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Facebook laut Studie bei Jugendlichen „so gut wie tot und begraben“

Facebook ist den Jugendlichen nicht mehr cool genug. Zu diesem Zwischenergebnis gelangt eine von der Europäischen Union finanzierte Studie. Die Gewinner: WhatsApp, Twitter, Instagram und Snapchat.

Daniel Miller, Professor für materielle Kultur am University College, London, stellt während seiner Studie fest, dass Jugendliche in Europa sich von Facebook abwenden, und zwar „in Scharen“, und sich stattdessen anderen Netzwerken, die „cooler“ sind, zuwenden. Das zumindest legt die Studie nahe, die 16 bis 18-Jährige in Großbritannien über einen Zeitraum von 15 Monaten auf die Nutzung sozialer Netzwerke untersucht. Demnach seien die Jugendlichen sogar peinlich berührt, wenn man sie mit Facebook in Verbindung bringt. 

Das Ganze, so Miller, sei vor allem das Ergebnis der Tatsache, dass sich die Eltern der Jugendlichen ebenfalls bei Facebook anmelden und dort das Leben ihrer Kinder im Blick haben. Das führe dazu, dass die Jugendlichen sich cooleren Netzwerken wie Snapchat, Twitter und Instagram zuwenden. Das Verlangen nach einem neuen Medium treibt die junge Generation also zu anderen Netzwerken. Facebook könnte also bald nur noch von überwiegend älteren Personen bevölkert sein.

Interessant sei aber, dass Facebook nach wie vor in technischer Hinsicht deutlich besser sei als die Konkurrenz. Das betrifft vor allem den Umgang mit Fotoalben, die Einsicht in den Beziehungsstatus Anderer und die Organisation von Partys und Ereignissen. Doch die Konkurrenz sei in einzelnen Dingen besser: WhatsApp sei besser für die Kommunikation und Instagram cooler in Sachen Fotos. 

Die Studie ist noch nicht abgeschlossen. Für 2014 erwartet Daniel Miller, dass Facebook sich in eine Plattform verwandelt, auf der man in Kontakt bleibt mit Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern. Doch Facebook müsse, so Daniel Miller, ein anderes Terrain abgrasen, um weiterhin gegen die Konkurrenz bestehen zu können.  

 
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