Facebook zwingt Anwender die Messenger-App für persönliche Nachrichten zu nutzen

Geschrieben von Martin Grabmair
10.04.2014
10:45 Uhr

Das größte Soziale Netzwerk der Welt zwingt seine Nutzer in Zukunft persönliche Nachrichten über die eigenständige Messenger-App zu senden. Die entsprechende Facebook-App-Funktion wird bei iOS- und Android-Geräten abgeschaltet.

(Bild: Facebook)
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Facebook wird in zwei Wochen die Möglichkeit abschaffen in der Facebook-App persönliche Nachrichten zu verschicken. Dafür müssen Anwender in Zukunft auf die iOS- und Android-App „Messenger“ zurückgreifen. Facebook wird den „Nachrichten-Verschicken-Button“ in der Facebook-App beibehalten. Jedoch werden Anwender direkt an die Messenger-App weitergeleitet, wenn sie eine Nachricht senden wollen. Loggt sich ein Nutzer im Browser in das soziale Netzwerk ein, kann er weiterhin Nachrichten direkt in Facebook verschicken.

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Das Unternehmen hat diese Änderung bisher nur in einigen europäischen Ländern angekündigt. Allerdings bestätigte ein Sprecher Facebooks, dass es sich nicht um einen Test handelt, sondern dass die Nachrichten in allen Ländern nach und nach an die Messenger-App ausgelagert werden.

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Als Grund gibt Facebook an, dass die Facebook-App zu überladen sei. Das würde zu Performance-Problemen führen und außerdem Anwender aufgrund der umständlichen Bedienung abschrecken. Bereits seit einiger Zeit versucht das Unternehmen Nutzer dazu zu bewegen, auf die Messenger-App umzusteigen, indem es eine entsprechende Meldung einblendet, sobald auf das Nachrichten-Symbol geklickt wird.

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Es wird aber auch einige Ausnahmen geben: Besitzer eines Windows Phones und Window-Tablets können ihre Nachrichten weiterhin über die Facebook-App verschicken. Auch Nutzer einiger Low-End-Android-Geräte sind nicht betroffen. Außerdem können auch nach der Umstellung Nachrichten über Facebooks neue News-App Paper gesendet werden, ohne den Messenger aufrufen zu müssen.

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Kommentar

Facebook lagert seine Funktionen nach und nach in einzelne Apps aus. Erst kaufte das Unternehmen das auf Fotos spezialisierte soziale Netzwerk Instagram, anschließend wurde der News-Feed mit der App Paper selbstständig. Schließlich übernahm das Unternehmen mit WhatsApp einen Nachrichten-Dienst. Nun kommt auch noch die eigene Nachrichten-App Messenger. Es fehlt eigentlich nur noch eine Extra-App für Veranstaltungen.

Der hauptsächliche Grund für diese Strategie dürfte im Nutzerverhalten liegen. Die meisten Smartphone-Besitzer wollen simple Apps, die leicht zu bedienen sind. Je komplexer eine App ist und je mehr man damit anstellen kann, desto weniger werden die einzelnen Funktionen genutzt. So gesehen macht Facebook mit seiner Auslagerung der Kernfunktionen in einzelne Apps genau das richtige. Dass aber die Möglichkeit in der Facebook-App Nachrichten zu verschicken gleich ganz abgeschaltet werden muss, halten wir für übertrieben.

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