Unbedingt 4K? 6 Monitore für Bildbearbeiter

Geschrieben von Christian Rentrop
10.09.2019
12:10 Uhr

Die Ultra-HD-Welle ist in vollem Gange: Immer mehr Monitor-Hersteller schwenken auf die neue, hochauflösende Technik um. Doch 4K- und 5K-Monitore sind längst nicht für jeden Photoshopper geeignet. Gegebenenfalls lohnt es sich, noch einmal zur Standardauflösung zu greifen. Wir klären auf, auf was Sie beim Kauf eines neuen Monitors achten sollten und welches Produkt zu Ihnen passt.

(Bild: Adobe Stock und Monitor-Hersteller)

EIZO – COLOREDGE CG248-4K

Mit 24 Zoll ist Eizos Color Edge CG248-4K relativ klein für einen UHD-Monitor. Mit seiner echten 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel), seiner guten Ausleuchtung und einem hohen Kontrastverhältnis ist er bestens als Arbeitsmonitor für Photoshopper geeignet. Auch weil er mit einem Wide-Gamut-Panel ausgestattet ist, das den Adobe-RGB-Farbraum zu 99 % abdeckt und 10-Bit-Farbtiefe bietet. Doch das ist nicht alles: Eizo stellt den Monitor ab Werk mittels einer 3D-Lookup-Table so ein, dass die Farbreproduktion bei jedem Monitor der Baureihe identisch ist.

Gleichzeitig kann sich das Gerät auch selbst kalibrieren: Ein eingebauter Sensor im Gehäuserahmen sorgt dafür, dass sich der Monitor selbstständig auf die jeweiligen Lichtverhältnisse und die eigenen Helligkeitseinstellungen anpasst. Dadurch soll laut Eizo auch ein separates Kalibriergerät überflüssig werden, zumal der Monitor mit einer eigenen Kalibriersoftware namens Colornavigator für Windows und Mac OS ausgeliefert wird. Zwei Display-Port- und zwei HDMI-Eingänge sorgen zudem für die nötige Konnektivität, ein integrierter USB-3.0-Hub ermöglicht außerdem, den Bildschirm als Dockingstation für Notebooks zu verwenden. Schön sind die fünf Jahre Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice, die professionellen Nutzern einen zusätzlichen Kaufanreiz bietet.

Preis: 2.300 Euro

Pro

  • sehr hochwertiger Monitor
  • praktische Selbstkalibrierung
  • USB-3.0-Hub
  • 5 Jahre Garantie

Contra

  • sehr teuer
  • relativ langsam

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(Bild: Adobe Stock und Monitor-Hersteller)

LG – ULTRAFINE 27MD5KA-B

Apple vermarktet den LG Ultra 27MD5K derzeit exklusiv als Nachfolger des seligen Thunderbolt-Displays, und das nicht ohne Grund: Der 27 Zoll große 5K-Monitor glänzt mit einer Auflösung von 5120 x 2880 Pixeln und wird ausschließlich über die Thunderbolt-3-Schnittstelle mit dem Mac verbunden. PCs dürften ebenfalls kein Problem sein, solange sie nur über die entsprechende Schnittstelle verfügen, denn andere gibt es nicht. Kurioserweise liefert LG aber derzeit keine Windows-Software für das Gerät.

Der Monitor glänzt durch einen vergleichsweise niedrigen Preis und seine gute Ausstattung: Statt Adobe-RGB wird der P3-Farbraum mit 10-Bit-Farbtiefe unterstützt, der vor allem für die Videoproduktion relevant ist. Mit seiner großen Helligkeit und dem ordentlichen Kontrastverhältnis eignet sich er dabei hervorragend als Arbeitsmonitor für Mac-affine Photoshopper. Eingebaut sind zudem Lautsprecher, eine Webcam samt Mikrofon und Lautsprecher. Zudem kann er als USB-3.1-Hub dienen, eine zusätzliche Thunderbolt-3-Schnittstelle gibt es aber nicht. Der größte Vorteil des Bildschirms ist, dass er Macbooks mit nur einem Kabel mit Strom, Monitor und USB versorgt, was für Ordnung auf dem Schreibtisch sorgt. Für die Kalibrierung ist allerdings ein separates Kalibriergerät eines Drittherstellers nötig.

