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Smart Rifle: So wird jedermann zum Scharfschützen

Das Internet der Dinge wird neuerdings um tödliche Schusswaffen erweitert. Das Ziel ist mit den sogenannten Smart Rifles kaum zu verfehlen. Außerdem kann das Jagdvideo via WLAN auf einen Computer übertragen werden. Auch das Militär interessiert sich für diese Waffen.

Das US-amerikanische Unternehmen Tracking Point hat Smartgewehre (Smart Rifles) erfunden. Dabei wurde das Waffensystem eines Kampfjets mit einem handelsüblichen Gewehr kombiniert. Der Zielfernrohr-Aufsatz besitzt neben Sensoren für Windrichtung und -stärke, Ausrichtung und Beschaffenheit des Geländes (zum Beispiel Gefälle oder Ebene) auch ein laserbasiertes Distanzmessgerät. Zudem ist das Gewehr mit einem WLAN-Server ausgestattet, mit dem die Schützen sich die Aufnahme des Zielfernrohrs live oder später auf dem Smartphone, Tablet oder PC ansehen können.

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Das Ziel wird mit einem Knopf nahe des Abzugs markiert. Anschließend berechnet das Zielfernrohr auf Basis der Sensordaten, wie das Gewehr für einen exakten Treffer ausgerichtet werden muss. Der Schuss löst sich erst, wenn der Abzug gedrückt wird und das Fadenkreuz exakt über der Markierung liegt. Bewegt sich das Ziel, wandert die Markierung mit. Ein Fehlschuss ist demnach schwieriger als das Ziel zu treffen. Über die WLAN-Schnittstelle kann das Ziel auch für einen anderen Schützen mit einem Smartgewehr markiert werden.

Die Smart Rifle wird mit einem vierstelligen PIN-Code entsperrt – ganz ähnlich wie ein Smartphone. Tracking Point hat das Gewehr für Hobbyjäger entwickelt, deren Schießtalent extrem limitiert ist. Mittlerweile interessiert sich aber auch das US-Militär für die Smart Rifles und hat einige Testexemplare bestellt. Schließlich wird mit diesen Waffen jeder noch so lausige Soldat zum Scharfschützen. Kritiker der Coalition to Stop Gun Violence äußerten jedoch Bedenken. Mit dieser Waffe könnte jeder Laie einen präzisen Mord über große Distanzen verüben.

Bisher verkaufte das Unternehmen circa 500 Gewehre pro Jahr für einen Betrag zwischen 10.000 und 27.000 US-Dollar. Mit einem Auftrag des Militärs könnte das texanische Unternehmen mit seinem 75 Mitarbeitern jedoch einen Jackpot gezogen haben.

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