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Winamp: AOL schickt seinen beliebten Media-Player in Rente

Der allzeit beliebte Media-Player Winamp stellt seinen Dienst am 20. Dezember dieses Jahres ein. Notalgiker dürfte das hart treffen, galt Winamp in vieler Hinsicht als Vorreiter unter den Media-Playern. Viele der beliebten Funktionen in iTunes und anderen Konkurrenten würde es vielleicht so überhaupt nicht geben, dazu gehört die Musikbibliothek.

AOL wird seinen Musik-Player Winamp zum 20. Dezember dieses Jahres einstellen. Obwohl in den letzten Jahren immer mehr Musik- und Media-Player den Markt überfluteten, hielten PC-Nostalgiker an Winamp und dessen Funktionen weiterhin fest. Dies liegt vor allem daran, dass Winamp als Pionier auf dem Gebiet der digitalen Musik-Player gilt und es ohne ihn Giganten wie iTunes vermutlich überhaupt nicht oder nur mit eingeschränktem Funktionsumfang geben würde.

Funktionsumfang von Winamp

Der Winamp besticht durch zahlreiche, clevere Funktionen: So verfügt der Player über eine Musikbibliothek, die es dem Nutzer ermöglicht, unterschiedliche Medien wahlweise automatisch über intelligente Wiedergabelisten oder manuell zu verwalten. Ganz besonders spannend ist die Vielzahl an verschiedenen und äußerst praktischen Plug-ins, die beispielsweise MP3s mit akustischen beziehungsweise visuellen Effekten versehen oder sie im Handumdrehen in eine WAV-Datei konvertieren, um diese anschließend auf eine beschreibare CD zu brennen - selbst wenn einige dieser Funktionen nicht mehr den aktuellen Ansprüchen gerecht werden, waren sie dennoch zur damaligen Zeit bahnbrechend.

Eine weitere Besonderheit von Winamp war schon seit den frühesten Versionen die Wiedergabe von Shoutcast-Streams, dem dazugehörigen Internetradio. Der Nutzer findet Radiostreams und TV-Kanälen direkt im Medienbibliothek-Fenster, ohne dass er dabei die entsprechenden Webseiten aufrufen muss. Viele der Zeitgenossen boten diese Funktion damals nicht.

Rückblick in die Vergangenheit

1997 veröffentlichte der Erfinder Justin Frankel Winamp als Shareware. Ab Version 2.72 erschien das Programm erstmals als Komplettpaket in deutscher Sprache. Am 1. Juni 1999 kaufte AOL Nullsoft zusammen mit dem Streaming-Portal spinner.com für 400 Millionen US-Dollar. Einige Monate später wurde Winamp in der Version 2.50 zur Freeware.

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