Ratgeber

Instant Mastering: online und vollautomatisch?

In wenigen Minuten vom Mixdown zum fertig gemasterten Song: Mit ihrem neuen Instant -Mastering-Service ermöglicht iMusician einen hochwertigen Abschluss für Produktionen aus jedem Genre. Für wen ist Instant Mastering geeignet? Was kann man vom Resultat erwarten? Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten des Services, Tipps und Tricks zur Verbesserung der Qualität und machen Sie sich Ihr eigenes Bild durch unsere Testsongs im Direktvergleich.

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Vom Mix zum Master

Am Ende jeder Songproduktion steht das Mastering. In diesem letzten Schritt erhält die Gesamtsumme aller Spuren des Songs ihren akustischen Feinschliff. Meist kommen hier nochmals Effekte wie Equalizer, Kompressoren, Maximizer oder Limiter zum Einsatz, um aus dem Gesamtmix das Beste herauszuholen. Das Mastering erfüllt hierbei verschiedene Aufgaben gleichzeitig: Einerseits soll der Klang des Titels optimiert werden. Beispielsweise können über- oder unterrepräsentierte Frequenzbereiche zueinander angeglichen werden, damit keine Frequenzen dröhnen oder unangenehm klingen. Es soll ein angenehmes und ausgewogenes Klangbild entstehen. Gleichzeitig wird der Sound so bearbeitet, dass der Titel nicht nur unter den optimalen Studiobedingungen gut klingt, sondern auch auf Smartphones, im Auto oder auf dem Küchenradio einen guten Eindruck hinterlässt. Andererseits folgt das Mastering auch verschiedenen technischen Vorgaben: Für die Veröffentlichung auf Online-Musikplattformen braucht der Song eine bestimmte Lautstärke, Lautheit und Dynamik. All diese Parameter sollten beim Mastering berücksichtigt werden, damit der Song auch beispielsweise in der Spotify Playlist eingängig und stimmig klingt, anstatt zu leise, drückend oder verzerrt.

Das lässt sich automatisieren?

Diesen Masteringprozess durch einen Algorithmus erledigen zu lassen, erscheint sehr komplex und schwierig. Dennoch gibt es seit einigen Jahren Services, die es geschafft haben, automatisiert immer hochwertigere Ergebnisse zu erzielen. Der Musikvertrieb iMusician hat erst kürzlich seinen neuen „Instant Mastering“ Service veröffentlicht und erzielt erstaunliche Resultate. Außerdem spart er den Produzenten jede Menge Arbeit und Zeit: Der fertige Mixdown lässt sich einfach online hochladen und für einen kleinen Betrag übernimmt ein Algorithmus binnen weniger Minuten das Mastering. Aktuell bietet der digitale Musikvertrieb iMusician diesen Service für 7,99 Euro (Bruttopreis) als Einmalzahlung ohne Bindung an.

Für wen ist Instant Mastering geeignet?

Immer mehr Produzenten setzen auf Instant Mastering, da das Ergebnis für Einsteiger und Fortgeschrittene oft das eigene Mastering qualitativ übertrifft. Wer selbst keine professionellen Mastering-Plug-ins besitzt oder bisher wenig Erfahrung im Mastering gesammelt hat, findet im Instant Mastering eine einfache, direkte und günstige Möglichkeit, die Qualität der eigenen Musik zu steigern. Zudem ist das Resultat deutlich schneller verfügbar als bei Mastering-Studios, die erst beauftragt werden müssen. Wer sich vor der zahlungspflichtigen Buchung jedoch erst einmal von der Qualität überzeugen will, bekommt bei iMusician die Möglichkeit, den Song so oft wie gewünscht erneut zu mastern und das Resultat kostenlos komplett anzuhören. Dadurch lassen sich die Einstellungen im Instant Mastering anpassen und optimieren, bis der Sound den eigenen Erwartungen entspricht. Außerdem lässt sich auf diese Weise das eigene Mastering direkt mit dem Ergebnis aus dem Algorithmus vergleichen.

Eine Schablone für alles?

