Die Funktionen der iCloud

Geschrieben von Heiko Bichel
22.06.2013
18:20 Uhr

Noch immer richten zahlreiche neue Mac- und iOS-Anwender ihre ersten iCloud-Konten ein, ohne zu wissen, was alles hinter dem Online-Speicher von Apple steckt. Grund genug, die wichtigsten iCloud-Funktionen auf allen Geräten noch einmal im Detail zu erklären.

Speziell für Apple-Devices stellt der Hersteller aus Cupertino sein iCloud zur Verfügung
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Cloud Computing ist nach wie vor ein anhaltender Trend in der Computerwelt. Dahinter steckt eine hochkomplexe Thematik. In der Regel versteht man im Alltag allerdings unter einem „Cloud“-Dienst vor allem die Möglichkeit, eigene Daten auf Servern im Internet zu speichern. Diese synchronisieren die Daten dann mit sämtlichen Ihrer Geräte, wie zum Beispiel Smartphones oder Computern, die bei dem betreffenden Dienst angemeldet sind.

Dies ist zum Beispiel bei Dropbox (www.dropbox.com) der Fall, wo man beliebige Daten auf einem Computer in einen „Cloud“-Ordner verschieben kann, auf den man auch mit anderen Geräten Zugriff hat. Oder eben bei Apples iCloud. Im Gegensatz zu Dropbox bietet iCloud allerdings weniger Freiheiten, ist auf der anderen Seite jedoch so tief in Mac OS X Mountain Lion und iOS 6 integriert, dass es zum integralen Bestandteil der Geräte beim alltäglichen Umgang mit ihnen geworden ist. Man kann ein iCloud-Konto entweder mit einer Apple ID anlegen, die man bereits für Einkäufe im iTunes Store nutzt, oder eigens eine neue erstellen.

Wenn man ein neues iCloud-Konto anlegt – dies funktioniert nur auf dem Mac –, kann man zum Beispiel einrichten, dass Kalender und Kontakte über iCloud synchronisiert werden sollen. Aktiviert man iCloud dann beispielsweise auch auf dem iOS-Gerät, werden alle Änderungen in den Kontakten oder Kalendern, die man auf einem der bei der iCloud angemeldeten Geräte vornimmt, automatisch auch auf den anderen vorgenommen.

Neben Grundfunktionen wie dem Abgleichen von Kontakten, Kalendern oder Browser-Lesezeichen bietet Apples iCloud auch viele zusätzliche Möglichkeiten, wie zum Beispiel die automatische Synchronisierung von Fotos (Fotostream) oder das Streaming von Musik via iTunes (iTunes Match – kostenpflichtig).

Im folgenden Workshop erläutern wir aber zunächst die Grundlagen für die iCloud-Nutzung, wobei folgende Konfiguration nötig ist:

iCloud-Konto, Mac OS X 10.8 Mountain Lion, iOS-Gerät mit iOS 6. Alle Geräte benötigen eine Internetverbindung

Nach dem in etwa zwanzigminütigen Workshop in der Bildergalerie lernt man, iCloud-Funktionen auf dem Mac, dem iOS-Gerät und über das Internet nutzen.

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Einstellungen Auf dem Mac finden Sie iCloud in den Systemeinstellungen. Dort können Sie ein neues Konto einrichten und auf Wunsch Ihren Mac auch wieder abmelden. Ein Klick auf „Account-Details“ zeigt unter anderem Ihre Apple ID, mit der Sie bei iCloud angemeldet sind.

Schritt 1:

Speicher verwalten Wenn man auf „Verwalten…“ klickt, erhält man eine Übersicht der Speicherplatzbelegung einzelner Apps in der iCloud. Man kann hier gezielt einzelne Daten und Dokumente löschen, indem man einfach eine App sowie rechts daneben die gewünschte Datei markiert und auf „Löschen“ klickt.

Schritt 2:

Speicher kaufen Zusätzlichen iCloud-Speicher kaufen kann man, wenn man auf „Verwalten…“ und dann rechts oben auf „Speicherplan ändern…“ klickt. Gewöhnlich reichen allerdings die kostenlosen 5 GB aus, da zum Beispiel der durch Fotos im Fotostream belegte Speicher nicht einberechnet wird.

Schritt 3:

Synchronisation Durch Anhaken der einzelnen Optionen wie „Notizen“ oder „Kontakte“ legt man fest, welche Daten man über iCloud mit anderen Geräten synchronisieren will. Unter „Fotostream“ kann noch festgelegt werden, ob auch einzelne Fotostreams mit anderen geteilt werden sollen.

Schritt 4:

Dokumente und Daten Die Option „Dokumente und Daten“ muss man aktivieren, wenn man zum Beispiel mit den iWork-Apps Pages, Keynote und Numbers Dokumente in der iCloud speichern will. Deaktiviert man die Option wieder, werden alle Dokumente aus der iCloud vom Mac gelöscht.

Schritt 5:

Safari Wenn man in den iCloud-Einstellungen „Safari“ aktiviert hat, werden nicht nur Lesezeichen, sondern auch geöffnete Tabs über Ihre mit iCloud verbundenen Geräte hinweg synchronisiert. Über das Wolkensymbol lassen sich dann die auf iPhone und iPad geöffneten Internetseiten aufrufen.

Schritt 6:

Kalender Wer Kalender über iCloud synchronisieren will, sollte darauf achten, dass die gewünschten Kalender in der Menüleiste der Kalender-App auch wirklich unter „iCloud“ auftauchen. Unter „Lokal“ angelegte Kalender werden nicht synchronisiert.