Preis: 1.484 Euro

Pro

  • großes 5K-Display
  • Thunderbolt-3-Anschluss
  • gute Ausstattung
  • derzeit nur für Macs

Contra

  • keine zusätzlichen Eingänge
  • nur USB-Type-C-Anschlüsse

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(Bild: Adobe Stock und Monitor-Hersteller)

DELL – ULTRASHARP UP3216Q (4K)

Auch Dell liefert mit dem UP3216Q einen gigantischen 4K-Monitor für Photoshopper und bewirbt diesen mit besonders idealer Farbabdeckung: Tatsächlich deckt der Bildschirm 99,5 % des Adobe-RGB-Farbraums ab und sogar 100 % der Standards sRGB und REC 709. Die DCI-P3-Farbabdeckung liegt bei 87 %, was insgesamt sehr gute Werte sind. Das 31,5 Zoll messende Gerät besitzt zwar „nur“ eine 4K-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln, ist dafür aber ab Werk seitens Dell kalibriert.

Zusätzlich besitzt er eine integrierte Kalibrierungssoftware, die auf X-Rites i1-Display-Pro-Kalibriergerät abgestimmt ist. Eine eigene Kalibrierungsfunktion wie das Eizo-Modell besitzt der Dell jedoch nicht. Dafür ist er dank seines integrierten USB-3.0-Hubs mit vier Ausgängen ausgesprochen alltagstauglich. Displayport, Mini-Displayport, HDMI sorgen zudem für eine hohe Flexibilität bezüglich der Wahl des verwendeten Computers. Im Fotografen-Alltag praktisch ist zudem der integrierte Speicherkarten-Leser für SD-Karten an der linken Seite des Monitors. Wie bei Dell üblich ist die Software-Unterstützung des Monitors auf Windows-Systeme ausgelegt. Zudem gibt es keinen integrierten Lautsprecher: Dieser kann jedoch mit dem Dell-Soundbar AC511 nachgerüstet werden.

Preis: 1.234 Euro

Pro

  • sehr großes Display
  • viele Anschlüsse
  • hervorragende Farbwiedergabe
  • Werkskalibrierung

Contra

  • keine eigene Kalibrierfunktion
  • keine Lautsprecher

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(Bild: Adobe Stock und Monitor-Hersteller)

BENQ – SW2700PT

Wer einen leistungsstarken Monitor in Standardauflösung sucht, dürfte beim BenQ SW2700PT fündig werden: Der 27-Zoll-Bildschirm besitzt eine WQHD-Auflösung mit 2560 x 1440 Pixeln, das den Adobe-RGB-Farbraum zu 99 % abdeckt. Der professionelle Anspruch des speziell für Fotografen entwickelten Bildschirms zeigt sich vor allem in seiner integrierten Farbkalibrierung, auf die per Windows- oder Mac-Software zugegriffen werden kann. Wie beim Dell Ultrasharp UP3216Q ist hierfür zwar ein separates Kalibriergerät nötig; allerdings ist der Monitor auf eine deutlich breitere Palette an Kalibriergeräten abgestimmt: Neben den X-Rite-Profi-Lösungen i1 Display Pro und i1 Pro werden auch „einfache“ Geräte wie Datacolors Spyder 4 und 5 unterstützt.

Zusätzlich ist der Monitor ab Werk auf eine einheitliche Farbwiedergabe abgestimmt. Besonders praktisch ist der extern im Fuß eingebaute On-Screen-Controller, mit dem sich Einstellungen am Gerät buchstäblich im Handumdrehen vornehmen lassen. Ein praktischer Blendschutz befindet sich ebenfalls im Lieferumfang. Als einer der wenigen aktuellen Bildschirme besitzt das Gerät noch einen DVI-Anschluss, zusätzlich gibt es aber auch HDMI- undDisplayport. Ein USB-Hub mit allerdings nur zwei Anschlüssen ist ebenfalls verbaut.

Preis: 675 Euro

Pro

  • klassische WQHD-Auflösung
  • DVI-Anschluss für ältere Rechner
  • Hardware-Kalibrierung
  • Blendschutz

Contra

  • keine Lautsprecher
  • USB-Hub mit nur zwei Ausgängen

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(Bild: Adobe Stock und Monitor-Hersteller)

DELL – ULTRASHARP U2715H

Große 27-Zoll-Monitore mit WQHD-Auflösung gibt es wie Sand am Meer, doch nur wenige bieten so viel fürs Geld wie Dells Ultrasharp U2715H: Auch dieser Bildschirm deckt den Adobe-Farbraum zu 99 % ab, punktet aber vor allem durch seine Helligkeit und die extrem gleichmäßige Ausleuchtung. Der sehr schlanke Display-Rahmen prädestiniert das Gerät zudem für den Dual-Monitor-Betrieb, zwischen beiden Monitoren befindet sich dann nur ein 1,2 Zentimeter breites Rahmenteil.

