ernst. Man sollte zudem darauf achten, dass die Rückseite nahtlos geschlossen ist.

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Wenn das Q15B korrekt geschlossen ist, erfüllt es die IP67-Zertifizierung. Das Smartphone hält also garantiert rund 30 Minuten in einer Wassertiefe von bis zu einem Meter durch ohne Schaden zu nehmen. Diesen Standard erfüllen zwar mittlerweile mehrere Flaggschiff-Smartphone wie zum Beispiel das Galaxy S5 von Samsung. CAT hat das Q15B allerdings zusätzlich nach dem Militär-Standard 810G gebaut. Das bedeutet, dass das Gerät aus einer Höhe von bis zu 180 Zentimetern auf jede Art von Boden fallen kann und danach weiterhin voll funktionsfähig ist. Damit hat das Q15B in Sachen Widerstandsfähigkeit so ziemlich der gesamten Smartphone-Konkurrenz einiges voraus.

Hardware: Gerade noch Mittelklasse

Die Hardware des B15Q lässt etwas zu Wünschen übrig. Sie kann gerade noch als Mittelklasse bezeichnet werden. Allerdings liegt der Fokus diese Smartphone auch nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Widerstandsfähigkeit.

Das 4-Zoll-Display muss mit einer WVGA-Auflösung von 800 x 400 Pixeln auskommen. Unter der Haube taktet ein Quad-Core-Prozessor von MediaTek mit 1,3 GHz. Genau genommen handelt es sich um den MediaTek 6582M. Der Arbeitsspeicher liegt bei 1 GB. Im AnTuTu-Benchmark erreicht das Q15B mit dieser Hardware-Ausstattung eine Punktezahl von 17.967 Punkten und befindet sich damit um mehrere tausend Punkte hinter den aktuellen Flaggschiff-Smartphones im Mittelfeld. Zum Vergleich: Das Galaxy S5 von Samsung erreicht rund 36.000 Punkte, das vor knapp zwei Jahren erschienene Nexus 4 rund 18.000 Punkte.

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Der interne Speicher des Q15B liegt bei mageren 4 GB. Allerdings kann der Flash-Speicher mittels microSD-Karte um bis zu 32 GB erweitert. Nutzer müssen das Q15B allerdings herunterfahren, um die microSD-Karte wechseln zu können. Sie befindet sich unter dem Akku, der erst herausgenommen werden muss, um an den entsprechenden Schacht zu gelangen.

Die Frontkamera besitzt lediglich eine VGA-Auflösung. Selbst Video-Telefonie, das eigentlich keine besonders hohe Auflösung benötigt, macht damit nur wenig Spaß. Die rückseitige Hauptkamera löst immerhin mit 5 Megapixeln auf. Das ist für Schnappschüsse und das Abfotografieren von Dokumenten völlig ausreichend. Für Urlaubsfotos sollten Nutzer jedoch eine echte Kamera mitnehmen.

Auch bei der Konnektivität hat CAT beim Q15B etwas gespart. So beherrscht das Smartphone den LTE-Standard nicht. Nutzer müssen mit 3G auskommen. Auch einen NFC-Chip suchen wir vergebens. Der Hersteller hat zudem auf den neueren und schnelleren WLAN-Standard 802.11 ac verzichtet und setzt auf die älteren Standards 802.11 b/g/n. Dafür ist Bluetooth 4.0 und GPS mit an Bord. Außerdem hat CAT beim Q15B einen Licht-Sensor, einen Annäherungs-Sensor und ein Accelerometer verbaut.

Wie bereits oben erwähnt ist Geschwindigkeit jedoch nicht der Fokus des Q15B.Stattdessen setzt der Hersteller auf Widerstandsfähigkeit und Ausdauer. Der Akku hält aufgrund der Mittelklasse-Hardware und des relativ kleinen Displays erstaunlich lange durch: Zwei Tage sind bei durchschnittlicher Nutzung sicher drin. Etwas sparsamere Anwender dürfte sogar drei bis vier Tage Zeit haben, bis das Smartphone wieder an die Ladestation muss.

