Googles Landkarten ausprobiert

Geschrieben von Nikolai Zotow
17.07.2013
08:02 Uhr

[UPDATE: Google öffnet seine neuen Maps nun für jeden: Der Kartendienst ist jetzt auch ohne Einladung verfügbar.] Mit lautem Marketing-Getöse hat Google seine neuen Maps auf der Entwicklerkonferenz I/O im Moscone Center in San Francisco angekündigt. Doch wie gut ist die Betaversion der Landkartendienste des Suchmaschinenanbieters tatsächlich? Manches ist wirklich gut gelungen: Besonders die 3D-Ansicht beeindruckt – wenn auch das Ganze manchmal nicht sehr realistisch rüberkommt.

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[Update 17.7.2013]

Nun kann jeder bequem per Klick die neuen Funktionen des Kartendienstes Google Maps nutzen. Nachdem der Suchmaschinenanbieter die überarbeitete Version seiner digitalen Landkarte auf der Entwicklerkonferenz I/O präsentiert hat, musste man, um sie zu testen noch eine Mail an das Unternehmen schreiben, das dann die neuen Features freigeschaltet hat. Ab sofort geht das auch schneller per Mausklick: Einfach Google Maps aufrufen und auf der Fläche „Holen Sie sich das neue Google Maps“ den Button „Jetzt ausprobieren“ anklicken und selber testen.

[News 18.5.2013]

In den alten Maps konnte man so nah in der Satellitenansicht ans Objekt zoomen, dass man Gebäude formatfüllend auf den Bildschirm bekam. Das ist bei den neuen Maps auch der Fall – derzeit aber nur für US-amerikanische Städte. Wenn man die größte Vergrößerungsstufe wählt, fällt einem zunächst die geänderte Optik der Gebäude auf. Google stellt sie dreidimensional dar, die Wände werden anhand der vorhandenen Bildinformationen so gezeigt, dass man sozusagen um das Gebäude herumfliegen kann, wenn man die 45-Grad-Ansicht wählt. Im alten Maps wurden noch vier, voneinander unabhängige Flugbilder gezeigt, was dazu führte, dass beispielsweise in der Ansicht von Süden Winter war, während vom Westen betrachtet Gärten in vollster Blüte standen. Das Rendering der 3D-Ansichten hat Google geschickt gemacht, doch sieht das alles etwas nach Modellbaulandschaft oder Computergrafik aus. Schade ist auch, dass zumindest in der Betaversion die maximale Zoom-Stufe nicht mehr ganz so an das Objekt herangeht, wie beim jetzt aktuellen Vorgänger. Füllte früher ein Grundstück den Bildschirm aus, zeigt der höchste Zoom-Faktor in der Beta den kompletten Straßenzug – ein Rückschritt. Es ist zu hoffen, dass Google diesen Missstand behebt.

Schön ist allerdings, dass nun die Suche auch optisch in Maps integriert ist. Aktuell befindet sich auf der linken Seite die Navigations- oder Suchfläche. Bei einer Suche erschien dort eine Liste mit den Ergebnissen. Diese sind nun vollkommen in die Landkarte aufgegangen.

Die nachfolgende Bildergalerie zeigt die hauptsächlichen Unterschiede zwischen alt und neu.

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Derzeit kann man relativ nah an das Objekt heranzoomen, wie hier von oben. Hier im Beispiel des Botanischen Gartens in München.
Auch eine schräge Ansicht ist jetzt schon möglich.
Die neuen Maps kommen leider nicht ganz so nah an das Objekt. Auch sehen die Konturen etwas künstlich aus.
In der Schrägansicht wirken die Wände der Gebäude perspektivisch korrekt.
Bei einer Änderung der Perspektive hat man das Gefühl, dass alle Seitenansichten aus einem Guss sind. Die Objekte erscheinen dreidimensional und verdecken nun andere Objekte als in der Ansicht zuvor.
Betrachtet man die Kuppel des großen Gebäudes in der Mitte, verdeckt sie das angrenzende Dach links von ihr...
Schwenkt man das große Gebäude mit der Kuppel nach rechts, verdeckt diese nun das rechts angrenzende Dachteil. Genauso würde es aussehen, wenn man das Gelände im Hubschrauber überfliegt.
Näher heranzoomen kann man momentan bei US-Städten, wie hier im Beispiel New Yorks. Die Gebäude sehen dann allerdings schon sehr nach PC-Game aus.
Zum Vergleich hierzu die maximale Zoom-Stufe bei Microsofts Landkartendienst Bing Maps. Auch die Redmonder beherrschen 45-Grad-Darstellungen.
Google Maps Beta erfordern allerdings einen Chrome-Browser, mit dem Explorer lässt der Suchmaschinenanbieter nichts sehen.
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