Ein Dubstep-Song kann unmöglich auf die gleiche Weise gemastert werden, wie ein orchestrales Musikstück. Sie unterscheiden sich beispielsweise deutlich in ihrem Frequenzspektrum, ihrer Dynamik und ihrer Ziellautheit. Deshalb gibt es im Instant Mastering die Möglichkeit, das Genre des Titels auszuwählen sowie verschiedene Klangparameter zu beeinflussen. Auf diese Weise hat der Künstler Einfluss auf die Wärme, Lautstärke und Stereo-Verbreiterung im Mastering. Außerdem können je nach Einstellung die Bässe, Mitten oder Höhen einen besonderen Fokus erhalten, wodurch selbst unbalancierte Mixdowns noch ein ausgeglichenes Klangbild erhalten können. Mit ein oder zwei Anpassungsinstanzen lässt sich das Ergebnis auf diese Weise optimieren. Sie müssen das Instant Mastering nur dann bezahlen, wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind und es herunterladen oder online nutzen möchten. Das Resultat wird Ihnen binnen weniger Minuten im WAV-Format in höchster Qualität mit einer Samplerate von 44.1 kHz und 24 Bit zum Download zur Verfügung gestellt.

Die KI verbessert den Sound stetig

Wie erzielt man im Instant Mastering das beste Ergebnis? Und was steckt eigentlich hinter dem Algorithmus? Wir haben bei iMusician nachgefragt: Philippe Weber, Head of Product, erklärt uns, wer vom Instant Mastering profitieren kann und wie sich die Qualität des Resultats optimieren lässt.

Beat / Das Mastering ist der finale Feinschliff am Ende jeder Songproduktion. Für wen ist das iMusician Instant Mastering geeignet?

Phillippe / Wie alle Produkte im iMusician-Universum, richtet sich Instant Mastering primär an DIY- und Independent-Künstler*innen und -Labels. Aufgrund der vielen verschiedenen Genre- und Sound-Optionen, eignet es sich sowohl für Homerecording-Produktionen im elektronischen oder Hip-Hop-Bereich, als auch für professionell aufgenommene und abgemischte Band- oder Singer/Songwriter-Projekte. Während bei Homerecording-Produktionen wohl die Geschwindigkeit von Instant Mastering der große Vorteil ist, können sich Bands und Labels - im Idealfall - einen großen Teil der Masteringkosten sparen, denn Instant Mastering ist deutlich günstiger als ein Studio-Mastering.

Beat / Der Upload für das Instant Mastering sollte im WAV-Dateiformat erfolgen. Worauf sollte ich beim Export meiner abgemischten Musik achten, um das beste Resultat zu erzielen?

Phillippe / Da beim Mastering vor allem auch die Lautheit eines Mixes erhöht wird, sollte darauf geachtet werden, dass der Mix einen Head-Room von -3 dB bis -6 dB aufweist, damit keine Übersteuerungsartefakte auftauchen. Des Weiteren sollte der Stereo-Mix natürlich bereits gut ausgewogen sein und keine zu krassen Dynamikwechsel aufweisen. Damit du deinen Track direkt vertreiben kannst, muss dein Track eine mit den Online-Shops kompatible Bit-Rate von 16 Bit oder 24 Bit und eine Abtastrate zwischen 44.1 kHz und 96 kHz haben.

Beat / Eignet sich das Instant Mastering nur für Online Releases oder kann ich es auch für Veröffentlichungen auf anderen Medienformaten nutzen?

Phillippe / Du kannst deine gemasterten Tracks natürlich in voller Qualität herunterladen und ohne zusätzliche Kosten auch für andere Vertriebsarten nutzen. Deine Tracks sind auch optimal geeignet, um auf CD vertrieben oder im Radio gespielt zu werden. Hingegen ist der Algorithmus nicht darauf ausgelegt, deine Tracks für analoge Medien, z. B. Vinyl, optimal zu mastern, da bei analogen Medien durchaus weitere Feinheiten eine Rolle spielen. Aber das ist ja beim Studio-Mastering genau das gleiche.

Beat / Nach dem Hochladen der Musik lassen sich das Genre und verschiedene Klangparameter auswählen. Welchen Einfluss hat die Auswahl des Genres auf den Klang?

Phillippe / Die verschiedenen Genre-Einstellungen sind Erfahrungswerte, welche die KI durch “Deep Learning” stetig verbessert. Während z. B. bei Hip-Hop der Fokus auf klaren Lyrics und fetten Bässe liegt, achtet die Einstellung für Klassische Musik darauf, dass ein stimmiges Gesamtbild entsteht, in welchem die einzelnen Instrumente gut erkennbar sind.

