Tipp & Tricks: Fotografieren mit dem Galaxy S4 & S3

Geschrieben von Michael Schmithäuser
26.09.2013
15:46 Uhr

Anspruchsvolle Optiken, hochauflösende Sensoren und Motivprogramme, die so manche Spiegelreflexkamera vor Neid erblassen lassen würden – mit einem Galaxy-Smartphone habt ihr stets eine hochwertige Kamera dabei. Wir erklären euch, wie ihr richtig gute Bilder mit dem Samsung Galaxy S3 oder Galaxy S4 macht.

(Bild: Samsung)
(Bild: Samsung)
(Bild: Samsung)
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Das Handy als besonders kompakter Fotoapparat – immer mehr Besitzer von Smartphones geben an, dass ihnen die Fotofunktion gleich nach dem Telefonieren am wichtigsten sei. Samsung hat die Wünsche der Kundschaft erhört und sowohl die Qualität der Optik als auch die Auflösung Jahr für Jahr verbessert. So könnt ihr heute mit einem Galaxy S3 prachtvolle Bilder mit 8 Megapixel – und mit dem neuen Galaxy S4 sogar Fotos mit bis zu 13 Megapixel knipsen.

Das Smartphone – Ersatz für eine „echte“ Kamera?

Auf diese Frage gibt es keine konkrete Antwort, sondern nur eine Richtlinie: Wenn ihr auch unter schwierigen Lichtverhältnissen exzellente Bildqualität erwartet und/oder eure Digitalbilder gerne ins analoge Format eines großformatigen Abzugs oder eines Fotobuchs überführen möchtet, solltet ihr besser zu einer hochwertigen digitalen Kompaktkamera oder gleich zu einer digitalen System- oder Spiegelreflexkamera greifen.

Technische Daten und vor allem Auflösung von Handy- und Digitalkamera sind zwar auf dem Papier oftmals identisch – doch in der Praxis leidet die Bildqualität von Handykameras unter der geringen Baugröße des Fotosensors. So misst der im Galaxy S4 verbaute CMOS-Sensor IMX135 von Sony in der Diagonalen gerade mal 0,56 Zentimeter. Auf dieser winzigen Fläche von 15,3 mm² tummeln sich 13 Millionen Pixel mit einer Kantenlänge von 1,12 Mikrometer pro Pixel, worunter natürlich die Detailauflösung leidet und das Bildrauschen sichtbar verstärkt wird.

Zum Vergleich: Eine hochwertige Spiegelreflexkamera aus der Nikon D- oder Canon-EOS-Reihe verwendet einen APS-C-Sensor mit einem Durchmesser von 2,67 cm und einer Oberfläche von knapp 330 mm². Die gleiche Anzahl von Pixel verteilt sich also auf einer über 20 Mal so großen Fläche, wodurch Details präziser getrennt werden und das Bildrauschen deutlich vermindert wird. Neben der Sensorgröße spielt natürlich auch die Optik eine große Rolle: Ein mit großen, fein geschliffenen Glaslinsen bestücktes Objektiv für Spiegelreflexkameras zeichnet sich natürlich durch höhere Güte aus als das winzige Kunststoff-Objektiv eines Handys.

Darüber hinaus führt digitales Zoomen zu extremen Verlusten an Bildinformation, während analoge Zoomobjektive über den gesamten Brennweitenbereich hinweg eine gleich gute Darstellungsqualität bieten. Wer eine gute Bildqualität bei hohen Zoomstufen haben möchte, sollte sich das neue Samsung Galaxy S4 Zoom einmal näher ansehen. 

Schlaue Software verbessert Bilder

Nach all den negativen Informationen über winzige Bildsensoren und nicht viel größere Objektive verwundert es, dass das Galaxy S3 und besonders das S4 durchaus brillante, gestochen scharfe und farbenfrohe Aufnahmen anfertigen kann. Die Lösung dieses Rätsels liegt in der Software, welche die Sensorinformationen zu fertigen Digitalbildern zusammensetzt.

