Ratgeber

Marktübersicht: Video-on-Demand-Anbieter für Mac & iOS

Apples iTunes Store ist sicherlich das am besten in die Betriebssysteme ­integrierte Video-on-Demand-Angebot für Mac und iOS-Geräte, aber bei Weitem nicht das einzige – und Abos oder Flatrates werden auch nicht angeboten. Wir verschaffen deshalb einen Überblick über die Konkurrenzangebote.

Jeder ist mal mehr, mal weniger auf der Suche nach Möglichkeiten, dem stressigen Alltag zu entfliehen und einfach mal abzuschalten. Was bietet sich da mehr an als ein unterhaltsamer Film oder eine TV-Serie? Obwohl die Mehrzahl aller Mac- und iOS-Geräte-Anwender in der Regel den iTunes Store nutzt, um Filme auszuleihen oder zu kaufen, ist das Angebot potenzieller Dienste mittlerweile deutlich größer. Wenn es um die Integration der Bezugsmöglichkeiten und digitalen Inhalte in die Apple-Geräte und Betriebssysteme geht, ist Apples iTunes Store sicherlich erste Wahl. Doch alternative Dienste bieten häufig an, was dem iTunes Store fehlt: Abo- und Flatratemodelle.

Linktipp – Leihen statt kaufen: Musik, Filme und E-Books günstig auf Tablet und Smartphone nutzen

Diese enthalten zwar quasi nie brandaktuelle Blockbuster, da diese aus lizenzrechtlichen Gründen nicht in derartige Modelle eingebunden werden dürfen, dennoch bleiben sie attraktiv. Denn im iTunes Store müssen auch für ältere Filme mindestens 0,99 Euro für das einmalige Leihen bezahlt werden, was sich bei Vielguckern schon läppern kann. Zudem lassen sich im iTunes Store keine Serien leihen, diese können lediglich in Einzelfolgen oder vollständig gekauft werden.

Abomodelle bieten hier oft auch für Serien attraktive Alternativen, auch wenn grundsätzlich das Gleiche gilt wie für Spielfilme: Erwarten Sie bei Video-on-Demand-Abos nicht die aktuellsten TV-Hits. In der Regel wollen die Produzenten mit diesen noch durch Fernsehausstrahlungen, DVD-Verkäufe oder digitale Vertriebswege wie den iTunes Store Geld verdienen. Erst später dürfen solche Inhalte auch im Rahmen günstigerer Video-on-Demand-Angebote dem Konsumenten zur Verfügung gestellt werden.

Im Folgenden stellen wir die – neben dem iTunes Store – wichtigsten Video-on-Demand-Anbieter für Besitzer von Macs und iOS-Geräten vor.

Watchever

Watchever ist das jüngste der hier aufgeführten Angebote und erst seit Anfang des Jahres verfügbar. Es handelt sich um ein Unternehmen, das zum französischen Mediengiganten Vivendi gehört und sich besonders dadurch auszeichnet, dass es auf sehr vielen unterschiedlichen Geräten und Betriebssystemen verfügbar ist.

So ist Watchever beispielsweise der einzige der hier aufgeführten Dienste, der direkt in Apples Medien-Box Apple TV integriert ist. Auch das monatlich kündbare Angebot kann direkt über iTunes abgeschlossen werden. Darüber hinaus kann eine Universal-App für iPhone und iPad über den iTunes Store geladen werden, und auch auf Android- und anderen Geräten ist Watchever verfügbar. Weiter ist positiv zu vermerken, dass zahlreiche der bei Watchever angebotenen Inhalte wahlweise auch mit originaler Tonspur zur Verfügung stehen.

Was das Angebot von Watchever grundsätzlich betrifft, so ist es sicherlich nicht das umfangreichste der hier vorgestellten, auch wenn uns keine genauen Vergleichszahlen zur Verfügung stehen. Im Bereich der TV-Serien ist man recht gut aufgestellt: Neben den ersten Staffeln noch aktueller Serien wie zum Beispiel „Dexter“, „Sherlock“ oder auch „The Big Bang Theory“ sind immer mal wieder aktuelle (und in diesem Fall fast exklusive) Highlights wie der „Two and a Half Men“-Nachfolger „Anger Management“ mit Charlie Sheen oder „Breaking Bad“ zu finden.

Insgesamt ist Watchever gerade für Apple-Anwender durchaus empfehlenswert, auch wenn das Angebot gern noch wachsen darf. Wer es ausprobieren mag, kann die 30-tägige Testphase nutzen.

Maxdome

Maxdome wirbt damit, die größte Online-Videothek Deutschlands zu sein, und das Angebot ist in der Tat sehr umfangreich. Seit einiger Zeit steht zudem endlich auch eine Universal-App zur Verfügung, mit der das Maxdome-Angebot auf iPhone und iPad genutzt werden kann. Diese bezieht im App Store noch relativ schlechte Kritiken, das allerdings in erster Linie, weil keine AirPlay-Funktion vorhanden ist. Der direkte Abruf und das Betrachten eines Films auf dem iPhone funktionierte (im WLAN) in unserem Praxistest problemlos.

Maxdome ist hauptsächlich durch seine Blockbuster-Optionen interessant. Wählt man zum ­Beispiel die Blockbuster Option M, so lassen sich 30 Tage lang vier beliebige Inhalte jeweils 48 Stunden lang abrufen – und das zum Preis von 9,99 Euro. Das beinhaltet eben auch aktuelle Blockbuster, die ansonsten jeweils mindestens 4,99 Euro für 48 Stunden kosten. Gerade, wer es also besonders auf brandaktuelle Spielfilme abgesehen hat und hierfür nicht stets den Gang zur Videothek antreten oder rund fünf Euro pro Film im Einzelabruf zahlen möchte, sollte Maxdome eine Chance geben.