Stock-Android

Erfreulicherweise hat CAT darauf verzichtet das Betriebssystem großartig anzupassen oder gar mit einer eigenen Oberfläche zu versehen. Anwender kommen also in den Genuss eines beinahe reinen Stock-Android, wie es auch bei Googles Nexus-Geräten zum Einsatz kommt.

Unser Testgerät ist mit Android 4.4.2 KitKat ausgestattet. CAT hat zudem eine eigene Software-Abteilung aufgebaut, die sich zeitnah um Android-Updates kümmern soll. Android 4.4.3 ist nun jedoch bereits seit einigen Wochen für Nexus-Geräte verfügbar, für das B15Q gibt es aber noch kein Update.

Vorinstalliert sind natürlich die üblichen Apps von Google, darunter Hangouts, YouTube, Gmail, Chrome, Maps und die Play-Apps. Außerdem liefert CAT noch einige weitere Apps ab Werk mit, unter anderem eine Radio-App. Die Google-Apps und einige der von CAT vorinstallierten und essentiellen Apps können nicht deinstalliert werden. Die CAT-eigene App Shark Tracker können Nutzer jedoch vom Telefon werfen. Von Bloatware kann beim B15Q demnach absolut keine Rede sein.

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Besonders hervorheben möchten wir, dass CAT zusätzlich zu Hangouts noch eine weitere SMS-App vorinstalliert hat. Wer Google und seinen Apps aus Datenschutz-Gründen misstraut, kann also ohne weitere Umstände auf dieses SMS-App zurückgreifen. Außerdem ist ab Werk Swiftkey mit an Bord. Swiftkey gilt als eine der Besten Touchscreen-Tastaturen und ist erst seit wenigen Wochen kostenlos.

Besonderheiten in Sachen Software gibt es kaum. Das B15Q unterscheidet sich in diesem Bereich kaum von einem Nexus-Smartphone. Lediglich der Extra-Knopf auf der rechten Seite zwischen den Lautstärketasten verdient besondere Aufmerksamkeit. Dieser Knopf kann individuell und frei belegt werden. Nutzer können daraus also eine Kamera-Taste oder einen Notfall-Knopf machen, der bei Betätigung eine Bestimmte Telefonnummer anruft oder eine SMS verschickt.

Etwas ungewöhnlich ist die Entscheidung keinen Knopf für den Task-Manager zu verbauen. Stattdessen hat CAT eine physische Taste unterhalb des Displays angebracht, die genau den gleichen Job erledigt, wie langes drücken auf de Home-Screen: Auf diese Weise können die verschiedenen Desktops angepasst werden. Auch dass CAT keine On-Screen-Tasten verwendet, ist verwunderlich. Schließlich kommt Stock-Android seit Android 4.4 KitKat mit On-Screen-Buttons und CAT muss dies nun bei den Updates selbst anpassen.

Das CAT B15Q ist bereits seit Anfang Juli im deutschen Handel und kostet rund 330 Euro.

Bewertung
Name
CAT B15Q
Pro
  • Das CAT B15Q besticht durch seine Widerstandsfähigkeit. Das Smartphone ist nicht nur wasserdicht, sondern überlebt Dank des Militärstandards 810G auch Stürze aus Kopfhöhe.
  • CAT stattet das B15Q mit Stock-Android aus. Bloatware ist keine vorinstalliert. Außerdem verspricht das Unternehmen schnelle Android-Updates Dank einer eigenen Software-Abteilung.
Contra
  • Bei der Hardware des CAT B15Q wäre etwas mehr drin gewesen. Android und die meisten Apps laufen zwar flüssig und ohne Probleme. Bei anspruchsvolleren Apps kommt es jedoch zu Rucklern.
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