Die von Samsung eingesetzten Algorithmen zur Schärfung, Rauschreduzierung, Farbverbesserung uvm. leisten ganze Arbeit und fördern – besonders bei guten Lichtverhältnissen und niedrigster Zoomstufe – überraschend gute Ergebnisse zutage. Wer also gerne fürs Web oder für das digitale Fotoalbum fotografiert, kann die schwere Spiegelreflexkamera getrost zu Hause lassen und unbeschwert mit dem federleichten Handy auf Fotosafari gehen. Denn diese Kamera kann Berge, Autos oder Nahaufnahmen von einem Blumengesteck sehr gut tätigen.

Fotos knipsen mit dem Galaxy S3

Damit ihr keinesfalls ein lohnendes Motiv verpasst, hat Samsung das Icon zum Start der Kamera-Software zentral auf dem ersten Homescreen platziert. Tippt das Icon „Kamera“ an, und schon erscheint die Kameraoberfläche mit der Funktionsleiste oben und dem Auslöse-Button unten.

(Bild: Samsung)

Fokussieren und Knipsen

Dank Autofokus stellt euer Galaxy automatisch in der Nähe befindliche Objekte scharf – dies wird durch ein kurz im Fokusbereich aufleuchtendes Rechteck symbolisiert. Hat das Gerät Schwierigkeiten mit dem Scharfstellen – etwa bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder mehreren sich überlappenden Motiven – könnt ihr mit Ihrer Fingerkuppe nachhelfen und den zu fokussierenden Bereich durch Antippen des Displays manuell bestimmen. Um ein Foto zu schießen, genügt ein Fingerzeig auf den Auslöse-Button mit dem Kamerasymbol in der unteren Leiste.

Zoomen und Makro-Aufnahmen

Mit der Lautstärke-Wippe am linken Rand eures Galaxys aktiviert ihr den digitalen Zoom. Indem ihr den Kippschalter nach oben drücken, holt ihr entfernte Motive nah heran – bis zu einem maximalen Zoomfaktor von 4x. Drückt den Schalter nach unten, zoomt wieder heraus. Achtung: Wie bereits eingangs beschrieben, bringt ein hoher Zoomfaktor einen deutlichen Qualitätsverlust mit sich – vermeidet deshalb die Nutzung des digitalen Zooms, wann immer es möglich ist.

Besser nah an das Motiv herangehen und in Weitwinkel-Einstellung fotografieren. Bei einer Art von Bildern kommt ihr jedoch nicht um den Einsatz des Zooms herum: Makro-Aufnahmen aus nächster Nähe mit sehr unscharfem Hintergrund (Fachjargon: niedrige Schärfentiefe). Im Normalfall bildet euer Smartphone den Hintergrund auch bei Makro-Aufnahmen gestochen scharf ab. Wenn ihr allerdings den Zoomregler auf etwa 50 Prozent einstellt und dann nah an das Motiv herangeht, tritt der gewünschte Weichzeichner-Effekt für den Hintergrund ein.

Neue Aufnahmen begutachten

Um die frisch gemachten Aufnahmen in Ruhe zu überprüfen, tippt einfach die quadratische Bildminiatur der letzten Schüsse in der Auslöserleiste an. Daraufhin öffnet sich die Galerie-App, in der ihr durch Wischen nach links oder rechts durch die Fotosammlung blättern könnt. Antippen des Blumensymbols mit dem Pfeil im Display links oben bringt euch zum Übersichtsbildschirm, der alle Fotos in Form kleiner Miniaturen darstellt.

Tipp: Schlechte Bilder könnt ihr mithilfe des Papierkorbsymbols rechts oben direkt ins Datennirwana befördern. Seid ihr mit der Begutachtung fertig, gelangt ihr mit der Zurück-Taste auf dem Gerät rechts unten wieder in den Aufnahmemodus. Tipp: Um eine ganze Fotoserie zu knipsen, haltet den Auslöse-Button einfach gedrückt. Dann werden bis zu 20 Fotos in schneller Folge nacheinander aufgenommen.

Effektvoll fotografieren

Das Zauberstab-Icon in der oberen Leiste öffnet ein kleines Menü mit Spezialeffekten, die direkt auf das Bild angewendet werden. Das Spektrum reicht von Negativaufnahmen über Schwarzweißbilder bis hin zu kunterbunten Cartoons. Beim Einsatz dieser Effekte solltet ihr stets bedenken, dass diese schon während der Aufnahme angewendet werden und sich später nicht mehr rückgängig machen lassen. Deshalb empfehlen wir euch den Verzicht auf die Echtzeit-Effekte – mit Apps wie Photoshop oder in der Galerie könnt ihr Bilder nachträglich mit solchen Effekten versehen, ohne die Originalaufnahme zu zerstören.

