Fitness-App Moves bricht Versprechen – Facebook erhält Nutzerdaten

Geschrieben von Martin Grabmair
07.05.2014
10:49 Uhr

Ganze zwei Wochen lang hielt das Versprechen, dass Facebook nach der Übernahme der Fitness-App Moves gab. Nun hat letzterer seine AGBs geändert: Die Nutzerdaten sollen doch Facebook zugänglich gemacht werden.

(Bild: Moves)
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Die Fitness-App Moves änderte in der Nacht von Montag auf Dienstag seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Das Unternehmen gibt darin an, dass es die Daten der Nutzer Dritten zur Verfügung stellen will – darunter auch, aber nicht nur, Facebook. In den alten AGBs stand, dass die Daten der Nutzer nicht weiter gegeben werden, dass sich sich diese Datenschutz-Richtlinie aber in Zukunft auch ändern könnte.

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Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass Facebook Moves für eine unbekannte Summe übernommen hatte. Sprecher von Facebook und Moves betonten jedoch, dass Moves weiterhin unabhängig geführt werde und es zu keinem Datenaustausch zwischen den Unternehmen kommen soll. Ein Sprecher Facebooks widersprach sich im Zusammenhang mit den neuen AGBs von Moves gegenüber dem Wall Street Journal nun selbst. Er gab an, dass Moves die Daten mit Facebook nicht teilen wird, Facebook die Daten aber trotzdem einsehen will.

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Am Dienstag erklärte Facebook diese verwirrende Aussage. Demnach werden die Nutzer-Daten von Moves und Facebook nicht miteinander verbunden. Facebook wird auch in Zukunft nicht wissen, hinter welchem Moves-Datensatz sich welcher Facebook-Nutzer befindet. Die Anwender sollen also von Werbung, die auf den Daten ihrer Moves-Aktivität basiert, verschont bleiben. Allerdings will Facebook die Moves-Daten einsehen können, um die Entwickler der Fitness-App in ihrer weiteren Arbeit angemessen unterstützen können.

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Kommentar

Früher oder später wird Facebook die beiden Datensätze miteinander verbinden. In kleinen Schritten werden die Nutzer derzeit daran gewöhnt, dass Facebook auch die Daten anderer aufgekaufter Dienste einsehen kann. Am Ende wird es nur ein kleiner Schritt sein, die Datensätze zu vereinen. Das bedeutet auch nichts gutes für WhatsApp und Instagram, bei denen die jeweiligen Unternehmen ebenfalls betonten, dass sie den Datenschutz aufrecht erhalten werden.

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