Beat / Wie lassen sich die optimalen Einstellungen für die Klangparameter (Lautstärke, Wärme, Bass, Mitten, Höhen, Stereo-Verbreiterung) finden?

Phillippe / Natürlich hilft es, wenn man bereits eine Idee hat, wie der finale Track klingen soll und das Genre und die Parameter dementsprechend einstellt. Da man jedoch unendlich oft und kostenlos zwischen den Einstellungen und den Previews hin und her gehen kann und das Erstellen neuer Previews pro Track im Schnitt bloß 5 Minuten dauert, lohnt es sich, so lange verschiedene Einstellungen auszuprobieren, bis der Sound den eigenen Vorstellungen entspricht. Erst wenn das finale, gemasterte WAV-File angefordert wird, musst man auch für das Mastering bezahlen.

Praxistest: Wie klingt das Instant Mastering?

Wir haben das iMusician Instant Mastering getestet und zeigen Ihnen drei Songs aus unterschiedlichen Genres im Direktvergleich. Welche Einstellungen haben zum besten Resultat geführt? Welche technischen Charakteristika weisen die Resultate auf? Verschaffen Sie sich selbst einen Eindruck und hören Sie online in die Mixdowns und Mastering-Ergebnisse hinein.

Paul Marx: Ideen für 100 Leben

Dieser Hip-Hop-Song lebt von atmosphärischen Pads und lauten Vinyl-Drums. Die tiefe Stimme steht im Vordergrund und wird von einem Mix mit hoher Stereobreite getragen. Um den dunklen Sound zu unterstützen, habe ich im Instant Mastering den Wärme-Klangparameter auf +1 gesetzt. Das Ergebnis setzt den Klang des Mixes authentisch in Szene. Jedoch erscheint der Lautheitsbereich von 5.29 LU ziemlich dicht und nimmt dem Song insgesamt für meinen Geschmack etwas zu viel Dynamik. Zudem wirken verschiedene Frequenzen in den tiefen Mitten etwas überbetont, vermutlich durch die Anhebung des Wärme-Parameters. Dem könnte man im Mix beispielsweise durch einen dynamischen Equalizer an den Problemfrequenzen entgegenwirken. Insgesamt klingt das Mastering breit und druckvoll, die Transienten wurden gut bewahrt und lassen die Drums voll und präsent wirken.

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  • Mastering-Style: Hip Hop / Funk / Rap
  • Angepasste Klangfarben:
  • Höhen: 0
  • Lautstärke: 0
  • Bass: 0
  • Wärme: +1
  • Mitten: 0
  • Stereo-Verbreiterung: An
  • Durchschnittliche Lautheit: -9.74 LUFS
  • Lautheitsbereich: 5.29 LU
  • True Peak: -0,33 dB
  • Ergebnis: 4.5 / 6

Mario Schumacher: Black Hole

In diesem Track treffen trockene, schmatzende Drums in einem treibenden Beat auf dunkle und atmosphärische Synths. Im Arrangement werden interessante Highlights gesetzt mit Swooshes, Noises und Synths, die die hohen Frequenzbereiche sehr dynamisch gestalten. Im Instant Mastering hat eine erhöhte Lautstärke-Einstellung zu einem runden und druckvollen Sound geführt, der diesen Track sehr einheitlich klingen lässt. Die Transienten der Drums sind noch immer sehr präsent, während Bass und Pads in einem breiten Sound in Szene gesetzt werden. Insgesamt ist die Lautheit des Masterings mit -6,65 LUFS jedoch weit über den Richtwerten, die auf den gängigen Online-Musikplattformen empfohlen werden. Auch die Dynamik ist im Resultat entsprechend stark eingeschränkt. Beim Experimentieren mit dem Höhen-Parameter hat sich gezeigt, dass die dynamischen Höhen in der Neutralstellung zu stark betont werden, sich eine Einstellung von -1 jedoch ungünstig auf die übrigen Passagen auswirkt, die in diesem Fall zu dunkel klingen. Hier könnte man ebenfalls im Mix mit dynamischen Highshelf-Filtern entgegenwirken.

