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IFA Preview: Deutschland Premiere für Microsoft Surface Pro 3 und alter Trend aufgewärmt

Jedes Jahr veröffentlichen Hersteller neue Produkte und setzten künftige Trends, die sie gesammelt im Rahmen der IFA im September vorstellen. Doch: Bevor es soweit ist, geben die Unternehmen eine Vorgeschmack während der IFA Preview - und so war es auch dieses Jahr. Wir waren live vor Ort und zeigen euch, was im Herbst auf uns zukommen wird.

Gestern fand im Hotel Sofitel München Bayerpost die IFA Preview 2014 statt. Im Rahmen des ganztägigen Events stellten Hersteller ihre künftigen Produktneuheiten vor. Zudem fielen etliche Worte zu den Trends der Zukunft. Das heißt: Wo bewegen wir uns als Konsumenten hin und welche Technik spielt dabei eine zentrale Rolle.

Microsoft: Deutschland-Premiere des Surface Pro 3

Als einer der großen Hersteller präsentierte Microsoft das erste Mal die dritte Generation seines Surface Pro 3 in Deutschland. Ähnlich wie bei den beiden Vorgänger-Modellen platziert der Software-Riese das Gerät in eine Nische zwischen Laptop und Tablet. Während der Geschäftsbereichsleiter von Microsoft Deutschland die Werbetrommel rührte, indem er argumentierte, das Surface Pro 3 vereine die Vorteile eines Laptops mit denen eines Tablets, was zwar vereinzelt nachvollziehbar ist, aber andererseits auch für die beiden Vorgänger-Modelle gilt, ließ der verantwortliche Produkt-Manager letztendlich tatsächliche Neuerung verlauten.

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So erweiterte Microsoft die Display-Diagonale auf 12 Zoll, was der Durchschnittsbildschirmgröße eines Ultrabooks sehr nahe kommt und somit laut Unternehmensaussage das Arbeiten auf einem – wenn man es überhaupt noch als solches bezeichnen möchte – Tablet über den Tag hinweg erleichtert. Sicherlich, gegenüber einem 8- oder sogar 10-Zoll-Display schont ein 12-Zoll-großer Bildschirm die Augen, gleichzeitig wird das Gerät durch die zunehmende Diagonale auch deutlich sperriger, was wiederum mehr Platz in der Tasche einnimmt und somit das Mitführen erschwert. Gleichzeitig verringerte Microsoft die Tiefe des Surface Pro 3 auf 9,1 Millimeter, was einer Tragetasche im Inneren mehr Luft beschert und es dem Nutzer erleichtert, das Gerät auch über mehrere Stunden hinweg bequem in den Händen zu halten. Erstaunlich ist allerdings, dass in dem knapp 1-Zentimeter-dicken Gehäuse i3-, i5- und i7-Intel-CPUs weiterhin genügend Platz finden.

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Erfreulich ist außerdem die gestiegene Auflösung. Während sich das Surface Pro 2 mit 1.920 x 1.080 Pixel zufrieden geben muss, stellt das Surface Pro 3 Inhalte in einer Auflösung von 2.160 x 1.440 Pixel dar. Laut dem Produkt-Manager – und wir konnten uns selbst davon überzeugen – entsteht der Eindruck, die Pixel „kleben“ an der Glasscheibe. Für eine besser Audio-Qualität sorgen die nun an der Vorderseite, und nicht mehr länger an den Seitenrändern, befindlichen Lautsprecher, die den Klang frontal abgeben. Der Akku soll nun neun Stunden durchhalten, was laut Microsoft eine Steigerung von 15 Prozent ist.

Die Magnet-Tastaturen behielt Microsoft bei – vor allem, um die Optik und Haptik eines Laptops zu vermitteln. Im Gegensatz zu den vorherigen Tastaturen lässt sich der Winkel des Keyboards für das Surface Pro 3 verändern, was für mehr Stabilität und Komfort beim Arbeiten auf dem Schoß sorgen soll. Der Surface-Stift reagiert laut den Angaben des Produkt-Managers sensibler auf das Ausüben von Druck und soll Handschriften somit besser erkennen. Besonders praktisch ist das schnelle und somit bequeme Speichern von Notizen und anderen Daten per Knopfdruck in der Cloud. Da sich der Knopf direkt am Stiftschaft befindet, funktioniert der Stylus wie eine Fernbedienung.

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Während das Surface Pro 3 in den USA bereits erhältlich ist, lässt die Tablet-Laptop-Kombination hierzulande bis zum 28. August auf sich warten. Die Preisspanne beginnt bei knapp 800 Euro für 64 GB internen Speicher und endet bei knapp 2.000 Euro für 512 GB internen Speicher.

Connected Home 2.0 oder doch nur recycelt?