Anders als viele Geräte dieser Klasse hat Dell zudem eine Pivot-Funktion in den höhenverstellbaren Fuß integriert. Eine Kalibrierung seitens des Geräts gibt es allerdings nicht, hier muss eine externe Kalibrierungslösung herhalten. Dafür punktet der Dell mit klassischer Auflösung bei seiner Alltagstauglichkeit: Satte fünf USB-Anschlüsse stehen über den integrierten Hub zur Verfügung, zudem nimmt er mit zwei HDMI-Anschlüssen, einem Displayport und einem Mini-Displayport Kontakt zu den meisten aktuellen Endgeräten auf. Praktisch für den Multi-Monitor-Betrieb ist der Displayport-Ausgang: Ein zweiter Monitor belegt dann keinen Platz am Computer, stattdessen wird dieser am Dell angeschlossen. Das ist besonders bei schlanken Notebooks ausgesprochen praktisch.

Preis: 358 Euro

Pro

  • klassische WQHD-Auflösung
  • zahlreiche Anschlüsse
  • ideal für Mehr-Monitor-Betrieb
  • sehr preiswert

Contra

  • keine Lautsprecher
  • keine integrierte Kalibrierfunktion

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(Bild: Adobe Stock und Monitor-Hersteller)

PHILLIPS – BDM3270QP

Mit dem Phillips BDM3270QP erhalten Fotografen und Photoshopper einen praktischen WQHD-Bildschirm mit hochwertiger Farbwiedergabe im riesigen 32-Zoll-Format, also TV-Größe. Die Niederländer haben dem Gerät eine Farbtiefe von sage und schreibe 1,074 Milliarden Farben mit auf den Weg gegeben, was Farbverläufe nachhaltig eliminiert. Dabei hilft auch das rasante Phillips-AMVA-LED-Display, das für ein besonders stabiles Kontrastverhältnis und schnelle Reaktionszeiten sorgt. Leider unterstützt der Bildschirm nicht die üblichen 99 % des Adobe-RGB-Spektrums, sRGB muss hier ausreichen. 

Dafür ist der Bildschirm, bei dieser Größe eher untypisch, auch hochkant im Pivot-Modus verwendbar. Für die Kalibrierung steht leider auch hier keine interne Lösung zur Verfügung, ein externes Kalibriergerät sollte also vorhanden sein. Dafür ist der Bildschirm ausgesprochen alltagstauglich: Praktisch ist der Multi-View-Modus, mit dem Sie die Inhalte zweier Geräte gleichzeitig wiedergeben können, etwa des PCs und des Macs oder eines Streaming-Sticks. Dabei helfen auch die zahlreichen Anschlüsse, darunter neben Displayport und HDMI auch VGA und Dual-Link-DVI. Ein USB-Hub ist auch an Bord, zudem besitzt der Monitor eine eingebaute Webcam samt Mikrofon und eingebaute Lautsprecher.

Preis: 485 Euro

Pro

  • klassische WQHD-Auflösung
  • sehr großes panel
  • Multi-View-Modus mit Bild-in-Bild-Funktion
  • großes Farbspektrum

Contra

  • kein Adobe-RGB
  • keine integrierte Kalibrierfunktion

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Angefangen hat es vor neun Jahren: Apple stellte das iPhone 4 vor, das mit einem hochauflösenden Display glänzte. Das verdoppelte effektiv die Pixel in der Horizontalen und in der Vertikalen, weshalb hier vier Pixel saßen, wo vorher einer war. Apple nannte die Technik vollmundig Retina, weil die Einzelpixel bei normalem Betrachtungsabstand nicht mehr von der Netzhaut aufgelöst werden können: Die Pixeldichte des Monitors ist bei typischem Betrachtungsabstand höher als die der Sehzellen im Auge. Und tatsächlich brachte die Technik auf Smartphones und Tabletts eine signifikante Verbesserung der Bildqualität, allerdings zum Preis von Rechenzeit und Akkulaufzeit. Alle anderen Mobilgeräte-Hersteller von Samsung über LG bis Huawei zogen nach.

Was bedeuten Ultra HD, 4K & 5K?

