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Microsoft: Zu feige für ein Surface Mini

Das war wohl nichts mit dem Surface Mini. Stattdessen haben wir von Microsoft mit dem Surface Pro 3 ein neues Convertible bekommen. Das Gerät ist zwar hervorragend, aber eigentlich braucht es niemand, schließlich gibt es Ultrabooks, Phablets und Tablets.

Eigentlich sind wir – und der Großteil der Medien – davon ausgegangen, dass Microsoft am vergangenen Dienstag ein Surface Mini vorstellen wird. Zwar bestand auch die Möglichkeit der Präsentation eines neuen Surface Pros. Da das Unternehmen allerdings erst im Herbst mit dem Surface Pro 2 ein neues Gerät dieser Modell-Reihe vorgestellt hatte, schätzen wir dies als sehr gering ein.

Hervorragende Hardware

Nun hat der Software-Gigant doch ein Surface Pro 3 präsentiert – wenn auch mit einigen unvorhergesehenen aber positiven Überraschungen. So beträgt die Bildschirmdiagonale 12,2, Zoll (2.160 x 1.440 Pixel). Das ist noch einmal 1,6 Zoll mehr als bei den Vorgängern. Auch beim Prozessor setzt Microsoft für Tablets neue Maßstäbe. Das Surface Pro 2 ist, je nach Modell, mit einem Intel Core i3, i5 oder i7 ausgestattet.

Linktipp – Vergleichstest: Microsoft Surface 2 und Surface Pro 2

Der Arbeitsspeicher liegt ebenfalls modellabhängig bei 4 oder 8 GB. Zudem haben Käufer die Wahl zwischen einer SSD mit 128 GB, 256 GB oder 512 GB. Dementsprechend hoch ist auch der Preis: Das Surface Pro 3 kostet zwischen 800 und 1950 Euro. Zubehör wie der Surface Pen oder das Surface Pro Type Cover kosten extra. Das Gewicht des Surface Pro 3 liegt zwar rund 100 Gramm unter dem des Pro oder Pro 2, ist für ein Tablet mit 800 Gramm aber immer noch sehr hoch. Dafür ist das Gerät mit 9,1 Millimetern circa 4 Millimeter schlanker als der Vorgänger.

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Kein Tablet und kein Ultrabook, sondern ein Convertible

Für ein klassisches Tablet ist das Surface Pro 3 zu groß und schwer. Vergleichbare Geräte stellt lediglich Samsung mit seinem Galaxy NotePro 12.2 und dem Galaxy TabPro 12.2 her, die ebenfalls einen 12,2-Zoll-Sscreen besitzen und mehr als 730 Gramm wiegen. Im Gegensatz zu diesen Geräten läuft auf dem Surface Pro 3 jedoch ein vollständiges Windows und ist damit wesentlich vielseitiger einsetzbar als die Android-Tablets von Samsung. Außerdem ist das Tablet mit einer Docking-Station ausgestattet, an die der Nutzer diverse Peripherie-Geräte anschließen kann, wie eine Tastatur oder eine richtige Docking-Station mit weiteren Anschlüssen.

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Mit angeschlossener Tastatur und dank des Kickstands auf der Rückseite wird das Surface Pro 3 zu einem vollständigen Ultrabook. Am ehesten passt es also in die Kategorie der Convertibles – die als Tablet und als Notebook verwendet werden können. Vergleichbar ist das Surface Pro 3 mit dem Lenovo Yoga 2 Pro, dessen Tastatur jedoch nicht abgesteckt werden kann und das deshalb deutlich schwerer und dicker ist, genau wie das Dell XPS 12.

Die meisten anderen Convertibles besitzen wesentlich schlechtere Hardware, kein vollständiges Windows, sondern nur ein Tablet-Betriebssystem oder keinen Docking-Anschluss. Lediglich das Lenovo Thinkpad Helix passt in exakt die gleiche Nische wie das Surface Pro 3, es ist jedoch schwerer, teurer und besitzt schlechtere Hardware. Toshibas Portégé Z1ßt-A-10M ist dagegen im Notebook-Modus aufgrund der mäßigen Verarbeitung kaum zu gebrauchen.

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Warum kein Surface Mini?

Warum sich Microsoft dazu entschlossen hat kein Surface Mini auf den Markt zu bringen, sondern in eine kaum besetzte Nische vorzustoßen, ist aus Sicht der Verbraucher etwas unverständlich. In den Köpfen der Marketing-Abteilungsleiter macht es jedoch Sinn. Angeblich sieht Microsoft, allen voran der neue Chef Satya Nadella und der Entwicklungs-Chef Stephen Elop, bei den kleineren Tablets eine zu Große Konkurrenz durch iOS- und Android-Produkte. Man befürchtete einen Flop.

Außerdem haben Dell und Lenovo diese Nische für Windows bereits besetzt. Ein Erfolg in einer neuen Nische ist auf den ersten Blick leichter zu erzielen. Sofern man die Kunden davon überzeugen kann, dass ein Produkt aus dieser neuen Kategorie unverzichtbar ist, wie es zum Beispiel Apple mit dem iPad für die Tablets gelungen ist.

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Nun haben Convertibles allerdings ein Problem: Sie sind schlechtere Ultrabooks. Zum Beispiel ist der Neigungswinkel des Displays nur selten stufenlos einstellbar. Dock und Tablet sind oft nur unzureichend miteinander verbunden. Die Hardware eines Convertibles in der Regel schlechter als die eines Ultrabooks, kostet aber mehr. Außerdem sind sie aufgrund ihres hohen Gewichts und der unhandlichen Größe auch als Tablet nur unzureichend zu gebrauchen.

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