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  • Mastering-Style: EDM / Dance Pop
  • Angepasste Klangfarben:
  • Höhen: 0
  • Lautstärke: +1
  • Bass: 0
  • Wärme: 0
  • Mitten: 0
  • Stereo-Verbreiterung: An
  • Durchschnittliche Lautheit: -6.65 LUFS
  • Lautheitsbereich: 4.46 LU
  • True Peak: -0,1 dB
  • Ergebnis: 4 / 6

Marco Scherer: Trickster

Dieser Dubstep-Track ist sehr dynamisch arrangiert und stellt das Instant Mastering durch sein langes, leises Intro auf die Probe. Das Arrangement im zweiten Teil des Tracks wird von Bass und dichten Drums dominiert, unterstützt von einem lauten und druckvollen Mix. Um die Dynamik zu bewahren, habe ich den Lautstärke-Parameter auf -1 gesetzt. Das Ergebnis hat meine Erwartungen übertroffen: Die Dynamik wurde mit einem Lautheitsbereich von 11.41 LU sehr gut bewahrt. Leise und laute Passagen stehen in einem guten Verhältnis zueinander und die Gesamtlautheit von -11.52 LUFS wirkt optimal. Einzig die Kickdrum ließe sich im manuellen Mastering für meinen Geschmack noch etwas besser herausarbeiten.

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  • Mastering-Style: Dnb / Grime / Dubstep
  • Angepasste Klangfarben:
  • Höhen: 0
  • Lautstärke: -1
  • Bass: 0
  • Wärme: 0
  • Mitten: 0
  • Stereo-Verbreiterung: An
  • Durchschnittliche Lautheit: -11.52 LUFS
  • Lautheitsbereich: 11.41 LU
  • True Peak: -0,31 dB
  • Ergebnis: 5 / 6

Gute Vorarbeit zahlt sich aus

Im Test hat sich gezeigt, dass sich qualitativ hochwertige Mixe im Instant Mastering wirklich bezahlt machen. Besonders Resonanzen, die eventuell noch im Mix vorhanden sind, können vom Algorithmus nicht behoben werden und sollten beim Abmischen besonders viel Aufmerksamkeit bekommen. Die Stereo-Verbreiterung im Instant Mastering klang in jedem Fall natürlich und hochwertig. Darüber hinaus haben Anpassungen in den Klangparametern eine recht starke Wirkung auf das Ergebnis und dürfen sparsam eingesetzt werden. In den Ergebnissen war oft eine recht hohe Lautheit und geringe Dynamic Range zu erkennen. Hierbei haben Einstellungen des Lautstärke-Parameters von -1 und 0 zu den besten Ergebnissen geführt. Insgesamt hat das iMusician Instant Mastering stets einen hochwertigen Klang und soliden Gesamteindruck erzielt. Der Service ist für Einsteiger und fortgeschrittene Producer sehr zu empfehlen.

Studio Mastering

Was ein Mastering-Partner für Sie tut

Was rechtfertigt den Preis eines professionellen Studio-Masterings? In diesem Artikel gibt Ihnen das Mastering-Team von MeinHomestudio.de Einblicke in die Möglichkeiten eines Mastering Engineers. Erfahren Sie, wie Sie Revisionen optimal nutzen, welche kreativen Möglichkeiten in einem professionellen Mastering stecken und warum feste Richtwerte nicht immer zum besten Ergebnis führen.

Egal ob auf CD, im Musikvideo oder in der Playlist: Ihr Song hat meist nur eine Chance, seine Hörer zu überzeugen. Wenn der erste Eindruck nicht stimmt, landet Ihr Song nie in der persönlichen Musik-Sammlung der Hörer. Und hier liegt das Dilemma des Selbst-Abmischens: Nach vielen Stunden Mixing-Arbeit haben Sie den Song hundertmal gespielt und dabei den Abstand verloren. Es wird fast unmöglich, den Song so zu hören, wie jemand, der ihn zum ersten Mal entdeckt.

Aus diesem Grund gibt es in professionellen Produktionen häufig mindestens zwei Personen, die den Klang eines Songs final formen: Der Mixing- und der Mastering-Engineer. Auch wenn Sie Ihre Musik selbst abmischen, kann ein externer Mastering-Engineer die Klangqualität Ihres Songs oft deutlich verbessern. Aber welche Möglichkeiten entstehen in der Zusammenarbeit mit einem Mastering-Studio?