Aufnahmemodus einstellen

Standardmäßig ist euer Galaxy S3 auf eine Einzelbildaufnahme mit Belichtungsautomatik und Autofokus eingestellt. Über das Bilderrahmensymbol in der oberen Leiste schaltet ihr zwischen diversen anderen Aufnahmemodi um.

Einzelbild: Die Standardeinstellung für Einzelbilder ohne Besonderheiten und ohne weitere Bearbeitungsoptionen.

Bestes Foto: Die Kamera fertigt in schneller Abfolge acht Einzelbilder an. Nach der Verarbeitung könnt ihr durch Antippen einer oder mehrerer Miniaturen bestimmen, welche Bilder im Speicher eures Smartphones verewigt werden. Ideal für Aufnahmen mit bewegten Motiven, zum Beispiel dynamische Porträt oder Tierbilder.

Best Face: Ideal für Gruppenfotos. Sucht aus mehreren Aufnahmen jene heraus, auf denen die Gesichter der einzelnen Personen am besten getroffen sind, und lasst sie diese zu einem neuen Gesamtbild zusammenfügen.

Gesichtserkennung: Fokussiert die Gesichter in Gruppenfotos und zeigt dies durch quadratische Rahmen an. Zweimaliges Antippen zoomt das betreffende Gesicht nah heran.

Panorama: Nach Betätigen des Auslösers bewegt ihr die Kamera langsam zur Seite, wobei eine Leiste am unteren Bildrand mit Einzelbildern gefüllt wird, die anschließend zu einer Panoramaaufnahme zusammengefügt werden. Die Leiste hilft euch auch bei der korrekten Aneinanderreihung der Bilder, indem sie Korrekturansweisungen wie „nach oben“ oder „weiter links“ ausgibt.

Bild Senden: Gibt Fotos für andere Benutzer frei, wenn eine WLAN-Direktverbindung zu einem anderen Galaxy-Gerät besteht.

Kreativ fotografieren mit dem Galaxy S4

In den Grundfunktionen unterscheidet sich die Bedienung der Kamera-App des Samsung Galaxy S4 nicht vom Vorgängermodell. Wie beim S3 startet ihr die Kamera-App im Homescreen, zoomt mit der Lautstärkewippe und knipst mit dem zentralen Kamerasymbol. Die Fokussierung funktioniert per Indikator-Rechteck automatisch oder per Fingerzeig manuell. Die Symbole für die Optionen sind etwas kleiner geworden und an andere Stellen im Display gewandert, damit mehr Platz für die Sucher-Darstellung des Motivs bleibt.

(Bild: Samsung)

Auflösung einstellen

13 Megapixel oder doch nur 9,6? Diese Frage stellen sich viele S4-Besitzer, nachdem sie ihre ersten Fotos im Display-füllenden 16:9-Format angefertigt haben. Denn in dieser Voreinstellung verfügen die Bilddateien „nur“ über eine Auflösung von 4.128 x 2.322 Pixel, was 9,6 MP entspricht. Um die volle Auflösung von 4.128 x 3.096 Pixel zu erhalten, öffnet ihr das Menü, wählt „Einstellungen“ und tippt auf „Auflösung“. Nun aktiviert ihr den obersten Modus („13 M, 4.128 x 3.096 (4:3)“). Vorteil: Nun werden die Bilder in der maximalen Auflösung von 13 Megapixel aufgenommen. Nachteil: Die Bilder liegen im 4:3-Format vor, wodurch sie das Display des Galaxy S4 nicht mehr komplett ausfüllen.

Aufnahmemodus festlegen

In der Disziplin „Bildmodi“ trumpft die Kamera-App des S4 deutlich gegenüber dem S3 auf: Mit satten 12 Modi stehen doppelt so viele wie beim Vorgängermodell zur Verfügung. Sobald ihr neben der Auslösetaste auf „Modus“ tippt, erscheint ein Karussell-Menü, in dem ihr durch seitliche Wischbewegungen den gewünschten Modus aktiviert. Tipp: Ist Ihnen diese Darstellungsvariante zu unübersichtlich, genügt das Antippen des Buttons mit den vier Quadraten, um zur bildschirmfüllenden Anzeige zu wechseln.