Seit einiger Zeit gibt es die Technik auch für PCs, Macs und Notebooks: Apple verkauft mit dem Macbook Pro und dem iMac inzwischen fast ausschließlich Geräte mit der Pixel-Vervierfachung. Gleichzeitig strömen von den großen Monitor-Herstellern immer mehr Geräte mit der Bezeichnung Ultra HD (UHD), 4K oder 5K auf den Markt. Gemeint ist im Grunde immer das Gleiche:

Ein klassischer Pixel wird durch vier Pixel ersetzt, weil die horizontale und vertikale Auflösung jeweils verdoppelt wird.

Statt Full HD mit 1920 x 1080 Pixeln bedeutet Ultra HD/4K eben 3840 x 2160 Pixel – also exakt viermal so viele Pixel und rund 4.000 („4K“) in der Horizontalen. 5K ist im Grunde das Gleiche, hier wird nur eine andere Ausgangsauflösung vervierfacht, nämlich 2560 x 1440 zu 5120 x 2880 und damit rund 5.000 Pixeln („5K“) in der Horizontalen. Im Grunde ganz einfach.

Bezeichnend ist allerdings, dass Apple beim Macbook, iPad und iPhone noch von Retina spricht, beim iMac jedoch nicht mehr. Der einfache Grund: Schon der alte, niedrig auflösende iMac besitzt – wie übrigens jeder Monitor, der bei 27-Zoll-Diagonale 2560 x 1440 oder mehr Pixel liefert – ab 81 Zentimetern Abstand Retina-Eigenschaften, wie Ihnen die Website www.isthisretina.com verrät. Sprich: Das Auge kann die einzelnen Pixel nicht mehr auflösen. Möglich wird das durch den Betrachtungsabstand: Während Smartphone-, Tablet- und Notebook-Displays üblicherweise nur wenige Zentimeter vom Auge entfernt sind, ist das bei Desktop-Monitoren anders. Der typische Betrachtungsabstand von rund 60 Zentimetern sorgt automatisch dafür, dass Einzelpixel nicht mehr erkennbar sind. Und so sind hochauflösende Displays am Notebook oder Mobilgerät durchaus sinnvoll, am Desktop jedoch ein möglicherweise verzichtbares technisches Detail. Zumindest, wenn Sie nicht mit 150 Prozent Sehkraft gesegnet sind.

Ultra HD und klassische Monitore

Allerdings hat Ultra HD/4K/5K gegenüber der alten Technik einen großen Vorteil: Auch wenn die Pixel so oder so beim normalen Betrachtungsabstand nicht erkennbar sind, so werden doch vor allen Dingen sehr kleine Elemente deutlich schärfer dargestellt. Gerade bei Text – sowohl beim reinen Schreiben als auch bei der Erstellung von Photoshop-Projekten – ist selbst für das ungeschulte Auge ein deutlicher Unterschied zu erkennen. Das ist nur logisch: Stellt man sich die Pixel zueinander als Stufen vor, werden diese durch die höhere Auflösung kleiner. Feine Details werden dadurch schärfer. Gerade Photoshopper, die viel mit feinen Details arbeiten, können davon profitieren.

Allerdings haben auch die klassischen niedrig auflösenden Monitore ihre Vorteile. Der wichtigste: Sie arbeiten mit wirklich jedem aktuellen PC zusammen. Das Problem bei Ultra HD/4K/5K ist nämlich, dass die Pixel-Vervierfachung auch eine entsprechend leistungsstarke Grafikkarte voraussetzt. Schließlich müssen viermal so viele Pixel berechnet werden, und das bei einer Bildwiederholrate von typischerweise 60 Hertz bei modernen LCD-Monitoren. Die Grafikkarte muss also 60 mal pro Sekunde ein Bild erstellen, das bei einem normalen 4K-Monitor rund acht Megapixel hat – ein Problem für manch älteren oder schwächeren Computer, etwa Notebooks. Während die meisten aktuellen PCs und Notebooks das bei einem Monitor noch schaffen, wird es spätestens bei Dual-Monitor-Set-ups problematisch: Hier sind oft nur modernste Rechner in der Lage, zwei oder mehr Ultra-HD-Monitore gleichzeitig anzusprechen. Der Umstieg auf 4K/5K-Technologie zieht also neben dem oft deutlich höheren Preis für den Monitor an sich gegebenenfalls die Folgekosten einer Neuanschaffung der Computer-Hardware nach sich – sei es in Form einer neuen Grafikkarte oder, bei Notebooks, eines komplett neuen Rechners. Und das für einen Unterschied, den Sie dann doch nicht unbedingt sehen können.

