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Yahoo übernimmt Tumblr für eine Milliarde Dollar

Der Internetriese Yahoo möchte sein angestaubtes Image aufpolieren und übernimmt für 1,1 Milliarden US-Dollar den Blogging-Dienst Tumblr. Bezahlt wird der Kauf aus Barmitteln. Der Dienst ist bei jüngeren Internet-Nutzern in der Altersklasse um die 20 Jahre sehr beliebt: Blogs lassen sich dort verhältnismäßig leicht aufsetzen und betreiben.

Yahoo startete in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ursprünglich als Suchmaschine, erweiterte mit eigenen oder hinzugekauften Beiträgen und betreibt nun einen Bauchladen mit verschiedensten Internet-Angeboten, darunter News-Beiträgen, Mail, Partnersuche, Sport und dergleichen mehr. Damit ähnelt das Portal eher deutschen Anbietern wie web.de als seinem damaligen Gegenspieler Google. Das Problem von Yahoo ist, dass es dadurch ein angestaubtes Image erhalten hat, von dem es sich mit der Akquisition von Tumblr trennen möchte. Das steht im Einklang mit der Äußerung des CFO von Yahoo, dass man mehr Nutzer im Alter von 18 bis 24 Jahren ansprechen will.  

Tumblr selbst ist bei einer jungen Zielgruppe beliebt. Das Microblogging, also das Verfassen kleiner und spontaner Nachrichten ist mit dem Dienst relativ einfach. Ein Blog ist hier mit wenigen Mausklicks erstellt und lässt sich auch von unterwegs per App betreiben.

Für Yahoo ist die Investition riskant. Entweder der Konzern hat Glück und kann sich über Tumblr verjüngen und zusätzliche Internet-Nutzer auf seine Hauptseiten locken oder das Ganze wird eine Geldvernichtungsmaschine. Derzeit ist die Werbung auf Tumblr nämlich moderat vertreten. Bei über 20 Millionen Nutzern mit ihren 73 Millionen Blogs und 61,6 täglichen Einträgen erlöst der Dienst lediglich 13 Millionen US-Dollar. Daher müsste Yahoo die Werbedichte steigern, dies könnte aber die Nutzerbasis verärgern.

Unklar ist auch, wie Yahoo mit den auf Tumblr geposteten Inhalten umgehen wird, hat doch der Blogging-Dienst bislang einen laxen Umgang mit den Inhalten der Blogs gepflegt. Vor allem wird gelegentlich nackte Haut gezeigt, was Yahoo kaum gefallen dürfte.

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