Ein Trend, der besonders hervorstach und aller Ansicht nach ein zentrale Rolle auf der IFA im September spielen wird, ist Connected Home oder auch Smart Home genannt. Hierzu äußerten sich gleich mehrere Hersteller, die allerdings nicht viel Neues zu berichten hatten. Im Gegenteil. Es entstand der Eindruck, dass viele Hersteller, darunter D-Link, das Thema lediglich noch einmal in das Gedächtnis der Journalisten und somit der Nutzer rufen möchten.

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Das heißt: D-Link sieht eine hohe Nachfrage zu Produkten für die Heimsicherung, einen Ansatz, den andere Hersteller ebenfalls seit längerem verfolgen und ihren Kunden bieten. Gleichzeitig sei erwähnt, dass D-Link an dem einen oder anderen Produkt gefeilt hat. So bietet das Unternehmen eine Überwachungskamera an, die so vorkonfiguriert ist, dass der Nutzer dise sofort einsetzen kann – auch als Zero Configuration (zu Deutsch: Null Konfiguration notwendig) bekannt. Hier kommt D-Link dem Internet der Dinge sehr nahe, denn dessen Philosophie besagt, dass die IP-fähigen Geräte im Hintergrund den Nutzer unauffällig unterstützen sollen, so dass dieser nicht oder so gut wie nicht selbst Hand anlegen muss.

Im Gegensatz zu D-Link, die das gesamte Heim beziehungsweise die darin befindlichen IP-fähigen Geräte immer enger miteinander vernetzen möchte, konzentrieren sich andere Hersteller auf Einzelaspekte. Dazu gehört der Zahnbürstenhersteller Oral B, dessen Fokus sich auf das Badezimmer begrenzt. Laut einer von Oral B zitierten Marktanalyse tritt die Zahnpflege bei Bürgern in Deutschland vermehrt in den Hintergrund. Um diesem schädlichen Trend entgegen zu wirken, hat das Unternehmen Oral B Smart Series 6000 und 7000 entwickelt und das Smartphone zum Zahnpflegehelfer erklärt.

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Das heißt: Die elektrische Zahnbürste verbindet sich via Bluetooth mit dem Telefon, woraufhin die drauf installierte App den Nutzer nicht nur daran erinnert, auch Zahnseide und Mundwasser zu verwenden, sondern ihm auch durch den Vorgang des Zähneputzens führt. So weiß er genau, wie lange er an welcher Stelle seine Kauleiste schrubben muss. Übt der Nutzer zu viel Druck aus, schlägt die App Alarm bevor das Zahnfleisch in Mitleidenschaft gezogen wird. Und da Zähneputzen nicht gerade zum Hobby der meisten Mitbürger gehört, informiert ein durch die App laufender Newsticker den Anwender über die neuesten Geschehnisse aus aller Welt. Das sorgt für Kurzweile. Die Oral B Smart Series ist ab dem 1. August verfügbar und schlägt mit knapp 250 Euro zu Buche.

Das Thema Vernetzung nimmt auch außerhalb der eigenen vier Wände eine wichtige Stellung ein. Erst vor kurzem stellte Amazon sein Fire Phone und die darauf laufende Software Firefly vor, die das Smartphone in ein mobiles Einkaufszentrum verwandelt. Das Unternehmen Yoints steigt ebenfalls in den Shopping-Bereich ein, will aber das – angeblich in Deutschland beliebte – Bonusprogramm revolutionieren, indem es die Plastikkarte durch eine App ersetzt. Und so funktioniert es: iBeacon-Installationen in Geschäften verteilen bereits beim Betreten Bonuspunkte an den potentiellen Kunden, der diese wiederum in der App einsehen und einlösen kann. Somit ist das Sammeln von Punkten nicht mehr länger und ausschließlich an das Scannen der Plastikkarte während des Bezahlvorgangs gebunden, wodurch Kunden schneller an mehr Punkte kommen sollen.

Ausblick: Bestehende Hürden erschweren nahtlose Heimvernetzung

Während des am Ende der IFA Preview stattgefundenen Trend Talk gingen Experten aus der Industrie, wie Martin Vesper von digitalStrom oder Hamid-Reza Nazeman von Qualcomm, auf die Zukunft von Connected Home ein. Wichtig sei es den Experten zufolge, die Schnittstellen offen zu halten, das heißt, sich von proprietärer Software langfristig zu verabschieden und auf Open-Source-System umzusatteln. Dieser Wechsel würde es ermöglichen, IP-fähige Geräte unterschiedlicher Hersteller zu verwenden und könnte somit Lücken im Produkt-Portfolio bestimmter Anbieter umgehen. Mit anderen Worten: Möchte ein Kunde beispielsweise eine Überwachungskamera installieren, die der Hersteller seines Vertrauens jedoch nicht führt, kann er so auf einen Alternative-Hersteller ausweichen.

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