4K oder Standardauflösung?

Unterm Strich steht es Ihnen natürlich frei, auf welches Monitorsystem Sie setzen. Die Zukunft wird natürlich den 4K/5K-Bildschirmen gehören: Schon jetzt sind neue Modelle im hochpreisigeren Segment eher mit dieser Auflösung ausgestattet. Die höhere Bildschärfe, die auf den ersten Blick als deutliches Argument für hochauflösende Monitore zu werten ist, relativiert sich mit der Zunahme des Betrachtungsabstands: Für das menschliche Auge bietet die 4K/5K-Auflösung am Desktop – anders als an Notebooks, Tablets und Smartphones – keinen all zu großen Vorteil. Wenn Sie bislang keine Schärfe-Probleme mit Ihrem Monitor mit klassischer Auflösung hatten, ist Ultra HD eher eine Marketing- Spielerei denn ein echter Mehrwert.

In der Praxis wichtiger sind andere Faktoren, darunter ein breiter Adobe-RGB-Farbraum und eine zuverlässige Kalibrierbarkeit, also eine wertige Hardware samt Bildschirmbeleuchtung, die sich relativ klar anhand des Preises definieren lässt: je teurer der Monitor, desto besser sind die in ihm verbauten Komponenten. Zusätzliche Details wie USB-Anschlüsse, etwa um den Bildschirm als Docking-Station zu verwenden, oder ein entspiegeltes Panel sind Faktoren, die im Alltag eher eine Rolle spielen. Zumal sich mit dem Kauf eines klassisch auflösenden Monitors auch finanziell Vorteile ergeben: Ultra-HD-Modelle sind derzeit in aller Regel rund doppelt so teuer wie vergleichbare Standardmodelle. Statt eines 4K-Monitors können Sie so auch zwei reguläre Bildschirme anschaffen, die Ihr PC oder Mac auch auf jeden Fall ohne Weiteres ansteuern kann – und das trägt im Photoshop-Alltag möglicherweise mehr zur Produktivität bei als eine höhere Auflösung.

Worauf Sie beim Kauf eines neuen Monitors unbedingt achten sollten

Auch wenn die Marketing-Abteilungen der Monitor-Hersteller und so mancher User Ultra HD als absolut zwingend sehen, spielen im täglichen Umgang mit einem Monitor andere Faktoren eine Rolle. Etwa die Auflösung pro Bildschirmfläche: Je mehr Pixel pro Zoll (PPI) dargestellt werden, desto „kleiner“ ist die Darstellung. Ein gutes Beispiel sind Dells Schwestermodelle U2515H und U2715H: Die Monitore mit 25 respektive 27 Zoll sind weitestgehend identisch, die zwei Zoll Unterschied in der Bilddiagonale ändern jedoch den PPI-Wert massiv: 117,5 PPI beim 25-Zoll-Modell stehen hier gegen knapp 109 PPI beim 27-Zoll-Bildschirm. Die einzelnen Pixel werden größer oder kleiner und damit auch die Bedienelemente, was ergonomisch problematisch sein kann. Bei Ultra-HD-Monitoren müssen Sie zum Vergleich der Darstellungsgröße die geviertelte Auflösung heranziehen, also bei 3840 x 2160 Pixeln Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel.

Auch der Formfaktor des Bildschirms an sich ist wichtig: Es gibt die klassischen Formate 16:9 und 16:10, seit einigen Jahren aber auch extrem breite Bildschirme im 21:9-Format mit Sonderauflösungen, etwa LGs 38UC99W, der eine 4K-Auflösung von 3.840 x 1.600 Pixeln auf 38 Zoll auflöst. Oft übersehen wird die Qualität des Panels, der Farbraum und die Alltagstauglichkeit: Preiswerten Monitoren fehlt oft die Fähigkeit, den gesamten Adobe-RGB-Farbraum wiederzugeben. Der ist jedoch für eine präzise Bildbearbeitung unverzichtbar. Die Qualität des Panels, vor allem in Sachen Ausleuchtung, spielt zudem eine wichtige Rolle bei der Kalibrierung. Beim Testen hilft Eizos Online-Monitortest, der unter www.eizo.de zur Verfügung steht. Gerne vergessen werden auch simple Faktoren der Alltagstauglichkeit wie USB-Anschlüsse oder eine hohe Varianz an Eingängen wie Display-Port oder HDMI.

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