Test

Test: PreSonus Atom SQ - DAW-Controller, nicht nur für Studio One

Der Controller macht einen soliden Eindruck. Die acht großen Endlosregler haben einen angenehmen Drehwiderstand, die Taster besitzen einen spürbaren Druckpunkt. Die 32 mehrfarbig beleuchteten Pads sind mit ca. 2,5 x 1,5 cm kleiner ausgefallen als bei Maschine oder vergleichbaren Pad-Controllern, bieten aber ein gutes Spielgefühl. Sie sind anschlagdynamisch und verarbeiten auch Aftertouch (sogar polyphon!). Zwischen Reglern und Pads ist ein frei konfigurierbarer Touchstrip mit LED-Kette angebracht. Ein gut ablesbares Display dient zur Darstellung wichtiger Informationen und in Verbindung mit den Pfeiltastern und zugehörigem Regler zur Menü-Navigation, eine mehrfarbige Transportsektion ist ebenfalls integriert. ATOM SQ ist kompakt ausgefallen und wird auch auf einem beengten Desktop seinen Platz finden. Die Stromversorgung erfolgt über den USB-C-Anschluss, mit dem Sie ATOM SQ auch mit dem Computer verbinden. Weitere Anschlüsse gibt es nicht.

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DAW-Controller

Im Song-Modus haben Sie Zugriff auf die klassischen Mischpultfunktionen. Sie können Spuren für die Aufnahme scharfschalten, stummschalten oder einzeln abhören. Auch das Zoomen und Navigieren im Arrangement können Sie über den Controller erledigen, ebenso wie die Transportsteuerung mit Play, Record etc. Hierzu bedient sich ATOM

SQ der standardisierten Mackie-Protokolle und ist damit kompatibel zu allen gängigen DAWs. In Studio One geht die Integration noch ein gutes Stück tiefer, Sie können dort auch Marker im Song setzen oder Effekte durchscrollen. Auch in Ableton Live haben Sie erweiterte Funktionen. Tracks werden mit Namen angezeigt, lassen sich durchsteppen und über die Regler in der Lautstärke anpassen sowie Clips und Szenen vom Controller aus starten.

Pad- und Keyboard-Controller

Im Instrumenten-Modus nutzen Sie die Pads als Tastatur, um Drums und Instrumente zu spielen. Hierfür stehen ver- schiedenen Tonskalen zur Verfügung. Mit den acht Reglern steuern Sie die Parameter des gewählten Software-Synthesizers. In diesem Modus können Sie auch den integrierten Arpeggiator mit verschiedenen Abspielrichtungen und Swing-Option nutzen. Das Spielen über die Tasten funktioniert grundsätzlich gut und ist eine durchaus brauchbare Alternative, wenn gerade kein echtes Keyboard in Reichweite ist. Im Test hatten wir aber manchmal mit Doppeltriggern zu kämpfen.

In Studio One haben Sie direkten Zugriff auf die Instrumente und können Sie über den Controller laden, bei Impact zeigen die Pads farbig die Belegung mit Samples an. Auch in Ableton Live haben Sie Zugriff auf Browser und können einzelne Devices laden und über die Regler bearbeiten, aber leider mit einem gewichtigen Nachteil: Die Belegung wird nicht im Display angezeigt! Sie sind also im Blindflug unterwegs und müssen durch Ausprobieren herausfinden, welcher Parameter auf welchem Regler liegt. Hier hoffen wir auf Nachbesserung im Rahmen eines Updates. Gleiches gilt für den User-Modus, in dem Sie die Regler frei mit DAW-Befehlen oder MIDI-CC zur Steuerung externer Hardware im Standalone-Betrieb belegen können. Sehr praktisch, aber ohne Anzeige der Belegung in Form von Parameternamen eine ständige Denkaufgabe.

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Stepsequenzer in Studio One

Zur tiefer gehenden Bearbeitung eingespielter Sequenzen und Pattern dient der Edit-Modus, der in Studio One den passenden Editor öffnet und über Menü und Regler Zugriff auf gängige Funktionen wie Quantisierung, Anschlagdynamik sowie Verschieben und Transponieren von Noten direkt vom Controller aus bietet.

Den Nutzern von Studio One vorbehalten ist auch der Stepsequenzer auf Grundlage des DAW-eigenen Pattern-Edi- tors, den Sie in klassischer TR-X0X-Manier zur Programmierung von Grooves nutzen können. Über den Controller lassen sich Drumkits auswählen, die Länge des Pattern verändern, Variationen anwählen, quantisieren und Zugriff auf alle weiteren wichtigen Funktionen nehmen, sodass sich komplette Beats ohne einen Griff zur Maus erstellen lassen. Hier würden wir uns eine vergleichbare Funktionalität auch in anderen DAWs oder am Besten sogar im Standalone-Betrieb wünschen.

Fazit

ATOM SQ kombiniert DAW- und Pad/Keyboard-Controller in solider Verpackung. Besonders interessant ist er für Nutzer der DAW Studio One, die von unkomplizierter Installation, tiefgehender Einbindung und integriertem Stepsequenzer profitieren. Auch für Nutzer von Ableton Live stellt er eine kompakte und günstige Alternative zu Push dar, wobei die kleinen Pads mit angenehmem Spielgefühl und polyphonem Aftertouch überzeugen.

Bewertung
Name
Presonus ATOM SQ
Website
Pro
  • kompakte Form
  • 32 Pads
  • als Keyboard nutzbar
  • polyphoner Aftertouch
  • konfigurierbarer Touchstrip
  • Arpeggiator
  • DAW-Integration (S1/Live)
  • Stepsequenzer (S1)
Contra
  • keine Anzeige der Reglerbelegung
Preis
239 EUR
Bewertung
(83%)
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