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Revolution statt Evolution: Die wirklichen Innovationen des Galaxy S5

Erweiterte Display-Größe, verbesserte Akkulaufzeit und erhöhte Megapixel-Wert bei der Kamera: Diese und andere technischen Spezifikationen hat Samsung während des Unpacked5-Events im Rahmen des Mobile World Congress 2014 in Barcelona zwar als bedeutende Innovationen angepriesen, doch die wirklich originellen Funktionen und Eigenschaften liegen ganz woanders. Wir zeigen euch wo.

Gerade bei Smartphones steht die Display-Größe an vorderster Stelle – und auch während des Unpacked5-Events protzte Samsung bei seinem künftigen Flaggschiff Smartphone, dem Galaxy S5, mit dem Bildschirm, der allerdings nur um verschwindend geringe 0,1 Zoll (0,25 Zentimeter) gewachsen ist. Somit handelt es sich lediglich um eine Erweiterung, nicht aber um eine Innovation.

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Ähnliches gilt für die Batterie. Hat der 2.600-mAh-Akku des S4 schon nicht sonderlich beeindruckt, enttäuscht der lediglich um 200 mAh erweiterte Akku beim deutlich anspruchsvolleren S5 erst recht. Hier hat die Fachpresse im Vorfeld wenigstens eine Batterie jenseits der 3.000-mAh-Marke erwartet – auch wenn das keine wirkliche Innovation darstellt. Stattdessen trumpfte Samsung mit einem Stromsparmodus auf, der bei einer Akku-Kapazität von zehn Prozent noch bis zu 24 Stunden Stand-By-Zeit herausholt.

Prinzipiell eine gute Idee, doch wäre es effektiver gewesen, stattdessen einen deutlich stärkeren Akku zu verbauen, denn ein Farb-Display in einen Schwarz-Weiß-Modus zu versetzen ist alles andere als wünschenswert. Dass Akkus auch jenseits der 2.800 mAh-Marke liegen können, beweisen andere Hersteller wie der Konkurrent LG, der in seinem LG-G2-Vorzeige-Smartphone eine Batterie mit 3.000 mAh verbaut hat.

Während Samsung offensichtlich Spezifikationen hervorhebt, die sich gut vermarkten lassen, aber keine wirklichen Innovation darstellen, liegen die wirklichen Verbesserungen in anderen Bereichen des S5.

Kamera mit blitzschnellem Verschluss

Nach Außen prahlt Samsung mit einer verbauten 16 Megapixel-Kamera auf der Rückseite, auch wenn die Auflösung – gegenüber dem Vorgängermodell – lediglich um drei Megapixel angestiegen ist. Zugegeben, so manche Konkurrenzprodukte wie das iPhone 5s verfügen zwar nur über einen 8-Megapixel-Sensor, doch dafür gibt es wiederum Smartphones wie das Sony Xperia Z2, dessen integrierte Kamera stattliche 20,7 Megapixel leistet.

Samsung hat sich bei der Entwicklung des S5 also nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Dafür bietet die Kamera des Smartphones eine Auslösezeit von 0,3 Sekunden, die in Kombination mit HDR (High Dynamic Range Image) bislang in keinem uns bekannten Gerät verbaut ist – eine echte Innovation, denn so werden Schnappschüsse auch wirklich zu Schnappschüssen.

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Wasser- und Staubabweisend

Während in der jüngsten Vergangenheit Smartphones wasser- und staubanfällig waren und Hersteller daher oft Sondermodelle anfertigten, die mit diesen Umwelteinflüssen klar kommen und daher eine entsprechende IP-Zertifizierung erhielten, wie es beim Galaxy S4 und dem S4 Active der Fall ist, spart sich Samsung diese Doppelausführung nun erstmals und schottet sein S5 so gegen Wasser und Staub ab, dass es sogar die IP67-Zertifizierung erhält.

Die Kennziffer versichert, dass das Smartphone staubdicht und gegen zeitweiliges Untertauchen (bis zu 30 Minuten bei einer Wassertiefe von einem Meter) geschützt ist. Lediglich eigens für den Extrem-Outdoor-Einsatz konzipierte Handys (wohl gemerkt nicht Smartphones), wie sie Sonim herstellt, besitzen eine IP68-Zertifierung. Diese versichert nicht nur, dass die Handys staubdicht sind, sondern auch einen Schutz gegen dauerndes Untertauchen bieten, wobei hier die Wassertiefe vom Hersteller bestimmt wird.

Erweiterter Sensorenumfang

Im Galaxy S4 hat Samsung einige Sensoren verbaut – hierzu gehören ein Lichtsensor, der zwischen den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau unterscheidet sowie ein geomagnetischer Sensor, der das Erdmagnetfeld in drei Dimensionen misst und somit für Kompass-Funktionen essentiell ist. Das S5 hingegen verfügt nicht nur über diese und andere, bereits im Vorgängermodell verbaute Sensoren, sondern auch gänzlich neue Messfelder.

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Der Fingerabdrucksensor erlaubt es dem Nutzer, Online-Zahlungen unterwegs vorzunehmen und öffnet ihm den Zugang zum Privatmodus des Telefons, wo er sensible Daten wie Zugangsdaten ablegen kann. Da das iPhone 5s bereits über einen derartigen Fingerabdrucksensor verfügt, handelt es sich nur gegenüber dem S4 um einen Innovation. Der verbaute Pulsmesser, der sich bislang in erster Linie auf Smartwatches und Fitness reduziert, hingegen existiert weder im iPhone 5s, nocht im S4 und darf daher mit Recht als Innovation bezeichnet werden. Der Sensor nimmt nicht nur die Herzfrequenz auf, sondern schlägt auf Wunsch Alarm, sollte der Sportler es mit seinen Leibesertüchtigungen übertreiben.

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