Diese Foto-Modi gibt es:

1. Auto: Die Automatikfunktion, bei der die Kamera das passende Motivprogramm automatisch wählt. Achtung: Der „Nachtmodus“ wird in der Grundeinstellung nicht automatisch aktiviert. Um die „Automatische Nachterkennung“ zu aktivieren, öffnet das Menü „Einstellungen“ und scrollt ganz nach unten, um die entsprechende Option zu aktivieren.

2. Schönes Portrait: Entfernt automatisch Hautunreinheiten und glättet Fältchen, sobald ihr ein Porträtfoto anfertigt. Die Ergebnisse können allerdings oft unnatürlich wirken, da sich die Stärke der Retusche nicht einstellen lässt.

3. Bestes Foto: Die Kamera im Galaxy S4 fertigt in schneller Abfolge acht Einzelbilder an. Nach der Verarbeitung der Fotodaten könnt ihr durch Antippen einer oder mehrerer Miniaturen bestimmen, welche Bilder im Speicher eure Smartphones gespeichert werden. Ideal für Aufnahmen mit bewegten Motiven, zum Beispiel dynamischen Porträts- oder Tierbildern.

4. Best Face: Ideal für Gruppenfotos. Sucht aus mehreren Aufnahmen jene heraus, auf denen die Gesichter der einzelnen Personen am besten getroffen sind, und lasst diese zu einem neuen Gesamtbild zusammenfügen.

5. Sound&Shot: Hinterlegt die Fotos mit Soundaufnahmen.

6. Drama: Ein tolles Programm für Action-Fotos wie z. B. Sportaufnahmen. Fertigt nach dem Auslösen eine kurze Filmsequenz an und erkennt automatisch ein sich bewegendes Objekt, das dann in Form einer Bewegungssequenz in ein und demselben Foto dargestellt wird.

7. Animiertes Foto: Erlaubt die nachträgliche Bestimmung von Objekten im Bild, die animiert oder eingefroren werden sollen.

8. Klangfarbe HDR: Ein sehr mächtiges Motivprogramm, das seine Stärken unter schwierigen Lichtverhältnissen offenbart. „HDR“ bedeutet „High Dynamic Range“ und steht für einen sehr hohen Dynamikumfang innerhalb eines Fotos. So werden dunkle Bereiche genau so detailliert abgebildet wie ganz helle Bildbereiche. Dazu fertigt die Kamera nach dem Auslösen drei Bilder an – ein richtig belichtetes, ein über- und ein unterbelichtetes – und fügt diese zu einem Gesamtbild zusammen, in dem alle Bildbereiche gleichmäßig dargestellt werden. Ein praktisches Anwendungsbeispiel ist das dunkle Zimmer mit hellem Fenster: Während der Automatikmodus den Raum korrekt belichtet und das Fenster lediglich als heller Fleck im Bild erscheint, bildet das HDR-Programm sowohl den Raum als auch das Fenster und sogar die hinter dem Fenster liegende Umgebung korrekt ab.

9. Radierer: Fertigt fünf aufeinanderfolgende Bilder an und erlaubt Ihnen das Entfernen bewegter Objekte per Radiergummi. Ideal, um beispielsweise einen vorbeilaufenden Passanten aus dem Bild zu tilgen.

10. Panorama: Erlaubt wie beim S3 das Schwenken der Kamera während der Aufnahme, um einen 180- oder 360-Grad-Rundumblick zu erstellen. Auch hier hilft euch eine Statusleiste im unteren Bildbereich beim korrekten Aneinanderreihen der einzelnen Bilder zu einem spektakulären Panorama.

11. Sport: Schnelle Verschlusszeiten frieren auch flinke Bewegungen bei Sportaufnahmen ein und lassen die schnell bewegten Objekte/Personen gestochen scharf erscheinen.

12. Nachtmodus: Ist dieser Modus aktiviert, wird das Fotolicht ausgeschaltet und das S4 versucht eine wenig verrauschte, klare Nachtaufnahme anzufertigen. Dazu müsst ihr das Handy sehr ruhig halten, damit durch die lange Belichtungszeit keine Verwackler entstehen.

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