Amazon Dash: Internet-Händler drängt sich ungefragt in Lebensmittel-Geschäfte

Geschrieben von Martin Grabmair
08.04.2014
12:06 Uhr

Der große Nachteil des Internet-Händlers Amazon ist, dass er keine Ladenfläche hat, in der Interessenten sich die Produkte ansehen können. Der Scan-Stab Amazon Dash soll dieses Manko beheben, indem er einfach die Geschäfte der Einzelhändler nutzt, Lebensmittel aber schnell über Amazon erwirbt.

(Bild: Amazon)
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Amazon testet derzeit einen „Zauberstab“ namens Amazon Dash, mit dem Anwender Barcodes scannen und Lebensmittel direkt über Amazon Fresh bestellen können. Nach dem Scan müssen Nutzer den Kauf in der entsprechenden Fresh-App bestätigen. Innerhalb von 24 Stunden liefert das Unternehmen die Lebensmittel direkt vor der Haustüre ab. Zur Auswahl stehen mehr als 500.000 Lebensmittel.

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Amazon Dash ist etwas breiter und länger als ein Stift. Im vorderen weißen Teil ist ein WLAN-Modul eingebaut, über das der Stab mit dem Smartphone verbunden wird. Außerdem hat das Unternehmen dort den Button für den Scan und einen weiteren Knopf zur Aufnahme eines Sprachbefehls angebracht. Bestellt ein Nutzer via Sprachbefehl zum Beispiel „Erdbeer-Joghurt“, muss er in der Fresh-App jedoch noch das spezifische Produkt auswählen.

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Derzeit testet Amazon den Dash nur in San Francisco und Los Angeles. Voraussetzung für den Scan-Stab ist eine Mitgliedschaft bei Amazon Fresh, die 300 US-Dollar pro Jahr kostet und zudem eine Mitgliedschaft bei Amazon Prime enthält. Amazon Fresh wird im Herbst diesen Jahres auch nach Deutschland kommen. Ob und wann Dash folgen wird, ist noch nicht bekannt.

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Kommentar

Amazons Geschäftsmodell hat bereits diverse Buchhandels-Ketten und andere Einzelhändler in Bedrängnis gebracht. Die Bestellung ist in wenigen Klicks erledigt und über das Revisionssystem bekommen Interessenten schnell eine Bewertung des entsprechenden Produkts. Der letzte große Vorteil der traditionellen Geschäfte ist, dass der Kunde das Produkt selbst in die Hand nehmen und genau betrachten kann.

Mit Amazon Dash nutzt der Internet-Händler nun ungefragt die Ladenfläche der Händler. Kunden können sich das Produkt im Geschäft ansehen und anschließend sehr einfach über Amazon kaufen. Es ist also nur eine frage der Zeit, bis die ersten Händler Amazon Dash in ihren Läden verbieten.

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