Weniger kundenfreundlich zeigt sich Maxdome, wenn es um die Kündigung eines Abonnements (z. B. des Premium-Pakets) geht. Dies kann ausschließlich telefonisch erfolgen. Eine Hürde für den Kunden, was natürlich genau so vom Anbieter beabsichtigt ist. Glücklicherweise zeigt sich im Praxistest, dass der Service-Mitarbeiter am Ende der Telefonleitung nicht noch versuchte, uns von der Kündigung abzubringen.

Lovefilm

Gefühlt bietet der Amazon-Service ein ähnliches Video-on-Demand-Angebot wie Watchever, ist dabei mit einem monatlichen Beitrag von 6,99 Euro allerdings etwas günstiger. Dafür steht Lovefilm im Gegensatz zum Konkurrenten jedoch auch nicht direkt auf Apple oder dem iPhone zur Verfügung. Lediglich eine iPad-App wird derzeit angeboten.

Was Lovefilm auszeichnet, ist die Tatsache, dass sich das Video-on-Demand-Angebot auch mit einem postalischen DVD-Abo kombinieren lässt. Erhält man eine DVD von Lovefilm, schickt man diese, nachdem man sie gesehen hat, einfach in dem mitgelieferten Umschlag wieder zurück.

Das Top-Flatrate-Angebot bei Lovefilm kostet 17,99 Euro und bietet dafür unbegrenzten Video-on-Demand-Zugang sowie die Möglichkeit, sich unbegrenzt viele DVDs (oder Blu-rays) im Monat zuschicken zu lassen. Allerdings darf man nur zwei DVDs gleichzeitig ausleihen. Erst wenn diese zurückgeschickt werden, versendet Lovefilm neues Material.

Insgesamt bietet Lovefilm somit ein günstiges Video-on-Demand-Paket sowie günstige Kombi-Pakete.

Videoload

Erst kürzlich wurde das Videoportal einem optischen Relaunch unterzogen, sodass die entsprechende Website nun in neuem Glanz und mit neuem Logo erstrahlt. Ungleich wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass Videoload generell die günstigsten Einzelabruf-Optionen für aktuelle Blockbuster in unserer Marktübersicht bietet. Mit 3,99 Euro pro Blockbuster (bzw. 4,99 für die HD-Version) liegt das Portal jeweils 1 Euro unter der Konkurrenz von Maxdome. Auf der anderen Seite sind die Preise jedoch auf Augenhöhe mit dem iTunes Store, und eine Möglichkeit – sprich App –, Videoload auf dem iPad oder iPhone zu genießen, existiert nicht.

MyVideo

MyVideo läuft in unserer Übersicht etwas außer Konkurrenz, da das Angebot komplett kostenlos ist. Neben B- und C-Filmen, Musik-Videos und einigen deutschen Serien aus dem Pro7/Sat. 1-Portfolio erhält man hier aber dennoch einige lohnende Inhalte. So werden mitunter auch US-Serien wie „Sons of Anarchy“ oder „Spartacus“ gezeigt.

Altersnachweis: FSK - das Postident-Verfahren

Video-on-Demand-Dienste dürfen aus rechtlichen Gründen ihren angemeldeten Kunden nicht ohne Weiteres FSK-18-
Inhalte zugänglich machen. Dies kann erst nach einer Verifizierung des tatsächlichen Alters geschehen. Hierfür nutzen die Dienste in der Regel das Post­ident-Verfahren. Auf den Internetseiten des jeweiligen Anbieters finden sich Dokumente für das Verfahren, die  heruntergeladen, ausgedruckt, ausgefüllt und unterschrieben werden müssen. Im Anschluss muss man mit den ausgefüllten Dokumenten zur Post und legen dort seinen Personalausweis vorlegen. Die Postangestellten bestätigen daraufhin das Alter und schicken eine entsprechende Mitteilung an den Video-on-Demand-Dienstleister. Im Praxistest nutzten wir das Postident-Verfahren mit Lovefilm und Watchever. Bei Lovefilm wurden wir einen Tag nach Einreichen der Dokumente unmittelbar freigeschaltet, mussten aber eine Gebühr von 5 Euro zahlen.

Browser Plug-In: Microsoft Silverlight

Fast alle der vorgestellten Video-on-Demand-Dienste setzen bei der Nutzung via Browser auf dem Mac die Installation von Microsoft Silverlight voraus. Hierbei handelt es sich um ein kostenloses Plug-in für den Webbrowser – ähnlich Adobes Flash –, das unter anderem von Google Chrome, Safari und Firefox unterstützt wird. Silverlight stellt die Wiedergabe und das Digital Rights Management der angebotenen Inhalte sicher. Microsoft gibt als Hardware-Voraussetzungen für Microsoft Silverlight mindestens einen Intel Core Duo 1,83 GHz sowie 512 MB RAM an. Weitere Informationen zu Silverlight erhalten Sie unter www.microsoft.com/silverlight/. Wer das Plug-in wieder deinstallieren möchten, finden es in der System-Library unter: /Library/Internet Plug-ins/ Ziehen Sie Silverlight.plugin in den Papierkorb.

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