Facebook will das Internet mit Drohnen nach Afrika bringen

Geschrieben von Martin Grabmair
05.03.2014
13:32 Uhr

Facebook steht kurz vor dem Erwerb des Drohnenherstellers Titan Aerospace. Facebooks Chef Mark Zuckerberg will mit den Maschinen das Internet kostengünstig nach Afrika bringen.

(Bild: Titan Aerospace)
(Bild: Titan Aerospace)
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Facebook bereitet sich offenbar auf eine weitere Firmen-Übernahme vor. Nach Informationen der Webseiten TechCrunch und CNBC wird das Soziale Netzwerk den Drohnen-Hersteller Titan Aerospace für rund 60 Millionen US-Dollar kaufen. Angesichts des 19-Milliarden-Dollar-Deals von WhatsApp ist das geradezu ein Schnäppchen.

Für den neuesten Zukauf ist wohl Mark Zuckerbergs langfristiger Plan die ganze Welt „Online“ zu bringen verantwortlich. Mit den solarbetriebenen Drohnen von Titan Aerospace, die bis zu fünf Jahre am Stück in der Luft bleiben können, sollen teure Satelliten, Kabel und Funktürme ersetzt werden. Das Unternehmen behauptet, dass eine einzige Drohne rund Hundert Mobilfunknetz-Türme obsolet machen kann.

Linktipp – Zuckerbergs Internet.org kassiert erste Kritik

Facebooks Chef will das Projekt angeblich zuerst in Afrika starten. Dazu soll Titan Aerospace rund 11.000 Drohnen des Modells Solara 60 für Zuckerbergs Initiative Internet.org herstellen. Mit dieser Initiative, an der auch Nokia, Ericsson, MediaTek, Opera, Samsung und Qualcomm beteiligt sind, will Zuckerberg drei Milliarden Menschen den Zugang zum Internet ermöglichen.

(Bild: Titan Aerospace)

In Afrika und Asien leben Milliarden Menschen ohne zuverlässigen Internetanschluss. Für Facebook, Google & Co. ist das ein gigantischer unterentwickelter Markt. Kein Wunder, dass die Unternehmen mit verschiedenen Ideen und Initiativen den Ausbau der Internet-Infrastruktur voran treiben wollen. Teilweise auch mit auf den ersten Blick kruden Ideen: So bastelt Google an einer ähnlichen Strategie. Nur will der Suchmaschinen-Gigant keine Drohnen sondern riesige Luftballons nutzen.

Linktipp – Kostenloses WLAN für Dritte-Welt-Länder: Google plant Internetversorgung aus der Luft

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Kommentar

Mark Zuckerberg gibt gerne humanitäre Gründe für seine weltweiten Internet-Ausbau-Pläne an. Er versucht sich damit auf eine Stufe mit Bill Gates zu stellen, der Milliarden für die Bekämpfung von Krankheiten in Dritte-Welt-Ländern spendete.

Unbestreitbar ist der Nutzen des Internets zur weltweiten Vernetzung und Informationsbeschaffung. Das es sich dabei um Zuckerbergs treibendes Motiv handelt, darf aber bezweifelt werden. Allenfalls ist es ein positiver Nebeneffekt. Drei Milliarden neue Internet-Nutzer bedeutet eben auch drei Milliarden potenzielle Facebook-Kunden. Und genau in dieser Profitmaximierung dürfte der wahre Grund für Zuckerbergs Ambitionen liegen.

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