Wir arbeiten gemeinsam als Mixing-/Mastering-Team in allen gängigen Genres. Lassen Sie sich einen Einblick in die Möglichkeiten eines professionellen Studio-Masterings geben. Klangbeispiele und weitere Mastering-Techniken erwarten Sie auf www.meinhomestudio.de/mastering/.

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Über Geschmack lässt sich nicht streiten

Oft wird der kreativ-gestalterische Anteil am Mastering unterschätzt. Neben dem Erfüllen der technischen Zielstellungen hat der Mastering-Engineer zahlreiche Möglichkeiten, den Charakter einzelner Instrumente und der Gesamtwirkung zu verändern. Dadurch können beispielsweise die Drums voller klingen, der Bass ist vielleicht kerniger in Szene gesetzt oder die Vocals bilden mit dem Instrumental eine stimmigere Einheit. Hierbei gibt es nicht „die perfekte Blaupause“ für einen Song. Verschiedene Mastering-Engineers werden auch gestalterisch unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Dabei können die subjektiven Entscheidungen des Mastering-Engineers mitunter vom Geschmack des Künstlers abweichen. Um das auszugleichen nutzen wir üblicherweise Revisionen. Während der Revision halten wir mit den Produzenten und Künstlern Rücksprache und arbeiten Ihre Wünsche und Anregungen in die Endbearbeitung mit ein.

Der Sweetspot zwischen Dynamik und Lautheit

Was passiert eigentlich mit der Dynamik eines Mixes, wenn wir ihn im Mastering “laut machen”? Wir erhöhen den Pegel und fahren letztlich lauter in den Limiter am Ende unserer Masteringkette. Umso mehr Input, desto stärker überschreiten Pegelspitzen die festgelegte Obergrenze im Limiter und werden massiv verdichtet. Der Pegelunterschied zwischen den leisen und lauten Stellen im Song wird geringer. Es lässt sich also kaum vermeiden, dass ein lautes Mastering grundsätzlich mit einem höheren Dynamikverlust einhergeht. Aber lauter klingt nicht immer besser. Für den Mastering-Engineer ist es daher eine der wichtigsten Aufgaben, den individuellen Sweetspot zwischen Dynamik und Lautheit für jeden Song zu finden. Genrebedingt vertragen Tracks aus dem elektronischen Bereich oft mehr Dynamikeinschränkungen als akustische Titel. So kann der EDM-Track für den Club ruhig schön dicht und laut werden, während eine Singer-Songwriter-Performance nur offen und lebendig klingen kann, wenn genug Dynamikspielraum bleibt. Auf der anderen Seite gibt es jedoch Lautheitsrichtwerte von den Musik-Streaming- und Downloadportalen, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. All das will berücksichtigt werden, wenn wir einen Song in seinen Sweetspot-Bereich manövrieren, der zum Sound und seiner musikalischen Stimmung passt.

Kontraste entfalten die volle Wirkung

Beim Mastering ist mein Ziel, jeden Titel bestmöglich klingen zu lassen und dabei seinen Charakter zu verstärken. Für mich macht den Charakter von Musik ganz maßgeblich das Spiel von Gegensätzen aus – groß und klein, zart und kraftvoll, weit und schmal, hart und weich, luftig und dicht. Oft setze ich an solchen Kontrasten an und verstärke sie mittels Automation. Wenn sich ein Chorus als besonders groß und kraftvoll vom Vers absetzen soll, ergibt es wenig Sinn, den gesamten Titel pauschal „fetter“ zu biegen. Damit würde der Unterschied zwischen Chorus und Vers in der Tendenz verringert. Wenn alles „larger than life“ klingen soll, verspielt man die Möglichkeit, noch einen drauf setzen zu können. Vielmehr setze ich also darauf, den Gegensatz zu formen: Da kann der Chorus beispielsweise von einer Anhebung der Bässe profitieren und deutlich dichter werden, während der Vers im Vergleich zum ursprünglichen Mix vielleicht sogar etwas schmaler gestaltet wird und von spritzigeren Transienten gezeichnet sein darf. Entsprechende Automationen schreibe ich anschließend fließend über den gesamten Track, sodass ein organisches Ganzes entsteht, in dem der technische Eingriff unbemerkt bleibt.

Ist mein Song bereit für das Mastering? Fragen Sie das Team von MeinHomestudio.de: Lassen Sie sich als Free Member auf MeinHomestudio.de kostenlos ein professionelles, persönliches Feedback zum Stand Ihres Mixes geben.

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