Schritt 7:

Meinen Mac suchen Aktiviert man diese Option, lässt sich der Mac via iCloud anhand von WLAN-Netzen in der Umgebung orten und zum Beispiel über www.icloud.com oder ein iOS-Gerät, auf dem die App „Mein iPhone suchen“ installiert ist, sperren oder löschen.

Schritt 8:

Anmelden Auf www.icloud.com kann man sich von jedem Computer mit Interzugang aus beim iCloud-Konto anmelden. Der Computer muss dafür nicht mit Ihrem Account verbunden sein. Man sollte darauf achten, sich später wieder abzumelden, besonders wenn es ein fremder Computer ist.

Schritt 1:

iWork-Dokumente Mit aktuellen Versionen von Pages, Numbers & Keynote kann man Dokumente vom Mac oder iOS-Geräten aus in der Cloud speichern. Diese findet man dann auch auf www.icloud.com. Dort lassen sich Dokumente allerdings nicht anzeigen, sondern nur herunterladen.

Schritt 2:

Geräte orten Man kann über icloud.com auch die bei iCloud angemeldeten Geräte – sofern diese eingeschaltet sind und die entsprechende iCloud-Funktion bei ihnen aktiviert wurde – auf einer Karte orten und sperren oder sogar löschen, wenn diese verloren oder gestohlen wurden.

Schritt 3:

Erinnerungen Die in der Erinnerungen-App unter iOS 6 oder Mountain Lion festgehaltenen Einträge findet man auch auf iCloud.com. Dort kann man zudem neue Erinnerungen hinzufügen, Listen für andere Teilnehmer freigeben, Erinnerungen abhaken oder bereits erledigte Aufgaben einsehen.

Schritt 4:

E-Mails Die Webmail-Oberfläche von iCloud ist etwas gewöhnungsbedürftig, da nicht alle Menüpunkte wie beim E-Mail-Programm auf dem Mac angeordnet sind. Grundsätzlich stehen jedoch alle wichtigen Funktionen von Mail auch hier zur Verfügung.

Schritt 5:

Kontakte Das Adressbuch steht ebenfalls auf iCloud.com zur Verfügung. Wenn man auf das Zahnrad links unten klickt, gelangt man zu den Einstellungen für die Kontakte-App und den Möglichkeiten zum Im- und Export von vCards. Auch lassen sich Kontaktinformationen direkt ausdrucken.

Schritt 6:

Kalender iCloud-Kalender kann man mit anderen teilen. Dazu klickt man auf das Funksymbol rechts neben einem Kalender. Darüber erhält man die Möglichkeit, Kalender für andere iCloud-Nutzer freizugeben oder gleich (schreibgeschützt) komplett öffentlich zu machen.

Schritt 7:

Notizen Zu guter Letzt hat man auch Zugriff auf die in der iCloud gespeicherten Notizen. Man kann neue Notizen anlegen, alte löschen oder Notizen per E-Mail verschicken. Über das Wolkensymbol links oben kommt man immer wieder zur Übersichtsseite zurück.

Schritt 8:

Einstellungen Auf dem iPhone oder iPad finden sich die Informationen zu Ihrem iCloud-Konto ebenfalls in den Einstellungen. Tippt man dort auf „Löschen“, werden das Konto und alle zugehörigen Daten (nur) auf diesem Gerät gelöscht. Grundsätzlich bleibt das iCloud-Konto erhalten.

Schritt 1:

Speicher verwalten Wenn man auf die Option „Speicher & Backup“ und „Speicher verwalten“ tippt, kann man – wie auch auf dem Mac – sehen, welchen Platz einzelne Apps und deren Daten in der iCloud belegen. Hier ist es auch möglich, einzelne Dokumente und Daten gezielt zu löschen.

Schritt 2:

Backup anlegen I Unter „Speicher & Backup“ kann man festlegen, dass eine Datensicherung Ihres iOS-Gerätes in der iCloud erfolgt. Wenn man „iCloud-Backup“ einschaltet und anschließend auf „OK“ tippt, wird zukünftig kein lokales Backup mehr über iTunes erstellt.

Schritt 3:

Backup anlegen II Unter „Speicher & Backup“ und „Speicher verwalten“ hat man Zugriff auf Backup-Einstellungen. Dort erscheint, wann zuletzt ein Backup erstellt wurde, wie groß dieses ist und welche Apps Daten mit dem Backup sichern. Man kann einzelne Apps vom Backup ausschließen.

Schritt 4:

Erinnerungen Die Erinnerungen-App von iOS 6 synchronisiert die Einträge via iCloud mit der Erinnerungen-App von OS X Mountain Lion. Auf dem iPad kann man Tageszeiten für Erinnerungen festlegen. Auf dem iPhone lassen sich dank GPS auch ortsabhängige Erinnerungen einrichten.

Schritt 5:

Safari Auch auf iPad und iPhone kann man via iCloud auf mit anderen iCloud-Geräten geöffnete Webseiten zurückgreifen. Das Wolkensymbol zum Aufrufen geöffneter Tabs findet sich auch hier in der Menüzeile von Safari. Lesezeichen werden ebenfalls synchronisiert.

Schritt 6:

Geräte orten Installiert man die kostenlose App „Mein iPhone suchen“ installieren, kann man mit dem iOS-Gerät die mit iCloud verbundenen Geräte – auch Macs und iPads – orten, sperren, löschen oder potenziellen Dieben eine Nachricht auf das entwendete Geräte schicken.

Schritt 7:

Weitere Apps Nicht nur Apps von Apple unterstützen die Daten-Synchronisation via iCloud, sondern auch Apps anderer Anbieter. 1Password zum Beispiel bietet die Synchronisation von Passwörtern und Log-ins via iCloud an. Allerdings nur zwischen iOS-Geräten. Die Mac-Version unterstützt dies noch nicht.

Schritt 8:

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